Frostschäden - nein, danke!

Welche Pflanzen wann reinholen?

von Amelie von Kruedener

Der Herbst naht, die Temperaturen fallen, und einige Pflanzen beginnen zu zittern. Tropische und mediterrane Gewächse vertragen Frost so gar nicht. Doch wann ist es wirklich an der Zeit, sie ins Haus zu holen?
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Es wird Zeit, unsere grünen Lieblinge umzusiedeln

Während einige winterharte Gewächse gut im Freien bleiben können, sind viele frostempfindliche Kübelpflanzen auf den Schutz des Hauses angewiesen, um die kalte Jahreszeit unbeschadet zu überstehen. Die richtige Auswahl und der passende Zeitpunkt, um Pflanzen ins Haus zu holen, sind entscheidend für ihr Überleben und ihre Gesundheit. Also raus in den Garten und auf den Balkon und die grünen Lieblinge retten.

Welche Pflanzen sollten ins Haus geholt werden?

Nicht alle Pflanzen müssen im Herbst ins Haus umziehen. Es kommt ganz darauf an, wie empfindlich sie auf Kälte und Frost reagieren. Einige typische Kandidaten für den Umzug ins Haus sind:

Tropische und subtropische Pflanzen
Pflanzen wie Orchideen, Palmen, Ficus-Arten oder Hibiskus gedeihen in warmen, frostfreien Umgebungen. Sie sollten ins Haus geholt werden, sobald die Nachttemperaturen unter 10 Grad sinken. Besonders bei exotischen Zimmerpflanzen ist es wichtig, rechtzeitig für Schutz zu sorgen, da sie in ihrem natürlichen Lebensraum keine Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kennen.

Mediterrane Pflanzen
Olivenbäume, Zitruspflanzen, Bougainvillea oder Oleander fühlen sich im Sommer auf Balkon oder Terrasse wohl, können aber Frost nicht vertragen. Diese Pflanzen vertragen zwar kühlere Temperaturen bis etwa 5 Grad, sollten jedoch spätestens vor dem ersten Frost ins Haus gebracht werden.

Empfindliche Kübelpflanzen
Pflanzen wie Geranien, Fuchsien oder Engelstrompeten sind im Sommer eine Zierde im Garten, müssen aber vor dem ersten Frost ins Winterquartier. Sie überleben die kalten Monate nicht draußen und sollten in kühle, aber helle Räume gestellt werden.

Kräuter und empfindliche Balkonpflanzen
Kräuter wie Basilikum, Rosmarin oder Zitronenmelisse reagieren empfindlich auf Frost. Auch sie sollten im Herbst vor Kälteeinbrüchen ins Haus geholt werden, wenn sie weiter genutzt oder über den Winter gebracht werden sollen. Robustere Kräuter wie Thymian oder Salbei können in milderen Regionen auch draußen überwintern. Besonders wenn sie im Garten eingepflanzt sind, brauche sie vielleicht nur eine geschützte Ecke oder ein bisschen Vlies, um den Winter gut zu überstehen.

Close up view of lemon tree home plant. Sweden.
Wer solch ein Prachtexemplar besitzt, sollte zeitig für ein helles und kühles, jedoch frostfreies Winterquartier sorgen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Der ideale Zeitpunkt, um Pflanzen ins Haus zu holen, hängt von den Wetterbedingungen ab. Grundsätzlich sollte man einen Blick auf die Wettervorhersage werfen, um rechtzeitig auf nächtliche Frostgefahr vorbereitet zu sein. Als Faustregel gilt: Pflanzen sollten spätestens dann ins Haus geholt werden, wenn die Nachttemperaturen regelmäßig unter 10 Grad fallen.

Pflanzen, die Frost absolut nicht vertragen, sollten schon bei Temperaturen unter 12–15 Grad in Sicherheit gebracht werden. Exotische Pflanzen sind besonders empfindlich, und ein kurzer Frost kann bereits ausreichen, um irreversible Schäden zu verursachen. Mediterrane Pflanzen haben eine höhere Toleranz gegenüber kühleren Temperaturen, sollten jedoch nicht dem Frost ausgesetzt werden.

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Worauf sollte man beim Umzug achten?

Bevor die Pflanzen ins Haus geholt werden,sollte man einen gründlichen Blick darauf werfen und sie auf Schädlinge kontrollieren. Spinnenmilben, Blattläuse oder andere ungebetene Gäste können sich auf den Pflanzen tummeln und drinnen schnell ausbreiten. Auch ein Rückschnitt kann sinnvoll sein, um das Wachstum der Pflanzen im Winter zu regulieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wahl des richtigen Standorts. Im Winter benötigen die meisten Pflanzen weniger Wasser und Licht. Ideal ist ein heller, aber kühler Raum. Pflanzen, die eine Winterruhe brauchen, wie zum Beispiel Geranien, können in kühlen Kellern oder unbeheizten Fluren überwintern. Tropische Pflanzen dagegen sollten an einem warmen, lichtdurchfluteten Platz aufgestellt werden.

(avo)