Jetzt tobt sich Ex-Hurrikan Kirk aus

Enorme Wassermassen in vielen Urlaubsregionen und kein Ende in Sicht

von Paul Heger & Oliver Scheel

300 Liter Regen in Italien.
300 Liter Regen in Italien.

Beim Wetter kommt derzeit wirklich keine Langeweile auf. Während in den USA nun Hurrikan Milton auf Florida zurast und sich Millionen Menschen vor diesem Ungetüm zu schützen versuchen, werden die Urlaubsgebiete Spanien, Frankreich von Sturm und Italien von heftigem Regenwetter überzogen.
Ex-Kirk über Deutschland: Welche Gefahren bringt der ehemalige Hurrikan?

Sturm im Südwesten Europas - brutale Regenmengen in Italien und Slowenien

Via Sforza angolo Corso di Porta Vittoria - Milano, Italia - Martedì, 8 Ottobre 2024 (foto Stefano Porta / LaPresse)
Via Sforza angolo Corso di Porta Vittoria - Milan, Italy - Tuesday, 8 October 2024 (photo Stefano Porta / LaPresse) / action press
Regen und schlechtes Wetter in Mailand

In vielen Bundesländern sind jetzt Herbstferien beziehungsweise sie beginnen kommende Woche. Ab über die Alpen und in die Sonne? Keine gute Idee. Im Moment sehen sich unsere Urlaubsländer südlich der Alpen dem ex-Hurrikan Kirk und Tiefs ausgesetzt, die nicht nur kräftige Sturmböen im Gepäck haben, sondern auch Regen, Regen, Regen.

In Piancavallo östlich der Dolomiten wurden unfassbare 357 Liter Regen innerhalb von 24 Stunden gemessen. Das ist ungefähr die Hälfte des Jahresniederschlags von Berlin. Aber auch in Ligurien, unweit von Genua, wurden sintflutartigen Mengen von 250 Litern registriert. Im Grenzgebiet nach Slowenien gab es weitere Messpunkte, die dreistellige Werte meldeten.

Überflutungen, Murenabgänge und versperrte Straßen werden derzeit aus Rossiglione in Ligurien gemeldet. Auch Mailand und Genua kämpfen mit den Wassermassen. Nord-Italien bekommt es derzeit wirklich knüppeldick ab.

Sturm in Spanien und Frankreich

Der ehemalige Hurrikan Kirk – er war ein sogenannter Fischsturm, weil er kein Land erreichte, sondern lediglich über dem Atlantik wütete – hat sich nun mit Tief Gerda vereinigt und bringt Sturm auf die Iberische Halbinsel und bald auch, abgeschwächt, zu uns.

Der Sturm traf im Norden Spaniens auf Land und zieht von der Biskaya über Frankreich in den deutschen Südwesten und bringt da Orkanböen und viel Regen. Ex-Kirk wird heute also von Nord-Portugal über Spanien bis zur Mitte Frankreichs zu spüren sein, mit Sturmböen, teils auch Orkanböen, die besonders im Hügel- und Bergland sowie an den Küsten auftreten.

In der Nacht zu Donnerstag zieht der Sturm dann von Zentralfrankreich bis in unseren Südwesten, weiterhin mit teilweise schweren Sturmböen. Im Bergland sind Orkanböen bis 140 oder 150 km/h möglich.

Erneut drohen Wassermassen

Abermals im Fokus der Niederschlagsprognosen zeigt sich – neben teils intensivem Regen im Westen unseres Landes – unter anderem der Norden Italiens bis herüber nach Slowenien. Hier haben einige Wettermodelle bis zum Wochenende punktuell nochmals 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter in den Vorhersagen. Maximalabschätzungen gehen stellenweise sogar bis um die 300 Liter pro Quadratmeter. Die Lage bleibt somit weiterhin sehr angespannt bis lebensgefährlich!

(phe, osc)