Polarwirbel bringt Kälte ins Spiel

Kommt der Hochwinter noch richtig in Fahrt?

von Björn Alexander & Martin Pscherer

Derzeit hat sich die Eiseskälte auch aus dem Norden Europas verabschiedet. Doch vorbei ist der Winter natürlich noch nicht – wie der Blick gen Osten zeigt. Selbst bei uns in Deutschland könnte der Frost noch deftig nachlegen.

Die Ausgangslage: lauwarmer Norden, krasser Frost im Osten

Während sich bei uns in Deutschland Hoch Beate mit ruhigen Aussichten zurückmeldet, haben die Atlantiktiefs am Rande des Hochs sehr milde Luft in den Norden Europas gebracht. Nördlich des Polarkreises sind es stellenweise bis um die 8 Grad – und zwar im Plus! Selbst im finnischen Teil Lapplands gibt es leichte Plusgrade bis um die 5 Grad.
Der Schwenk gen Osten zeigt derweil: Der Winter ist noch lange nicht fertig. Richtung Sibirien sind es nachts flächig -30 bis -45 Grad, teilweise bis um oder unter -50 Grad.

Väterchen Frost legt in Skandinavien bald nach

Prognose und Vorhersage Tiefstwerte
Dass die Kälte aus Skandinavien nächste Woche ihre Fühler zu uns ausstreckt, ist nach einigen Wettermodellen durchaus möglich

Bis zum Wochenende geht es im Norden Europas vergleichsweise lauwarm weiter. Ab Sonntag meldet sich dann aber der Frost ordentlich zurück. Bitterkalte Winterluft breitet sich aus und zudem klart der Himmel unter Wetterberuhigung immer öfter auf. Damit sinken die Temperaturen ab Montag nachts wieder auf unter -15, ab Dienstag und Mittwoch vermehrt mit unter -20 Grad.

Wie krass muss Deutschland im Hochwinter 2025 noch bibbern?

Die Graphik zeigt die eiskalte Wetterlage, die uns im Februar 2021 den Vorstoß des Sibirien-Winters bis nach Deutschland brachte. Ausgehend von einem Polarwirbel-Split war der Weg für die Polarhochs und die sibirische Luft frei.
Die Wetterlage, die uns im Februar 2021 Luft direkt aus Sibirien schickte. Der Polarwirbel-Split brachte am Rande der polaren Hochdruckgebiete richtige Eisluft nach Deutschland.

Am Wochenende wird es unter Hochdruckeinfluss auch hierzulande nachts abermals frostig und wir spüren, dass wir mit dem Hochwinter eigentlich in der kältesten Zeit des Jahres sind. Oftmals mit leichtem bis mäßigem Frost bis um die -5 Grad. Gelegentlich sind über Schnee und unterm klaren Himmel auch bis um die -10 Grad drin.

Derweil wird es mit Sonnenschein tagsüber bis an die 10 Grad geben. War es das dann mit dem Winter? Nicht unbedingt. Denn ein Teil der Wettercomputer spekuliert im letzten Monatsdrittel auf ein Skandinavienhoch, an dessen Rand die Kaltluft aus Norden und Osten zu uns strömen könnte.
Längerfristig bitterkalt könnte es außerdem werden, wenn – wie es manche Wettermodelle zeigen – der Polarwirbel zum Monatsende ins Schlingern geraten, möglicherweise sogar geteilt werden könnte. Vielleicht sogar mit einer ähnlichen Entwicklung wie im Februar 2021.
Kurzum: Der Winter hat noch reichlich Potenzial – auch wenn bei den Berechnungen ebenfalls milde Ansätze mit von der Partie sind. Es ist und bleibt spannend.

(bal, mps)