Winter-Check für Deutschland
Kälteeinbrüche, Tauwetter und Regenfluten: Was bringt die kalte Jahreszeit?
Zwischen Frost und Tauwetter bleibt der Winter auch in den kommenden Wochen ein Wechselspiel der Extreme. Langfristprognosen geben einen Vorgeschmack auf Januar und Februar, die mit überraschenden Entwicklungen aufwarten könnten. Doch was bedeutet das für Frostfans und Schneeliebhaber?
Oben im Video: Mit wie viel eisigen Tagen müssen wir rechnen?
Januar: Frostiger Start, milder Ausklang

Nach dem kurzen Wintereinbruch am Wochenende stellt sich die Frage, wie es mit dem Winter weitergeht. Zumal die Temperaturen sich im Lauf der kommenden Woche wieder nach oben orientieren. Dazu werfen wir einen Blick auf die wetter.de-Langfristprognose, die auf dem europäischen Wettermodell basiert. Im Fokus liegen dabei die verbleibenden zwei Wintermonate Januar und Februar.
Wir starten mit dem Januar, der mit Durchschnittstemperaturen im leicht frostigen Bereich startet. Die Temperaturen steigen allerdings zum Ende der ersten Januarwoche auf mittlere einstellige Werte an. Zu beachten ist dabei, dass es sich um einen mittleren Wert aller Gradzahlen deutschlandweit handelt, der Tiefstwerte der Nacht mit einschließt.
Mitte des Monats sinken die Werte dann auf –8 Grad ab. Während des erneuten Wintereinbruchs fällt zumindest zu Beginn Niederschlag, der in einigen Regionen als Schnee fällt. Ob das allerdings auch für Schnee im Flachland reicht, bleibt abzuwarten.
Im letzten Monatsdrittel fällt zwar mehr Niederschlag, doch mit der damit verbundenen Bewölkung steigen auch die Gradzahlen. Ende Januar könnte es wieder frostig kalt werden. Insgesamt liegt der Januar rund 1,7 Grad unter dem langjährigen Mittel der Jahre 1991 bis 2020. Der Monatsniederschlag liegt auch 3 Liter pro Quadratmeter unter dem üblichen Soll für den ersten Monat des Jahres.
Februar: Nass mit Bergwinter-Chancen

Der letzte Monat des meteorologischen Winters, Februar, stellt dagegen den Gegenpol dar. Auffällig ist dabei, dass die Temperaturen in den ersten beiden Dekaden oberhalb des Gefrierpunktes aufhalten. Erst in der letzten Woche sind leichte Minustemperaturen prognostiziert. So verwundert auch nicht das kleine Plus von 0,6 Grad, das der Februar im Vergleich zum langjährigen Mittel einfährt.
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Weitaus krasser stellt sich die Lage beim Niederschlag dar. Dort sieht das europäische Wettermodell einen Überschuss von knapp 60 Litern auf den Quadratmeter. Das bedeutet bis auf wenige Ausnahmen jeden Tag Regen und möglicherweise Schnee im Flachland zum Ende des Monats. Auf den Bergen könnte eine solche Entwicklung indes mit teilweise erheblichen Neuschneemengen einhergehen.
Europäisches kontra amerikanisches Modell

Ein gegensätzliches Bild zeichnet die aktuelle Februar-Prognose: zu warm und vor allem viel zu nass im Vergleich zu einem Normalo-Februar. Das könnte hart werden – 60 Liter zu viel Regen am Ende des Monats, und bei so viel Regen wird die Sonne auf Tauchstation sein. „So viel“ Regen könnte allerdings in Hochlagen auch „so viel“ Schnee bedeuten.
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Meistens wird es allerdings zu warm für Schneefall sein. Und ob die kalte Phase am Ende des Monats wirklich mit den berechneten Niederschlagsmengen einhergeht, ist unwahrscheinlich. Mit diesem Bild wird der letzte Wintermonat jedenfalls nicht in guter Winter-Erinnerung bleiben: no snow.
Ein Winter der Gegensätze
Insgesamt zeigt sich der Winter bisher unbeständig und wenig schneereich. Niederschlag bleibt das dominierende Thema, während Schnee in vielen Regionen wohl nur vereinzelt eine Rolle spielt. Ob der Winter dennoch mit Überraschungen aufwartet, bleibt abzuwarten – schließlich hält das Wetter oft unerwartete Wendungen bereit.
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Vorsicht bei der Langfrist
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die unter anderem der Energiewirtschaft dienen können.
(kfb)



