Revolution bei Erneuerbaren Energien?

Strom aus dem Weltall: ESA möchte Energie der Sonne mit Solarsegeln im Universum einfangen

von Christian Häckl & Julian Hirmke

Die europäische Weltraumorganisation ESA lässt kräftig aufhorchen. Sie möchte einen neuen Meilenstein in der Nutzung von erneuerbaren Energien erreichen. Strom soll mit aufgespannten Solarsegeln im Weltall erzeugt werden. Ja, richtig gehört! Kann diese innovative Idee klappen?

Unerschöpfliche Energie der Sonne

GOES D-H Wettersatellit
Piep piep, kleiner Satellit. Er nutzt die unerschöpfliche Energie der Sonne schon direkt im All.

Die Sonne scheint 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche – zumindest im Weltall. Dort dreht sich unsere schier unerschöpfliche Energiequelle genügsam um sich selbst. Doch das könnte in Zukunft viel mehr Freude bei uns entfachen, wenn wir diese Energie noch besser ausnutzen würden. Genau das haben jetzt Forscher der europäischen Weltraumorganisation (European Space Agency, kurz ESA) vor. Dafür haben sie schon eine bahnbrechende Idee, wie sie Solarenergie direkt aus dem Universum beziehen wollen.

Sonnensegel mit angepasster Umlaufbahn

Kassel, Deutschland 27.07.2022: Solarpark Fuldatal-Rothwesten. Im Vordergrund sind Schafe zu sehen. Mit einer Nennleistung von 22 MWp ist es der größte Solarpark in Hessen.
Der Solarpark Fuldatal-Rothwesten ist der größte Solarpark in Hessen. Er leistet ganze Arbeit, allerdings könnte ein Einfangen der Energie im Weltall deutlich ertragreicher sein.

Das neue Projekt namens „Solaris“ (übersetzt: zur Sonne) wäre der revolutionäre Fortschritt in der Nutzung von erneuerbaren Energien: Die ESA möchte riesige Sonnensegel mit einer Größe von mehreren Quadratkilometern im Weltall aufbauen. Deren Umlaufbahn soll optimal angepasst werden, um möglichst rund um die Uhr mit Sonnenenergie versorgt zu werden. Bis zu achtmal höher ist der Energieertrag im Vergleich zu Solaranlagen auf der Erde. Denn Wolken oder eine hemmende Erdatmosphäre gibt es im Weltall nicht. Die Energie soll dann in Form von Mikrowellen an die Erde gesendet werden. Das soll wie eine Art Strom-WLAN eingerichtet werden. Wird der Traum zur Wirklichkeit?

Partnerschaft mit europäischer Industrie

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Nicht nur eine Sonneneruption lässt erahnen, wie viel Energie in der Sonne steckt. Die ESA möchte dieses Potential zur Stromerzeugung weiter ausschöpfen.

Noch findet die Energiegewinnung in den Köpfen der Wissenschaftler statt. Immerhin wurden schon satte 60 Millionen Euro für das Projekt locker gemacht. Ob die Kohle ausreicht? Das prüfen die Forscher jetzt in den kommenden drei Jahren. Eine feste Partnerschaft mit der europäischen Industrie soll dabei aufgebaut werden. Denn hocheffiziente Solarzellen, drahtlose Energieübertragung und robotergestützte Montage im Orbit benötigen kreative Entwickler.

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(hha, uhi)