Der Wetter-Tag bei wetter.de

Wetter am Samstag: Regen im Südosten, weiter Schnee und Wind im Osten

Der Kaltlufteinbruch hat in den Alpen kräftige Schneefälle gebracht. Speziell in Lagen zwischen 1.000 und 1.500 Meter Höhe macht der nasse, schwere Neuschnee den Bäumen zunehmend zu schaffen.
Und am Samstag regnet es von Sachsen bis Südbayern einfach weiter. Erst am Nachmittag zieht sich der Dauerregen an die Alpen zurück. Dort besteht durch den vielen Regen die Gefahr von örtlichen Überschwemmungen.
Im Rest des Landes scheint tagsüber oft die Sonne, Schauer sind selten. Aber der Wind wird tückisch. Vor allem in der Osthälfte weht ein böiger bis stürmischer Wind, der die gefühlten Temperaturen drückt. Unter den Regenwolken im Süden werden es sowieso nur 6 bis 12 Grad, sonst immerhin 15 bis 19 Grad.
Video: Kaltfront trifft Österreich – Obertauern versinkt im Schnee, Urlauber stecken fest

Regen oder Schnee? Hier im Niederschlagsart-Radar nachgucken

Wanderin in den Alpen gestorben: Erste Tote durch Schneesturm in den Dolomiten

Es gibt bereits eine erste Tote durch den Wintereinbruch in den Alpen: Ein plötzlicher Schneesturm in Südtirol kostete eine 56-jährige Kanadierin das Leben. Die Bergsteigerin sei zusammen mit einem gleichaltrigen Begleiter am Donnerstagabend in den Dolomiten von dem Unwetter überrascht worden, teilte die italienische Bergrettung mit. Die Beiden hätten etwa zwei Kilometer von einer Berghütte entfernt einen Notruf abgesetzt.

Retter hätten sie auch erreicht, die erschöpfte und stark unterkühlte Frau wegen des schlechten Wetters aber nicht mit einem Hubschrauber ausfliegen können. Sie sei noch auf dem Berg gestorben. Für den anderen Bergsteiger errichteten die Retter ein Zelt, in dem er die Nacht überstand. Nachdem der Sturm nachgelassen hatte, nahm ihn am Freitagmorgen ein Hubschrauber an Bord und brachte ihn in ein Krankenhaus nach Bozen.

Dauerregen bereitet große Sorgen

Die Regensummen bis Montag
Die heftigen Regenschwerpunkt liegen zum Glück östlich von uns.

Die Regenmassen, die vom Himmel fallen, sorgen für eine außergewöhnliche Hochwasserlage. Und auch der Schnee, immerhin sind bis jetzt schon bis zu 60 Zentimeter gefallen, macht große Sorgen. Hier der aktuelle Hochwasser- und Schnee-Fahrplan.

Unwetter-Warnung - Österreichs Bahn rät von Reisen ab

Wegen der erwarteten Starkregenfälle und Stürme in Österreich haben die Österreichischen Bundesbahnen eine Reisewarnung ausgegeben. Alle Fahrgäste wurden aufgerufen, nicht dringend notwendige Zugfahrten zwischen Freitag und Sonntag zu verschieben.

Bereits gebuchte Tickets bleiben bis 18.9. gültig. Alternativ kann die ÖBB auch den Ticketpreis rückerstatten, wie das Unternehmen mitteilte.

Verkehrsbehinderungen durch Schnee

Bereits in der Nacht auf Freitag wurde die Bahnstrecke zwischen Bad Hofgastein und Bad Gastein im Salzburger Land wegen starken Schneefalls gesperrt. Mehrere Straßen in Österreich waren wegen umgestürzter Bäume oder liegengebliebener Fahrzeuge blockiert. Andere Routen, wie etwa die Großglockner Hochalpenstraße, wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen. In manchen Gebieten galt Schneekettenpflicht.

Hochwasser-Vorbereitungen in Tschechien - Zahlreiche Veranstaltungen fallen aus

Entlang der Flüsse in Tschechien laufen die Vorbereitungen auf das drohende Hochwasser. Die Regierung berief einen Krisenstab ein. Der Abfluss aus den Stauanlagen an der Moldau sei «rasant erhöht» worden, teilte Landwirtschaftsminister Marek Vyborny mit. Am Freitag wurden mehr als 300 Kubikmeter pro Sekunde abgelassen. Mit der Maßnahme sollen die Kapazitäten in den Stauseen für die später erwarteten Wassermassen freigehalten werden.

Die Entwicklung im deutschen Nachbarland wird wegen der eingestürzten Carolabrücke derzeit in Dresden besonders aufmerksam beobachtet. Die Moldau fließt nördlich von Prag in die Elbe.

Zahlreiche Veranstaltungen fallen aus

Im historischen Stadtzentrums Prags schloss die Feuerwehr die Schleusen zur Certovka (Teufelsbach), einem Seitenkanal der Moldau. Entlang der Uferpromenade sollten im Laufe des Tages Hochwasserschutzwände errichtet werden. Der tschechische Wetterdienst hat seine Warnung vor starken bis extremen Niederschlägen für das Wochenende auf den Großteil des Landes ausgeweitet. Besonders kritisch könnte die Lage im Osten Tschechiens werden. In Jesenik im Altvatergebirge könnten den Vorhersagen zufolge bis einschließlich Sonntag bis zu 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen.

Zahlreiche Veranstaltungen wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt, darunter das Weinfest im südmährischen Znojmo mit jährlich zehntausenden Besuchern. Auch ein beliebtes Amateur-Radrennen auf den Jested, den Hausberg von Liberec, fällt aus. Menschen in Überschwemmungsgebieten wurden aufgerufen, Evakuierungsgepäck bereitzuhalten und Keller leerzuräumen. Feuerwehrleute befüllten vorsorglich Tausende Sandsäcke.

Dauerregen in Polen - Behörden warnen vor Hochwasser

Die Behörden in Polen haben angesichts anhaltender Regenfälle die Bürger aufgerufen, Vorkehrungen für den Fall von Überschwemmungen zu treffen. Menschen, die in der Nähe von Flüssen im Erdgeschoss wohnten, sollten sich auf Hochwasser einstellen. Garagen sollten geräumt und Autos an einem sicheren Ort geparkt werden. «Es können auch Situationen eintreten, wo zeitweise kein Trinkwasser vorhanden ist oder kein Strom.»

Das Meteorologische Institut gab aufgrund der in den kommenden Tagen erwarteten intensiven Regenfälle eine Hochwasserwarnung für Niederschlesien, Oppeln, Schlesien und Kleinpolen heraus. Dort könnten bis zu 150 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergehen, hieß es in einem Statement.

Regierungschef Donald Tusk traf am Freitag in Breslau ein, um an einer Besprechung des Krisenstabs teilzunehmen. Die niederschlesische Stadt war beim Oder-Hochwasser 1997 zu einem Drittel überschwemmt worden.

Noch heftiger - Wettermodelle erhöhen Regenmengen - fast 500 Liter

Das deutsche Modelle ist am krassesten und rechnet zwischen Riesen- und Altvatergebirge bis zu 470 l/m² und von Niederösterreich bis in die Ostalpen gebietsweise über 300 l/m². Als Mittelweg der Modelle werden 340 bzw. knapp 300 l/m² gerechnet. In diesen Regionen muss mit verheerenden Überschwemmungen, Bergrutschen und Schlammlawinen gerechnet werden. In der nächsten Woche wird das Wasser über die Elbe auch nach Deutschland abfließen. Dort sollte genauestens der Pegelstand verfolgt werden.

Schnee in den Alpen, dazu Dauerregen

Erste Schnee in den bayerischen Alpen Am Nebelhorn bei Oberstdorf ist der erste Schnee gefallen. Für die kommenden Tage gilt eine Warnung des Deutschen Wetterdienstes für Schneefall in Lagen oberhalb 1500m., Oberstdorf Bayern Deutschland *** First snow in the Bavarian Alps The first snow has fallen on the Nebelhorn near Oberstdorf For the coming days, the German Weather Service has issued a warning for snowfall at altitudes above 1500m, Oberstdorf Bavaria Germany
Erste Schnee in den bayerischen Alpen Am Nebelhorn bei Oberstdorf ist der erste Schnee gefallen.

Heute fällt an den Alpen anhaltender und ergiebiger Regen und auch von der Lausitz bis ins Erzgebirge kommt Regen auf. In den Alpen sinkt die Schneefallgrenze bis auf 1200 Meter ab. Im Westen und Nordwesten bilden sich bei einem Wechsel aus sonnigen Abschnitten und Wolken einzelne, teils gewittrige Schauer. Dabei werden nur 6 Grad am Alpenrand bis 17 Grad im Nordwesten erreicht. In der Osthälfte frischt zudem der Wind deutlich auf, in den östlichen Mittelgebirgen und im Bayerischen Wald gibt es am Nachmittag stürmische Böen.

Hochwasser-Vorbereitung in Polen und Tschechien läuft

In Polen und Tschechien bereiten sich die Behörden auf Extremregenfälle, Hochwasser und Überschwemmungen in den kommenden Tagen vor. Für die polnischen Woiwodschaften Niederschlesien, Schlesien und Oppeln gilt angesichts des zu erwartenden Dauerregens die höchste Alarmstufe 3. Es wurden in manchen Orten bereits Sandsäcke an die Bevölkerung rausgegeben.

An zahlreichen Staudämmen in Tschechien wurde Wasser abgelassen, um Kapazitäten zu schaffen. Am Wasserkraftwerk Vrane an der Moldau südlich von Prag etwa wurde der Abfluss von zuletzt 40 auf 120 Kubikmeter pro Sekunde erhöht. Das hat einfluss auf die Pegel der Elbe.

„Die Situation, die wir in den nächsten vier, möglicherweise fünf Tagen erwarten, ist leider sehr ähnlich zu der Lage bei den großen Hochwassern der Jahre 1997 und 2002“, warnte der tschechische Umweltminister Petr Hladik. Damals war es zum Oderhochwasser (1997) und zum Elbehochwasser (2002) gekommen. Beim Oder-Hochwasser 1997 war die polnische Stadt Breslau zu einem Drittel überschwemmt worden. Wer in Überschwemmungsgebieten wohne, solle Evakuierungsgepäck bereithalten und das Handy aufgeladen oder ein Radio zur Hand haben, um Anordnungen der Behörden nicht zu verpassen. In Polen und Tschechien ist man also auf das Schlimmste gefasst!

Hochwasser baut sich auf: Diese Regenmengen sind beängstigend

Wie viel Regen fällt in Deutschland bis Sonntag?

An den Alpen setzt jetzt ergiebiger Dauerregen ein. Die größten Regenmengen werden wohl unsere Nachbarländer treffen, aber auch Deutschland kriegt ordentlich was ab. Hier eine aktuelle Schätzung von dem, was auf uns zukommt in Liter pro Quadratmeter:

  • Berchtesgadener Land: 80 bis 130 l/m², Berchtesgadener Alpen 150-200 l/m² möglich, teils als Schnee gebunden
  • Niederbayern: 50-90 l/m²
  • Bayerischer Wald: 70 bis 120 l/m²
  • Allgäu bis Chiemgauer Alpen: 60 bis 110 l/m²
  • Oberlausitz: 50 bis 100 l/m², Zittauer Gebirge bis 120 l/m²

Wetter in Deutschland aktuell

Die Wetterlage: Es regnet und regnet in den Ostalpen und drumherum

Wetterlage ECMWF freitag
Heftiger Regen in den Ostalpen und auf dem Balkan, sowie in Tschechien. Das wird noch schlimmer in den kommenden Tagen.

Tief Anett liegt heute über der Adria und führt feuchte Mittelmeerluft bis nach Polen und in die Südosthälfte Deutschlands. Im weiteren Verlauf zieht das Tief langsam weiter Richtung Tschechien und Slowakei und schwächt sich Anfang nächster Woche ab und wird gleichzeitig abgedrängt.

Am Wochenende weitet sich Hoch Reinhold von Westeuropa auf die Westhälfte Deutschlands aus. Zwischen diesen beiden Druckgebilden steigen die Luftdruckunterschiede an, was sich mit viel Wind in der Osthälfte Deutschlands bemerkbar macht. Anfang nächster Woche baut sich eine Hochdruckzone von der Nordsee bis zum Finnischen Meerbusen auf.

Video: Temperaturfilm für Deutschland die nächsten 14 Tage

(mit dpa)