So zieht der Mega-Sturm!
Alarmstufe Rot: Orkan Éowyn stark wie ein Hurrikan
Der Orkan Éowyn, in Deutschland Gilles genannt, trifft mit voller Wucht auf Irland, dann auf Wales, England und Schottland. Deutschland erreicht dabei Frühlingsluft.
Im Video: Orkan-Serie trifft Europa
Unwetterwarnung: „Lebensgefährlich!“
Dieser Sturm ist kein Spaß. Orkan Éowyn wird am frühen Freitagmorgen mit voller Wucht die Britischen Inseln treffen. Der irische Wetterdienst warnt mit Alarmstufe Rot, womit es – so wörtlich – lebensgefährlich wird.
Auch der britische Wetterdienst hat seine Warnungen ausgegeben. Es kann hier zu größeren Zerstörungen und weitreichenden Beeinträchtigungen in der Infrastruktur kommen. Gerade die Überlandleitungen dürften hier und da Probleme bereiten. Stromausfälle sind also absehbar. Deutsche Touristen sollten das definitiv einkalkulieren.
So zieht Orkan Éowyn und verursacht einen Blizzard

Der Sturm hat sich bereits gebildet und zieht am Donnerstag über den Nordatlantik in Richtung Britische Inseln. Zunächst gerät Irland am frühen Freitagmorgen in den Fokus. Dabei drohen Sturmböen um 200 Kilometer pro Stunde. Einzelne Modelle gehen sogar recht deutlich über Tempo 200 hinaus. Dazu kommen extreme Mittelwindgeschwindigkeiten – ein Sturm, wie wir ihn in Deutschland kaum kennen und eher vergleichbar mit einem Hurrikan. Im Binnenland sind Orkanböen um 150 Kilometer pro Stunde locker möglich.
Im Laufe des Freitags zieht der Orkan dann weiter nordostwärts, erfasst mit seinen höchsten Windspitzen den Norden von Wales, die Nordhälfte Englands sowie Süd- und Mittel-Schottland. Auch hier sind Böen um 150 Sachen zu erwarten.
An den Küsten und auf den Bergen geht’s nochmal darüber hinaus. Am Abend und in der Nacht steuert das Zentrum des Sturmtiefs die Norwegische See an, womit die höchsten Böen über den Norden von Schottland abziehen – trotz Abschwächung noch mit Orkanstärke und in exponierten Lagen der Highlands mit Böen um 200 Kilometer pro Stunde.
Zum Sturm kommen teils zig Liter Regen anfangs sowie im Norden auch einige Zentimeter Schnee. Besonders in Schottland könnte es vorübergehend einen regelrechten Blizzard geben. Das sind Wetterbedingungen, bei denen niemand im Freien sein sollte.
Frühling? Auswirkungen von Orkan Éowyn auf Deutschland

Unser großes Glück ist, dass der Sturm, der bei uns Gilles (ausgesprochen: „Jill“) heißt, nach Norden abgelenkt wird und sich dabei abschwächt. So erreichen uns nur noch die Ausläufer mit einzelnen Sturmböen an der Nordsee, gewiss viel Wind im westlichen und nordwestlichen Binnenland und schweren Sturmböen im zugehörigen Bergland. Vielleicht reicht es auch mal für 100 Kilometer pro Stude – nichts Außergewöhnliches für die Jahreszeit!
Spannend sind aber die indirekten Effekte. Die kräftige Südwestströmung bringt nämlich deutlich mildere Luft zu uns nach Deutschland. Am Freitag sind schon häufiger Werte um 10 Grad messbar, besonders im Südwesten örtlich auch mal mehr. Am Samstag wird es häufig noch milder. Im Südwesten sind Spitzenwerte über 15 Grad möglich. Das wären dann frühlingshafte Temperaturen, die sich besonders nach den kühlen letzten Wochen noch frühlingshafter anfühlen.
(phe)