Deutschland mitten drin
Krasse Kontraste und Regenmengen - Italientief zieht weite Kreise
Derzeit braut sich eine intensive Unwetter- und Regenlage zusammen. Auslöser ist Tief Andreas, das vom Mittelmeer auch uns ins Visier nimmt. Gleichzeitig hält Hoch Tina dagegen - eine brisante Entwicklung mit enormen Unterschieden.
Die Ausgangslage: Andreas bringt brisantes Tiefdruck-Karussell
Momentan formiert sich eine Gemengelage mit hohem Gefahrenpotenzial. Tief Andreas nimmt über Norditalien Platz und parallel fehlt es der europäischen Wetterküche an Dynamik. Sprich: Andreas wird sich über mehrere Tage halten und gleichzeitig weitere Ableger bilden. Ein Tiefdruck-Karussell, das es in sich hat und das Auswirkungen bis zu uns hat.
Wetter im Blick: Karten für Deutschland, Europa und weltweit
Wetter in Deutschland: Süden nass, Norden sonnenverwöhnt

Vor allem in der Südhälfte sind damit in den nächsten Tagen wiederholt teils kräftige Schauer, Dauerregen und eingelagerte Gewitter unterwegs, während weiter nordwärts Skandinavienhoch Tina an Einfluss zurück gewinnt und die Sonne besser ins Spiel bringt. Insofern muss der Süden tapfer sein und die Nordlichter können Sonne tanken – und nicht nur das.
Temperaturverteilung auf den Kopf gestellt
Macht normalerweise der Süden Deutschlands das Rennen um die höchsten Temperaturen hierzulande, so sieht es jetzt ganz anders aus. Beispiel Donnerstag, der erste Tag der Eisheiligen, mit nassen 9 Grad an den Alpen und mit Sonne und ein bisschen Glück bis zu 23 Grad im Nordosten. Am Freitag und Samstag wird es im Süden ebenfalls wieder ein wenig erträglicher. Doch das dicke Ende könnte noch folgen.
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Neue Woche, neues Extremwetter
Noch sind die Unsicherheiten bei den unterschiedlichen Wettermodelle groß. Dennoch manifestiert sich sich ein kleiner Trend, der nichts Gutes erahnen lässt. Einerseits zeigt der südeuropäische Tiefdruckballon in den Vorhersagen Tendenzen, sich nordwärts zu verlagern. Es könnte also zu einer sogenannten Vb-Lage kommen. Andererseits will sich zu allem Überfluss ein Kaltlufttropfen einmischen, der über Frankreich zum Mittelmeer zieht. Damit wäre das Chaos perfekt. Aber: Solche Entwicklungen machen es den Wettercomputern eben auch nicht leicht.
Wetterkarten im Blick: Deutschland, Europa und weltweit
Wie viel Regen ist drin?

Im Süden Europas sind bis zum Wochenende locker um die 100, stellenweise bis zu 200 Liter Regen je Quadratmeter zu erwarten. Insbesondere im Bereich Norditalien, Südösterreich, Slowenien und Balkan - es drohen lokale Überflutungen und Erdrutsche. Und dann könnte es sogar nochmals intensiver werden. Im Zentrum des Geschehens liegt aus heutiger Sicht Venetien, wo bis nächste Woche Regenmengen von 500 Liter pro Quadratmeter denkbar sind. Das geht schon in die Richtung des Jahresniederschlages von Berlin.
Unwetter in Deutschland - was ist bei uns zu erwarten?
Vorerst einmal könnte es stellenweise schon mal heftiger krachen und vor allem regnen. Im Süden und Südosten sind verbreitet 25 bis 60 Liter pro Quadratmeter zu erwarten, Richtung Alpenrand auch mehr. Das gilt bis einschließlich Samstag und ist in Summe noch beherrschbar. Ab Sonntag könnte es aber deutlich aus dem Ruder laufen. Je nachdem, wie intensiv das Tiefdruck-Karussell rund um Tief Andreas sich entwickelt und je nachdem, wie sich das Ganze verlagert. Einige Modelle sehen bis Mitte nächster Woche in den Nordalpen bis nach Deutschland Regenmengen von über 150 Liter pro Quadratmeter.
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(bal, phe)