Von wegen Sommer
Kühle Atlantikluft und Frostgefahr statt Hitze
Nicht nur dass die heiße Jahreszeit auf Tauchstation bleibt, es geht sogar nochmals abwärts. Pünktlich zum Höhepunkt der sogenannten Schafskälte rasselt die nächste Kaltfront rein.
Oben im Video: Atlantikluft und Regenschelle statt Hitzewelle
Die Ausgangslage: Bibberluft schlägt Gewittertief

Während sich das Gewittertief über den Alpen allmählich abschwächt und nach Osten weiterzieht, lenkt nun ein Tief über der Nordsee feuchte und sehr kühle Luft in den Westen und Norden unseres Landes. Dienstag und Mittwoch werden wechselhaft und viel zu kühl für Mitte Juni. Die gute Nachricht: Danach kann es mit den Temperaturen fast nur noch aufwärts gehen – und das wird es auch. Auch wenn ein stabiles Sommerhoch nach wie vor nicht in Sicht ist.
Keine 20 Grad - Tiefpunkt der Woche naht
Es sind schon fast frühherbstlich ambitionierte Temperaturen, die uns jetzt erwarten. Parallel dazu spielt das Jahreszeiten-Roulette auch noch einen Gruß vom April – mit einigen Schauern, Gewittern und der Kaltfront von Tief Uljana, die uns in Kombination mit Skandinavientief Swantje von Westen zudem einen mitunter starken bis stürmischen Wind schickt. Dazu gibt es meistens nur sehr frische 12 bis 19 Grad und nachts wird es einstellig frisch – mitunter ist auch Bodenfrost nicht ganz auszuschließen. Erst ab Donnerstag geht es schrittweise wieder aufwärts.
Kälteknick kommt passgenau
Die Schafskälte besagt, dass es im Juni relativ häufig eine kühlere und wechselhafte Phase gibt. Dementsprechend ist auch der Zeitraum dieser meteorologischen Singularität beziehungsweise die Bauernregel relativ breit gesteckt. Statistisch gesehen trifft die Abkühlung mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 80 Prozent zwischen dem 4. und dem 25. Juni auf. Das entspricht also im Prinzip dem ganzen Juni. Eine relative Häufung ergibt sich für den Bereich um den 10. bis 12.Juni, wo es gerne mal nachts empfindlich frisch werden kann.
Besonderheit in diesem Jahr: Der Vorlauf ist ziemlich mau
Beziehen wir uns auf das aktuelle Wetter, dann ist das wechselhafte, windige und kühle Wetter im Sinne der Statistik äußerst pünktlich. Was allerdings in diesem Jahr anders ist, das ist der äußerst übersichtliche Vorlauf oder das Fehlen größere Wärme- oder Hitzehighlights. Trotz zum Teil enormen Temperaturabweichungen nach oben, zeigten sich die Protagonisten des Sommers mit Werten über 30 Grad bisher in diesem Jahr äußerst zurückhaltend.
Rekordhitze extrem früh - jetzt ist Warten angesagt
Zwar erreichten wir die Hitzemarke in Ohlsbach in Baden-Württemberg am 6. April so früh wie noch nie seit Aufzeichnungsbeginn. Danach war es dann mit sommerlich anmutenden Schönwetterphasen aber mau, so dass die Wetterstationen bis jetzt im Deutschlandmittel nur rund sechs Sommertage mit Temperaturen jenseits der 25 Grad verzeichnen konnten. Alle Wärme- und Hitzeliebenden unter uns sollten dennoch nicht verzagen. Denn bis zum kalendarischen Beginn des Sommers am 20.Juni ist ja noch ein bisschen Zeit.
(bal, apf)