Zwischen Jubel und Sorge
Schneemassen in den Alpen: Bis zu 2 Meter Neuschnee möglich!
Während der Wintereinbruch in Deutschland nur in den höheren Lagen ein paar Zentimeter Schnee bringt, sind von Spanien über Frankreich und die Alpen bis Slowenien regelrechte Schneemassen zu erwarten: Bis zu 2 Meter Neuschnee samt Lawinengefahr. Aber das hat auch gute Seiten!
Im Video: So gelang der Schnee in die Alpen und nach Südeuropa
Sturm bringt Kaltluft und Unwettergefahr nach Südeuropa

Wenn kalte Luft aus Nordeuropa bis weit in den Süden strömt, geht das kaum ohne dabei die Unwettergefahr nach oben zu treiben. Zu groß ist die Energie aufgrund der großen Temperaturkontraste und zu sehr steuern Atlantik und Mittelmeer Feuchtigkeit dazu.
Am Freitag rauscht der erste Sturm über die Iberische Halbinsel in Richtung Italien, Balkan und Nordafrika. Am Sonntag kommt der nächste, stärkere Sturm hinterher. Am zentralen und westlichen Mittelmeer muss mit Sturmböen und hohen Wellen gerechnet werden, auf der Iberischen Halbinsel mit schweren Sturmböen und im Bergland mit heftigen Orkanböen. Dazu kommen Schauer und Gewitter mit Starkregen.
Tiefs pressen Regenwolken am Gebirge aus

Das Unwetterpotential hinsichtlich Regenmengen ist besonders dann groß, wenn für längere Zeit Niederschläge in die Richtung von Gebirgen gelenkt werden, an denen Stauniederschläge entstehen. Dabei wird deutlich mehr Feuchtigkeit aus der Atmosphäre geholt. Das geschieht von Freitag bis Anfang nächster Woche.
Beispielhaft dient die auf der Karte dargestellte Wetterlage von der Nacht zu Montag. Das Tiefzentrum liegt zwischen Genua, Nizza und Sardinien. Damit strömt die feuchte Luft vom Nordatlantik aus Nordwesten in Richtung Spanien, wo sie an den Bergen von Galizien bis zu den Pyrenäen wiederholt ausgequetscht wird. Gleiches geschieht in der Südwestströmung vom westlichen Mittelmeer zum italienischen Apennin und in der südlichen Strömung vom zentralen Mittelmeer über die Adria in Richtung Dinarisches Gebirge (Kroatien) und in Richtung Alpen.
Hunderte Liter Regen, hunderte Zentimeter Neuschnee

Die Regensummen sind durchaus beachtlich. Bis einschließlich Montag kommen in diesen Regionen rund 50 bis 150 Liter zusammen. Die die Staueffekte sind örtlich aber durchaus um 300 bis 400 Liter denkbar, vor allem vom Balkan bis nach Slowenien und ins italienische Friaul. Das Resultat sind eine steigende Hochwassergefahr sowie die Gefahr von Hangrutschen.
Der Hochwassergefahr wirkt nun aber die Kaltluft etwas entgegen, denn in den Hochlagen fällt Schnee, der hier erst einmal gelagert wird. Und da kommt einiges zusammen! Oberhalb von grob 1000 bis 1500 Metern kommen folgende Neuschneemengen zusammen:
- Nordspanien und französische Pyrenäen: 50 bis 150 cm
- Französische Alpen: 50 bis gut 100 cm
- Balkan: 30 bis 80 cm
- Südalpen 100 bis 200 cm
Selbst bis in die Berge Nordafrikas schaffen es wohl ein paar Zentimeter Schnee. Das passiert immer wieder mal im Winter, ist aber dennoch beeindruckend.
Schneemassen in den Alpen: Freud und Leid zugleich

Die größte Ladung bekommen die Südalpen ab und das hat folgen. Die Lawinengefahr wird hier in kurzer Zeit deutlich nach oben gehen. Die Altschneedecke ist nicht sonderlich groß und nach dem Tauwetter der letzten Zeit auch recht hart. Neuer Schnee rutscht darauf schnell ab. Zudem kommt es im Gebirge zu erheblichen Verkehrseinschränkungen und ähnlichen Folgen.
Das Ganze hat aber auch eine gute Seite. Nachdem die Unwetter- und Lawinengefahr im Laufe der neuen Woche hoffentlich schnell geringer wird, kann man sich hier endlich über mehr Schnee freuen. Die Südalpen haben in diesem Winter davon sehr wenig abbekommen, zum Leidwesen des Wintersports und der Natur. Nun gibt es eine ordentliche Ladung und so hat die Wetterlage hat auch etwas Gutes.
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