Langzeitprognose: Winter stellt die Weichen

Winter 2023/24: Erster Schnee im November und Kältewelle im Dezember drohen

von Oliver Scheel

Draußen herrschen 20 Grad und mehr. Da sollen wir an den kommenden Winter denken? Nun, vielleicht ist es besser, wir verschwenden schon mal den ein oder anderen Gedanken daran, schließlich werden in gerade einmal 6 Wochen die ersten Weihnachtsmärkte eröffnet. Blicken wir also auf die kalte Jahreszeit: Was sagen denn die aktuellen Langfristmodelle?
Polarwirbel macht sich bereit: Die Weichen für den Winter werden gestellt

Trockenstress geht im November weiter

Nach dem super warmen September und dem bislang rekordverdächtigen Oktober mit kaum einem Tropfen Regen wird wohl auch der November wieder zu trocken. Das ist schlecht für unsere Wasserversorgung, denn ab November sind unsere Speicher dringend auf Regen angewiesen. Nicht umsonst beginnt das sogenannte hydrologische Jahr am 1. November.

Außer im Nordwesten und an den Alpen hat der fehlende Regen schon wieder Konsequenzen, die Natur gerät zunehmend unter Trockenstress. Die exteme Dürre im Osten Deutschlands wird so sicher nicht behoben werden können. Aber blicken wir auf die Temperaturen im November.

November startet trocken-kalt

wetter november winter.png
November zu kalt und zu trocken? Nach den derzeitigen Prognosen könnte das so kommen. Dann wird es uns wohl ziemlich frieren nach den zurückliegenden sehr warmen Tagen.

Der Blick in die Modelle lässt uns tatsächlich ziemlich erschaudern. Zweistellige Werte scheint der November 2023 nicht im Programm zu haben. Es wird wirklich kalt. Vor allem die erste Novemberhälfte werden wir uns nach dem Altweibersommer dieses Oktobers zurücksehnen. Nachtfröste wären nach Lage der aktuellen Daten dann ziemlich normal.

Weil der November aber sehr trocken startet, wird es mit dem ersten Schnee noch eine Weile dauern. Reifglätte ist allerdings gut möglich. Die zweite Hälfte des Monats wird dann ziemlich nass und etwas milder. Auch dann wird es der Schnee schwer haben, denn die Temperaturen liegen meist im positiven Bereich. Für einen weißen Zucker über Nacht kann es aber reichen – und das wäre auch ziemlich normal. Lange liegen bleibt November-Schnee nie.

Fazit: Der November startet kalt und trocken, wird dann etwas milder und nasser. Insgesamt steht ein kühler und etwas zu trockener Monat zu Buche.

Ogottogott: Gibt es eine Eis-Weihnacht 2023?

vorhersage dezember winter
Die aktuelle Prognose für den Dezember. Das sieht nach eiskalter Weihnacht aus.

Die Prognosen für den Dezember sind momentan wirklich äußerst interessant: Nicht nur, dass der Dezember kaum Niederschläge bringen soll – er wird mit 2,7 Grad unter dem langjährigen Schnitt auch viel zu kalt. Gehen die ersten Tage der Weihnachtsmärkte in Deutschland noch bei mildem Wetter über die Bühne, wird der Dezember in der zweiten Hälfte zum Kälteschocker.

Das betrifft dann auch Weihnachten und den Jahreswechsel. Die Temperaturen sind abartig niedrig – eine Kältewelle, wie es sie an Weihnachten eigentlich nie gibt. Normalerweise schlittern wir ja da immer ins Weihnachts-Tauwetter. Und die Kältewelle soll sich sogar satte drei Wochen halten. Wow. Wir sind sehr gespannt, ob diese Prognose sich hält, denn dann wäre Weihnachten 2023 ein Fest für die Rekordbücher!

Januar fängt eisig an und wird dann normal - aber wieder zu trocken

vorhersage wetter januar winter
Kaltstart ins neue Jahr - aber viel zu trocken.

Der Januar bringt nach den eisigen Weihnachtstagen erstmal noch keine Wende. Die erste Woche 2024 begehen wir bei Temperaturen weit unter dem langjährigen Schnitt. Bibberstart ins Jahr 2024. Viel Schnee fällt aber nicht und dann geht der Januar auch wieder zurück zu normal. Es wird milder, aber nicht unbedingt feuchter.

So könnte der Januar ein weiterer zu trockener Monat werden bei relativ normalen Temperaturen. Für’s Skifahren über Silvester sollte es nach dieser Prognose aber reichen – sei es auch nur auf Kunstschnee. Insgesamt sieht es so aus, als wolle der Winter 2023/24 recht kalt, aber viel zu trocken werden. Schau mer mal.

Obacht bei der Langfrist

Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.

Unsere Wettertrends und Themenseiten

Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt.

Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.

Extremwetter in Deutschland - Die Doku im Online Stream auf RTL+

(osc)