Der Wetter-Tag bei wetter.de
Mit der Kaltfront von Tief Ginette fängt es an zu schneien - und zwar heftig
Die Kaltfront von Tief Ginette taucht jetzt Deutschland in frisches Weiß. Zunächst regnet es in der Nordhälfte heute Nacht kräftig, die Niederschläge gehen aber bis zum Morgen in den zentralen Mittelgebirgen in Schnee über. Die Schneefallgrenze liegt etwa bei 500 Metern. Dahinter und davor bleibt es erstmal trocken. Die Temperaturen liegen meist um den Gefrierpunktherum und es ist oft windig bis stürmisch.
Tagsüber kommt im Süden mit dem Voranschreiten der Kaltfront von Tief Ginette Regen auf, der mit gleichzeitiger Abkühlung bis zum Abend in Schnee übergeht. Es schneit bis in tiefe Lagen vom Schwarzwald über die Fränkische Alb bis zum Fichtelgebirge teils kräftig. Da werden die Straßen natürlich glatt sein – aufpassen! Ab etwa 600 Metern kommen im Süden bis Freitagmorgen 5 bis 15 Zentimeter Schnee zusammen, im Stau des Schwarzwaldes und vor allem an den Alpen örtlich auch um 20 Zentimeter.
Im Norden haben sich die dicken Regenwolken erstmal verzogen und die Sonne kann sich oft durchsetzen. Einzelne Schnee- und Schneeregenschauer folgen im Laufe des Tages aber noch nach. Am Oberrhein und am Alpenrand werden vor dem Schnee noch bis zu 9 Grad erreicht. Im Norden gibt es nur niedrige Plusgrade.
Niederschlagsartenradar: Wo regnet oder schneit es jetzt und gleich?
Sturm im Norden: Höchste Warnstufe ausgerufen

Wegen schwerer Sturmböen fahren am Neujahrstag keine Bahnen auf den Brocken im Harz. Wie die Harzer Schmalspurbahnen mitteilten, fällt der Zugverkehr zwischen Schierke und dem Bahnhof Brocken aus. Für den Oberharz besteht eine Unwetterwarnung vor extremen Orkanböen. Oberhalb von 1.000 Metern könnten den gesamten Tag über Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 160 Kilometern pro Stunde auftreten. Damit gilt für das Gebiet die höchste von vier Warnstufen des DWD.
Extrem hohe Feinstaubwerte durch Feuerwerk und Wetterlage

Das Silvesterfeuerwerk und das windstille Wetter haben in Süddeutschland zu besonders hohen Feinstaubwerten geführt. In allen Städten der Südhälfte Deutschlands seien in der Nacht stark erhöhte Werte gemessen worden, erklärte der Meteorologe Nico Bauer vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Auch am Neujahrsmorgen sei noch relativ viel Feinstaub in der Luft gewesen.
Grund: die Invasionswetterlage, durch die kaum Partikel wegtransportiert werden. Unten liegen kalte Luftmassen, die schwerer sind als die darüber liegenden warmen, trockenen Schichten. Die Luft kann sich nur schwer austauschen. Anders im Norden von Deutschland: Mit dem stürmischen Wind sind die Partikel, die das Feuerwerk hinterlassen hat, weggepustet worden.
Dem Umweltbundesamt zufolge werden Tonnen von Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt. Die Belastung durch schlechte Luft sei in der Silvesternacht vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. Das Einatmen von Feinstaub kann die Gesundheit gefährden.
Neujahrstag hier nass, dort schön
Das Wetter in Deutschland wird heute im Norden von Tief Ginette bestimmt, im Süden gibt es Hochdruck von Herwig und Günther. Deshalb sind die Wetteraussichten geteilt:Der Norden und der Nordwesten präsentieren sich grau und immer wieder nass. Dauerregen ist das Stichwort. Dazu sorgt Sturmtief Ginette auch noch für viel Wind bis Sturm. An der Nordsee fegt der schwere Südweststurm mit Böen um 100 km/h, auf dem Brocken sind extreme Orkanböen bis 150 km/h möglich. Dorthin sollte der Neujahrsspaziergang also nicht führen. Am Nachmittag lässt der Wind etwas nach. Ganz anders sieht es Richtung Süden und Südosten aus. Dort geht es nach beziehungsweise außerhalb von Nebel und Hochnebel schöner weiter. Die Temperaturen erreichen 3 bis 11 Grad, am wärmsten ist es mit Sonne im Süden.
Raus am Neujahrstag? Hier bleibt es trocken, dort wird es jetzt nass – das Regenradar.
Wetterlage: Deutschland zwischen Tief Ginette und den Hochs Herwig und Günther

Video: Temperaturverlauf in Deutschland für die nächste 14 Tage
(mit dpa)