Tipps zur klimafreundlichen Haltung

Der ökologische Pfötchenabdruck - Wie viel CO2 stößt dein Haustier aus?

von Dilara Bozkurt

Auch Hunde und Katzen müssen auf ihren ökologischen Fußabdruck achten. Wie sieht die Ökobilanz deines Haustiers aus? Und wie kannst du sie verbessern?

Wie verursachen Haustiere CO2-Emissionen?

Vielflieger, Fleischesser, Verbrennermotor – die Klimasünder sind bekannt. Wer hätte gedacht, dass Haustierhalter dabei eine Rolle spielen. Forscher der TU Berlin haben den ökologische ‚Pfötchenabdruck‘ von Haustieren berechnet und kommen zu einem überraschenden Ergebnis. Ein 15 Kilogramm schwerer Hund stößt im Laufe von 13 Lebensjahren 8,2 Tonnen CO2 aus. Das entspräche laut den Forschern der Menge, die bei der Produktion eines Luxusautos der Mittelklasse, beispielsweise eines Mercedes C250. Hierbei erzeugt die Herstellung von Tierfutter, durch den Verbrauch von Ressourcen, Transportwege und Verpackungen CO2-Emissionen. Hinzu kommen rund 2000 Liter Urin und eine Tonne Kot, die die Umwelt belasten.

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Hund, Katze und Pferd schaden der Klimabilanz

Der dreijährige Bernersennhund Bobby und die junge Katze Heizi spielen am Dienstag (03.05.2004) auf einem Feldweg bei Roßbrunn/Unterfranken zusammen. Von klein auf ist das ungleiche Paar unzertrennlich und auch der Spaziergang über die Felder wird gemeinsam genossen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand dpa/lby +++(c) dpa - Report+++
Bei der Tierhaltung kann man mit einfach Tipps das Klima schützen und Müll vermeiden.

Wer also ein Haustier besitzt, stößt zusätzlich CO2 aus und überschreitet damit die vom Weltklimarat (IPCC) empfohlene Menge von jährlich zwei Tonnen CO2. Das heißt: Hundebesitzer schaden dem Klima genauso, wie jemand der Kurzstreckenflüge bucht. Auch Katzenbesitzer kommen nicht gut weg, denn laut Untersuchungen des Schweizer Ökobilanz-Instituts ESU-Services, stößt die Haltung einer Katze jährlich 2,2 Tonnen CO2 aus, das ist soviel wie eine Autofahrt von Berlin nach Venedig. Hier werden allerdings auch die Herstellung von Katzenstreu, Tierfutter und auch zum Beispiel der Wärmeverlust durch Katzenklappen hinzu. Besonders schlecht kommen Pferdebesitzer weg, denn die jährliche Ökobilanz von Pferden beträgt jährlich so viel wie 21.500 gefahrene Kilometer mit dem Auto. Auf den letzten Plätzen liegen im Vergleich zwei Kaninchen mit 0,2 Tonnen pro Jahr und mit jeweils 0,1 Tonnen jährlich, sowie vier Ziervögel oder 50 Fische.

Was kann ein Haustierhalter tun, um die Öko-Bilanz seines Haustiers zu verbessern?

16.10.2018, Bayern, München: Ein Hund schaut an einer Ampel aus dem geöffnetem Beifahrerfenster eines PKWs. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein 15 Kilogramm schwerer Hund kann in 13 Jahren bis zu 8,2 Tonnen CO2 ausststoßen!

Wer die Ökobilanz seiner Haustiere verbessern möchte,um das Klima zu schützen, kann diese Tipps anwenden:

  1. Auf mineralisches Katzenstreu verzichten und stattdessen zu Pflanzenfasern aus organischen Sekundärrohstoffen aus der Landwirtschaft und aus der Holzindustrie zurückgreifen
  2. Hundekot und ähnliches beim Gassigehen einsammeln
  3. Biologisch abbaubare Kotbeutel nutzen
  4. Klimafreundliche Bekleidung – Körbchen, Leine, Geschirr: Tauschen untereinander, statt neu kaufen
  5. Lieferketten im Auge behalten oder nach lokalen Hundeausstattern Ausschau halten
  6. Umweltfreundliche Reinigungs- und Pflegeprodukte nutzen
  7. Die Anzahl der Haustiere niedrig halten
  8. Informationen über die verschiedenen Hunderassen einholen, denn ein großer Hund stößt mehr CO2 aus, als ein kleinerer
  9. Zucht oder Tierheim? Um keine Überpopulation zu fördern, besser Hunde aus dem Tierheim adoptieren
  10. Die Ernährung des Haustiers optimieren – unter Aufsicht des Tierarztes kann die Ernährung des Haustieres verbessert und so ein CO2-Ausstoß reduziert werden
  11. Tierklappen überdenken, damit das Eigenheim energieeffizienter beheizt werden kann

Warum Haustiere trotzdem für den Menschen wichtig sind

18.04.2022, Niedersachsen, Dangast: Jennifer ist mit ihrer Labrador-Hündin Leyla bei schönem Wetter barfuß am Strand von Dangast im Watt unterwegs. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Haustiere machen Menschen glücklich und können die Lebensqualität steigern.

Die tierischen Begleiter bieten vielen Menschen eine Stütze im Leben und Verbessern bei einigen die Lebensqualität erheblich. Ganz egal ob mehr Bewegung durch tägliche Gassirunden an der frischen Luft oder die mentale Unterstützung im Alltag. Das Fazit: die Umweltbelastung ist dennoch im Verhältnis zu der gesamten Ökobilanz sehr gering und tierische Begleiter machen viele Menschen glücklich.

Lese-Tipp: Heimische Tiere sterben aus: Was jeder von uns tun kann, um zu helfen

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