Orkanböen auf den Balearen

Unwetter aktuell für Südeuropa: Bis 500 Liter Regen mit Hochwassergefahr in Italien und Slowenien

von Oliver Hantke & Martin Pscherer

Heftige Regenfälle sorgten in Italien schon für Erdrutsche und Überschwemmungen. Und ab Donnerstag drohen erneut unwetterartige Regenmengen mit extremer Hochwassergefahr für Italien und Slowenien. Droht ein erneutes Jahrhunderthochwasser?
Oben im Video: So drehen die Tiefs und Stürme jetzt ihre Runden

Die Ausgangslage: Nur kurze Entspannung beim Wetter

Wetterlage
Wenig Platz für Ruhe und Wolkenlücken - ein Tief jagt das nächste. Auch über dem Süden Europas

Heute bildet sich an einer Luftmassengrenze über Frankreich und Luxemburg Tief Cord, das in der Nacht zu Mittwoch über Deutschland hinweg und am Donnerstag weiter über Polen in die baltischen Staaten zieht. Das bedeutet für die Gefahrengebiete südlich der Alpen für eine kurze Beruhigung, bevor ab Donnerstag Orkan-Tief Dieter neues Ungemach bringt.

Aktuelle Wetterkarten und Prognosen für Deutschland, Europa und die Welt

Enorme Regenmengen auf der Südseite der Alpen erwartet

Die Grafik zeigt die Niederschläge in Europa am Dienstag, 31.10.2023
Regen ist in Europa derzeit überall auf der Tagesordnung.

In Norditalien und den Ländern rund um die Adria sind bis Mittwoch lokal zwar nochmal größere Regenmengen möglich, ansonsten tritt aber bis voraussichtlich Donnerstag erstmal eine leichte Wetterberuhigung ein. Ab Donnerstag steigt die Unwetter- und Hochwassergefahr aber wieder deutlich an. Die Wetter-Modelle rechnen dann nochmal mit Regenmengen zwischen 200 und 500 Litern auf den Quadratmeter.

Hier geht es zum aktuellen Regenradar von Italien

Hier geht es zu den aktuellen Unwetterwarnugen in Italien

Neben der Nordhälfte Italiens könnte besonders Slowenien wieder in Mitleidenschaft gezogen werden. Hier kam es erst Anfang August zu einem Jahrhunderthochwasser mit großen Verwüstungen und Toten. An einem Tag fiel damals so viel Regen wie sonst im ganzen Monat.

Die Grafik zeigt die Niederschläge am Donnerstag, 02.11.2023
Der Nachschub an Regen ist in dieser Woche auch für den Mittelmeer-Raum gesichert. Die Hochwassergefahr steigt in einigen Gebieten immer mehr an!

Unwettergefahr auch im westlichen Mittelmeer: Orkanböen rund um die Balearen

Die Grafik zeigt die maximalen Windböen für Donnerstag, 02.11.2023
In der zweiten Wochenhälfte bleibt es auch am Mittelmeer ungemütlich. Selbst Orkanböen können nicht ausgeschlossen werden.

Der mögliche Jahrhundert-Sturm über Westeuropa mit Böen bis zu 200 km/h hat auch Auswirkungen auf das westliche Mittelmeer. Denn die Kaltfront zieht in der zweiten Wochenhälfte über Spanien und Südfrankreich auch über die Balearen bis nach Nordafrika. Hier drohen ab Donnerstag neben heftigen Schauern auch Orkanböen mit über 120 km/h.

Lese-Tipp: Der Wetter-Blick auf die nächsten sechs Wochen

Murenabgang sorgt für Sperrung der Brenner-Autobahn

In der Nacht von Montag auf Dienstag ist es am Brenner aufgrund starker Regenfälle zu einem Murenabgang gekommen. Dabei wurde laut vol.at auch die Brennerautobahn (A13) au beiden Fahrtrichtungen verschüttet.

Die A13 wurde zwischen der Grenze zu Italien und Brennersee zwischenzeitlich vollständig gesperrt. Umgehend waren örtliche Umleitungsmaßnahmen eingerichtet und der Lkw-Verkehr in Fahrtrichtung Norden in Italien angehalten worden. Der Pkw-Verkehr in Fahrtrichtung Norden wurde örtlich über die B182 (Brennerbundesstraße) umgeleitet.

Fluttore bewahrten Venedig vor Hochwasser

ARCHIV - 10.07.2020, Italien, Venedig: Barrieren des Hochwasserschutzprojekts «Mose» ragt aus dem Wasser. Die Behörden in der italienischen Stadt Venedig erwarten wieder steigende Meeresspiegel. Für den 28.12.2020 werde Hochwasser von 130 Zentimetern über dem Normalwert vorhergesagt, die Tore des Flutschutzsystems «Mose» sollen aktiviert werden, teilte Venedigs Bürgermeister L. Brugnaro mit. (zu dpa "Venedig rechnet mit Hochwasser - «Mose» soll aktiviert werden") Foto: Claudio Furlan/LaPresse/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Hochwasserschutz-Anlage Mose in Venedig wurde aktiviert.

Die norditalienische Stadt Venedig ist dank ihrer ausgefahrenen Flutschutztore knapp von einem außergewöhnlichen Hochwasser verschont geblieben. In der Nacht zum Dienstag erreichte der Pegel am Süddamm des Lido der Lagunenstadt einen Stand von 154 Zentimetern über dem Normalstand. Ein solches Hochwasser hätte das historische Zentrum überschwemmt. Der berühmte Markusplatz wäre bereits bei einem Pegelstand von etwa 80 Zentimetern über dem Normalstand überschwemmt. Bereits am frühen Montagabend fuhr die Stadt den Mechanismus für Flutschutz, abgekürzt „Mose“, aus.

Im Video: Das bedeuten die Windstärken

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(oha, mps)