Amtliche Unwetterwarnungen aktiv

Bis zu 200 Liter pro Quadratmeter: Unwetter mit Starkregen und Überflutungen

Mit Regenmengen teilweise im dreistelligen Bereich trifft es Deutschland ab Montagabend wieder hart. Die Unwetter kommen erneut mit Starkregen um die Ecke. Die Unwetterschwerpunkte liegen im Westen und Südwesten. Hier fallen teilweise mehr als 100 Liter pro Quadratmeter. Ausschläge nach oben sind sehr wahrscheinlich. Bereits zur Mitte des Monats zeichnet sich somit ab, dass die trockenen Julimonate der vergangenen drei Dürrejahre weit übertroffen werden. Und auch der Deutsche Wetterdienst hat mittlerweile vor Gewitter, Stark- und Dauerregen gewarnt.

Welches Wetter erwartet uns?

11.07.2021, Hessen, Frankfurt/Main: Zwei Passanten schützen sich mit einer Jacke vor einem der zahlreichen Regenschauer, die am Sonntag in der Mainmetropole das Wetter bestimmten. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Schauer und Gewitter in Frankfurt/Main:

Los geht’s mit den Gewittern und Starkregen am Montagabend aus Südwesten, Dienstag und Mittwoch bleiben im gesamten Südwesten und Westen fast sonnenlos bei Dauerregen – im Osten und hier vor allem an der Ostsee herrscht dagegen bestes Badewetter bei Temperaturen bis 30 Grad und Sonne. Urlauber und Einwohner auf Rügen dürfen sich bis Sonntag auf fast 90 Sonnenstunden freuen. Ganz ohne Gewitter geht es aber auch an den Küsten nicht, wobei dort die Unwettergefahr sehr überschaubar bleiben sollte. Wetter-Besserung ist erst am Freitag und Samstag in Sicht, wenn sich die Unwetteraktivität mit dem Gewittertief allmählich ostwärts verlagert. Im Norden und Westen wird es dann schrittweise schöner und stabiler.

Welche Regenmengen sind möglich?

„Ab heute Abend beeinflusst uns Unwettertief BERND und dabei bilden sich in den kommenden Tagen immer wieder heftige Regengüsse und Gewitter. Vor allem im Westen und Südwesten kommen immer wieder große Regenmengen zusammen“, erklärt RTL-Meteorologe, Carlo Pfaff die Wetterlage. Manche Wettermodelle gehen von der Eifel bis zum Saarland von Größenmengen über 100 Liter pro Quadratmeter bis Freitagabend aus. Stellenweise kann auch noch mehr Regen fallen. Spitzen bis zu 180 Liter, wie für Bad Neuenahr/Neuwied momentan berechnet, sind möglich. Selbst bis zu 200 Liter sind nicht auszuschließen.

Auch im Schwarzwald liegt ein Schwerpunkt der Regengüsse, wo ebenfalls bis Freitag 100 Liter zusammen kommen können. Heute Nacht und Morgen sind bereits 50 Liter Regen drin und dann ab Mittwochnachmittag bis Donnerstagabend nochmal mehr als 50 Liter. Das wird die Flüsse wohl wieder zum Überlaufen bringen.

Was ist an Regen normal im Juli in Deutschland?

Bereits jetzt schicken wir uns an, die vergangenen Jahre in Sachen Regenmenge im Juli zu übertreffen. Dabei ist nicht mal der halbe Monat rum. Momentan sind 48,17 Liter pro Quadratmeter gefallen (Stand: 12. Juli 2021, 13.45 Uhr). Das ist schon mal mehr als im Dürrejuli 2018 (40,03 Liter). Die beiden Julimonate der Jahre 2019 (56,11 Liter) und 2020 (52,83 Liter) werden wir wohl kurzfristig noch in dieser Woche einholen. Der letzte regenreiche Juli war im Jahr 2017 mit 132,89 Litern auf den Quadratmeter. Ob wir die Marke noch packen, bleibt abzuwarten, die Chancen stehen aber ganz gut. Vielleicht reicht es ja sogar für einen neuen Rekord-Juli seit die Daten erfasst werden. Dieser stammt aus dem Jahr 1954 und es fielen deutschlandweit 164,57 Liter. Das klingt eher nach Herbst als Hochsommer.

Für die Statistiker unter uns: Der trockenste Juli seit Aufzeichnung wurde übrigens 1983 vermerkt. Da kamen gerade mal 26,30 Liter runter. Dieser Hochsommer ähnelt eher dem Wetter auf dem Mars.

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