Höchste Warnstufe!

Extreme Lage: Mit Großhagel und Tornadogefahr ins Wochenende

von Paul Heger

Das nächste Unwettertief namens Xandria donnert über Deutschland mit heftigen Gewittern. Mehrfacher Starkregen, großer Hagel, Orkanböen und Tornadogefahr stehen in den nächsten Stunden an, bevor uns ein Sommerhoch verwöhnt.
Im Video: Nach den Unwettern wird es endlich schöner

Sehr hohe Unwettergefahr in Deutschland!

Freitag: Verbreitet hohe Unwettergefahr, im Osten höchste Unwettergefahr!
Freitag: Verbreitet hohe Unwettergefahr, im Osten höchste Unwettergefahr!

Man könnte sagen: „Es ist angerichtet!“. Die Luft ist derzeit in weiten Teilen Deutschlands sehr feucht, oft sogar schwül. Im Osten und Südosten ist es mit Werten um 30 Grad sogar schwülheiß – genügend Energie für heftige Gewitter. In diese energiereiche Luft drängt nun Tief Xandria, und bringt gefährlich rotierende Winde mit.

Das ist das Rezept für Schwergewitter und Superzellen, die die heftigsten Unwetterlagen auslösen können. Und so sprechen wir besonders in Sachsen und im Süden Brandenburgs von Alarmstufe „pink“. Auch der europäische Unwetterwarndienst Estofex warnt mit höchster Stufe vor zerstörerischen Winden und „sehr großen“ Hagelkörnern. Regenraten von 100 Liter pro Stunde sollten uns nicht wundern.

Aber auch abseits davon muss mit Unwettern gerechnet werden. Heftige und teils länger anhaltende Regengüsse, Hagel und Sturmböen sind möglich. Im äußersten Nordwesten sowie von der Ostsee bis in den Norden Baden-Württembergs ist die Unwettergefahr etwas geringer aber bei Weitem nicht Null. Das Ganze gilt quasi ab sofort und zieht sich bis in die Nacht.

Chaotische Unwetterlage mit unsicherem Ablauf

Wetterlage: Schwüle Hitze trifft dich Tief Xandria auf kühlere Luft und viel Dynamik - Unwetter sind so gut wie sicher.
Wetterlage: Schwüle Hitze trifft dich Tief Xandria auf kühlere Luft und viel Dynamik - Unwetter sind so gut wie sicher.

Die große Frage bei solchen Lagen: „Wann passiert wo was?“. Die Antwort: „Wissen wir nicht!“ Es ist wie der Blick in einen Wassertopf, der zu kochen beginnt. Wo die erste Blase aufsteigt, weiß keiner. Wetter ist und bleibt ein chaotisches System. Wir können aber die Zonen mit der größten Gefahr identifizieren und große Zeitfenster abschätzen.

So gibt es bis zum Nachmittag vom Bodensee und den westlichen Alpen bis in Mitte Deutschlands schon erste heftige Gewitter, vor allem mit Starkregen. Gleichzeitig bilden sich kräftige Schauer und Gewitter vom Oberrhein bis hoch nach Niedersachsen, eventuell Hamburg.

Nachmittags bis abends droht dann dem Bereich von Bayern bis Berlin das heftigste. Auch von Baden-Württemberg bis nach Schleswig-Holstein geht’s wohl rund, während es dazwischen und im Westen schon wieder ruhiger ist. Nachts schüttet und donnert es wohl besonders über Bayern und in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern noch.

Gefahren beim Public Viewing und Vorfreude aufs Sommerhoch

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Einige Fan-Zonen werden wohl wieder schließen müssen.

Eine große Bitte aus der Wetterredaktion: Es wird wieder dazu kommen, dass Fan-Zonen der Fußball-Europameisterschaft schließen müssen – vorsorglich oder aufgrund akuter Warnungen. Bitte nehmt diese Warnungen ernst. Im besten Falle passiert nicht groß etwas, aber das Gefahrenpotential ist auf solchen Flächen einfach zu groß. Auch größere Menschenansammlungen auf anderen Plätzen sind dann einfach keine gute Idee. Kneipen und co dagegen viel mehr.

Und nun noch eine sehr gute Nachricht: Die Wetterlage in Deutschland beruhigt sich danach. Wir haben am Samstag zwar noch einige Schauer und einzelne Gewitter, im Süden vereinzelt auch nochmal mit Unwettergefahr. Die Sonnenanteile werden sonst aber schon größer. Sonntag gibt’s noch ein paar Schauer, im Norden und Westen bleibt es schon häufiger trocken. Montag und Dienstag bleibt es dann in Deutschland überwiegend trocken, sonnig und oft 25 bis 30 Grad warm. Perfektes Sommerwetter voraus!

Meilenstein beim Klimaschutz: Das bringt das EU-Renaturierungsgesetz

(phe)