Brutinseln, CO2-Speicher, Wasserfilter
Einzigartige Ökosysteme: Was Moore alles können
Wenn Sie öfter das Klima-Update verfolgen, wissen Sie es bereits: Moore sind im Kampf gegen die Klimakrise von zentraler Bedeutung, denn sie speichern jede Menge CO2, das bei deren Entwässerung allerdings in der Atmosphäre landet. Moore sind aber noch aus anderen Gründen wichtig für unsere Erde – wir nehmen unter die Lupe, warum.
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Moore sind einzigartige Ökosysteme – und so einzigartig sind auch deren Bewohner. Denn in sumpfartigen Gebieten lebt es sich gar nicht so einfach. Aber die Natur wäre nicht die Natur, wenn sie keine Anpassungskünstler hervorbringen würde, so beispielsweise die Schmetterlingsart des Hochmoorbläulings, die es nur dort gibt.
Für viele Vögel bieten Moore einen ganz besonderen Nistplatz, denn die wasserreiche Umgebung schützt sie vor Feinden. Einmal zerstört und entwässert, dauert es sehr lang, bis sich das Ökosystem erholt: „Je nach dem, wie stark ein Moor genutzt wurde, kann das zwischen 10 und 30 Jahren dauern“, sagt Moor-Experte Felix Grützmacher vom Naturschutzbund (NABU)
Hochwasserschutz und Wasserfilter

Die Klimakrise schreitet weiter voran, Wetter-Extreme wie Hitzeperioden auf der einen und Sturzfluten auf der anderen Seite nehmen zu. Gerade bei letzteren kommt den Mooren eine wichtige Funktion zu, denn sie sind hervorragende Wasserspeicher. Wie ein Schwamm können sie innerhalb kürzester Zeit viel Wasser aufnehmen und dies erst langsam wieder abgeben. Gleichzeitig sind sie perfekte Wasserfilter. Nähr- und Schadstoffe werden aufgenommen und durch Torfbildung dauerhaft eingeschlossen.
CO2-Speicher mit Erholungspotential
Die Pflanzen, die in Mooren leben, haben über Jahrhunderte hinweg CO2 aus der Atmosphäre aufgenommen und gespeichert. Logisch also, dass bei der Zerstörung von Mooren jede Menge Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen: Laut NABU entweichen aus trockengelegten Mooren jährlich bis zu 40 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase! Die gute Nachricht: Dieser Entwicklung könnte man recht schnell entgegenwirken: „Schon innerhalb von 5 Jahren kann die Wiederbewässerung von Mooren dem CO2 Ausstoß nachhaltig entgegenwirken“, so NABU Moor-Experte Felix Grützmacher
An Mooren führt kein Weg vorbei
Noch in den 1970er Jahren galt es als zivilisatorische Errungenschaft, Moore zu entwässern – nicht zuletzt, um daraus Torf zu gewinnen. Heute ist das zum Glück anders – denn die Wichtigkeit dieser sensiblen Ökosysteme im Kampf gegen die Klimakrise wurde erkannt. „Man kommt an Mooren nicht mehr vorbei – denn die Emissionen, die entwässerte Moore verursachen, sind immens“, meint Felix Grützmacher. Deswegen begrüßt er das neu ausgerufene Aktionsprogramm der Bundesregierung (siehe Video) zum Schutz der Moore: „Das geht auf jeden Fall in die richtige Richtung – vorausgesetzt, man setzt das Geld richtig ein.“
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(eve)