Vorsicht beim Bergwandern!
Nach Hitze: Alpen droht heftiger Wintereinbruch
Seit Woche gab es auf den Dreitausendern der Alpen keinen Frost mehr. Ein rekordverdächtigter Zeitraum. Doch jetzt geht es von einem Extrem ins nächste: Zum Teil erhebliche Neuschneemegen stehen an.
Heißer Sommer, unwetterwilliger Herbst und Frühwinter
Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze mit knapp 3000 Metern, wurde noch nie eine so lange frostfreie Phase vermeldet. Den letzten Frost gab es zunächst am 4. Juli und dann erst wieder am 9. September – das macht 66 Tage am Stück.
Ähnlich verhielt es sich auch auf vielen anderen Bergen, wie dem österreichischen Sonnblick, wo die Phase ohne Frost am 5. Juli begann. Damit wurden alte Rekorde pulverisiert, bevor wir jetzt von den wärmsten Luftmassen in den Bereich der kühlsten Luft im Spätsommer beziehungsweise Frühherbst abrutschen.
Wie tief sinkt die Schneefallgrenze?
Das hängt natürlich stark von der Intensität der Niederschläge ab. Grundsätzlich liegen wir ihm Bereich um die 1500 Meter. Allerdings sind auch Flocken bis in höhere Tallagen drin. Das wäre dann also bis um die 1200 bis 1300 Meter. Hier kann es dementsprechend rutschig werden. Auch beim Bergtouren-Gehen ist erhöhte Vorsicht und Umsicht bei der Planung geboten. Denn der Wintereinbruch hat es sowohl bei den Temperaturen als auch bei den Schneemengen in sich.
Erhebliche Neuschneemengen drohen
Die Zutaten für erhebliche Neuschneemengen sind definitiv gegeben. Einerseits die sehr feuchte und warme Luft, die vom Mittelmeer ins Spiel gebracht wird. Andererseits die Kaltfront von Tief Zilan, die in der Nacht zum Donnerstag gegen die Alpen klatscht und an der sich anschließend über Norditalien ein kleines, aber intensives Tief bilden wird. Damit sind in den höheren Lagen oberhalb von 1500 bis 2000 Meter teilweise krasse Schneemassen drin.
In Staulagen der Alpen wären das 50 bis 100 Zentimeter – je nach Wettermodell sogar deutlich mehr! Das Ganze kombiniert mit einem teilweise lebhaften bis stürmischen Wind, Verfrachtungen und Schneeansammlungen sowie einer entsprechenden Lawinengefahr.