Wie viel Regen fällt bei uns?
Brisante Wetterlage mit enormen Wassermassen
Es bahnt sich eine möglicherweise katastrophale Entwicklung an. Insbesondere im Fokus sind hierbei die Regionen von den Alpen über Österreich bis nach Polen. Auch Teile Deutschlands sind betroffen.
Skandinavientiefs schicken Genuazyklone ins Rennen
Es ist eine unheilige Entwicklung, die sich anbahnt. Ausgehend vom Doppel-Tief aus Yonca (gesprochen Jondscha) und Zilan mit Zentrum vor der norwegischen Küste zieht die Kaltfront von Nordwest nach Südosten über Deutschland hinweg und führt feuchtkalte Meeresluft heran. Beim Aufeinandertreffen der kühlen Luft mit den Alpen bildet sich über dem Golf von Genua ein neues Tief.
Diese sogenannte Genuazyklone zieht am Freitag sowie am Wochenende über die Alpen und den Osten Österreichs sowie Tschechien und die Slowakei bis nach Südpolen. Hier liegt auch der Niederschlagsschwerpunkt. Doch auch Deutschland liegt im Einflussbereich.
Regen und Wetter aktuell
Äußerst gefährliche Wetterlage mit Rekordpotenzial

Solche Vb-Wetterlagen (gesprochen 5b) verquirlen kalte Luft aus dem Norden und warme Mittelmeerluft. Dabei gleitet die wassergeladene Warmluft auf die kühle Luft auf . Ein Prozess, der – unterstützt von den Staueffekten der Gebirge – sehr ergiebige bis katastrophale Wassermassen mitbringen kann.
So beispielsweise auch die größte 24-stündige Regenmenge, die in Deutschland je gemessen wurde. Nämlich 312 Liter pro Quadratmeter in Zinnwald-Georgenfeld (12. August 2002).
Welche Regenmengen erwarten uns jetzt?
Deutschland wird von den kräftigen Regenfällen - nach jetzigem Stand - glücklicherweise wohl nur gestreift. 100 bis 150 Liter sind von Freitag bis Montag in einem Streifen von Rosenheim bis zum Bayrischen Wald aber dennoch möglich.
Im Berchtesgadener Land und dem östlichen Passau sind lokal bis 200 Liter pro Quadratmeter drin. Das reicht definitiv für Überschwemmungen an kleineren Flüssen und Bächen. Aber es sollte keine große Katastrophe stattfinden. Sachsen - zuletzt ebenfalls im Fokus der Wettercomputer in Sachen Starkregen - wird nach jetziger Lage vom Schlimmsten verschont. Vom Osterzgebirge bis nach Görlitz sind 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter zu erwarten.
Folgenschweres Extremwetter von Österreich bis Polen
Anders sieht es vom Osten Österreichs bis nach Südpolen aus. Von Donnerstag bis Freitag fallen von Salzburg bis ins Burgenland 50 bis 80 Liter. Von Freitag bis Samstag sind vom Osten Österreichs bis ins südliche Polen 100 bis 150 Liter möglich. Von Samstag bis Sonntag immerhin noch 40 bis 100 Liter je Quadratmeter.
Der Niederschlagsschwerpunkt wird indes in Österreich und hier von Ober- bis Niederösterreich sowie in der nördlichen Steiermark liegen. Hier sind über 300 Liter möglich, die in Lagen ab etwa 1200 Metern teils als Schnee fallen. Damit droht den Hochlagen ein massiver Wintereinbruch, während darunter von Österreich bis ins Riesengebirge und nach Südpolen Erdrutsche, Hochwasser und massive Überschwemmungen wahrscheinlich sind.
(bal, ppa)