Sylt, Wangerooge, Norderney und Co.

Von Sturm Zoltan verweht: Sandnotstand an den deutschen Nordseeinseln

von Nina Zorn

Die Winterstürme der letzten Monate haben die deutschen Küsten stark getroffen. Besonders um die Weihnachtszeit hat der Sturm Zoltan ganze Strandabschnitte auf den ostfriesischen Inseln ausradiert. Die anstehende Tourismussaison und die fehlenden Strände stellen die Inseln nun vor eine ganz neue Herausforderung.
Oben im Video: Sturmschäden an den deutschen Nordseeküsten

Sandnotstand betrifft ausgerechnet die Lieblingsstrände der Deutschen

PRODUKTION - 14.03.2024, Niedersachsen, Wangerooge: Ein Schild mit der Aufschrift «Flutschäden Betreten auf eigene Gefahr» weist am Strand der ostfriesischen Insel Wangerooge auf fehlenden Sand am Strand hin. Die bisherige Sturmflutsaison hat auf einigen Nordseeinsel deutliche Schäden an den Badestränden angerichtet. (zu dpa «Eine ziemlich Katastrophe» - Inseln fehlen nach Sturmfluten Badestrände") Foto: -/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Nordseeinseln fehlen nach Sturmfluten Badestrände

Die Stürme haben die Badestrände in Norddeutschland stark in Mitleidenschaft gezogen. Insbesondere auf Wangerooge ist die Lage dramatisch. Fast der gesamte Hauptbadestrand wurde weggespült und es fehlen knapp 80.000 Kubikmeter Sand. Obwohl ein wenig Sand zurückgeweht wurde, ist ein Badeerlebnis kaum noch möglich.

Auch der Nachbarinsel Baltrum fehlen 60.000 Kubikmeter Sand. Dieser wurde von den Stürmen in den Osten transportiert. Mit Blick auf die Urlaubssaison könnten dort dieses Jahr sogar weniger Strandkörbe ihren Platz finden.

Norderney ist vergleichsweise glimpflich davongekommen, obwohl auch hier zehntausende Kubikmeter Sand fehlen. Die Inselsicherheit ist aber nicht in Gefahr.

Auch kleinere Schäden führen zu Problemen auf Borkum, Langeoog und Co.

Sina Schuldt
Die Insel Borkum aus der Luft.

Der Loopdeelenweg, ein Rundweg aus Holzdielen, wurde auf Borkum beschädigt. Erfahrungen aus vergangenen Jahren haben auf Langeoog erneut gezeigt, dass vor allem vom Pirolatal der Hundestrand und angrenzende Abschnitte verlegt werden sollten.

Die Wattseite zwischen Nebel und Norddorf auf Amrum führte zum Abbruch der Uferkante. Der Strand hat jedoch weniger Schäden erlitten, weshalb die Aussichten auf einen erfolgreichen Start der Badesaison hoch sind.

Vergleichsweise glimpflich davon gekommen ist die Nordseeinsel Spiekeroog. Der Hauptstrand liegt eher mittig und nicht im Inselwesten, wo der Wind vor allem tobte.

Die Auswirkungen auf Sylt sind noch unklar

Sylt, 30.11.2021: Nordsee vor Sylt im schweren Sturm (Sturmtief Christian)
Nordsee vor Sylt im schweren Sturm

Auch die beliebte Urlaubsinsel Sylt ist von den Winterstürmen betroffen. Allerdings sind die Auswirkungen noch nicht bekannt. Die Küstenschützer werden nun prüfen, wie viele Kubikmeter Sand verloren gegangen sind.

Frühjährliche Sturmschäden treten auf Sylt im Jahresvergleich häufiger auf. Seit Jahren hat die Insel mit Sandverlusten zu kämpfen. Daher wird seit 1972 an der Westseite jährlich etwa eine Million Kubikmeter Sand aufgespült. Der neue Sand wird acht Kilometer vor Westerland gewonnen. Jährlich werden etwa eine Million Kubikmeter Sand aus einer Tiefe von 30 Metern mit Saugbaggern gewonnen und später mit Raupenfahrzeugen gleichmäßig auf den Urlaubsstränden verteilt.

Niedersachsen möchte den ostfriesischen Inseln aus ihrer prekären Lage helfen

Norderney. 03 OKT 2018. Urlaub an der Nordseeküste. Strandkörbe im Sonnenlicht. OSTFRIESLAND. Ostfriesische Inseln. *** Norderney 03 OKT 2018 Vacation at the North Sea coast beach chairs in the sunlight OSTFRIESLAND East Frisian Islands Copyright: JanisMEYER/Priller&MAUG JMY0F2995X
Strandkörbe an einem Badestrand in Norderney

Zuletzt haben die Stürme besonders auf den ostfriesischen Inseln für Chaos gesorgt. Nun möchte die niedersächsische Regierung den Wiederaufbau der weggespülten Badestrände mit bis zu 700.000 Euro unterstützen.

Außerdem sollen laut Behörden voraussichtlich auf Langeoog und Wangerooge Schutzdünen wieder verstärkt werden, um auf die Sturmflut-Saison im Herbst und Winter vorbereitet zu sein.

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(nzo)