Gefahr im Wald

Achtung, Wildschweine! Wenn es nach Liebstöckel und Maggi riecht

von Karim Belbachir & Björn Alexander

ARCHIV - 03.03.2019, Bayern, Neuschönau: Ein Wildschwein steht auf einem Plateau im Wald. Fast 35 Jahre nach der Reaktor-Katastrophe im ukrainischen Tschernobyl sind die Tiere in einigen Regionen Bayerns noch immer radioaktiv belastet. (zu dpa «Wildschweine in Bayerns Wäldern teilweise noch radioaktiv belastet») Foto: Lino Mirgeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wildschwein werden auch als Schwarzkittel bezeichnet und sind wehrhaft

Wer mit allen Sinnen in der Natur unterwegs ist, der hat es vielleicht schon mal gerochen. Eine würzige Maggi-Note, die uns allerdings aufhorchen lassen sollte. Denn jetzt kann es brenzlig, vielleicht sogar lebensgefährlich werden

Wildschweine breiten sich in Deutschland aus

In früheren Jahrzehnten kamen die Schwarzkittel deutlich seltener vor. Allerdings zeigen die Jagdstatistiken, dass sich das grundlegend geändert hat. Waren es zu Beginn der 1980er-Jahre rund 100.000 erlegte Sauen, stiegen die Zahlen in den Jagdstatistiken bis heute rasant an. Zuletzt vermeldeten die Behörden in Summe über 700.000 erlegte Schweine. Das beinhaltet auch das sogenannte Fallwild – also die verunfallten Tiere. Schlussendlich heißt das, dass wir in Deutschland eine rasante Zunahme erleben. Und das hat auch direkte Folgen für unseren Waldspaziergang.

Schwarzwald ist wehrhaft

Um es direkt voran zu stellen, Schwarzwild ist nicht aggressiv, aber zumindest wehrhaft. Die Keiler, also das männliche Wild, haben markante Hauer, die sogenannte Waffen, die weit aus dem Fang heraus ragen. Spitz und messerscharf. Jedoch primär zur Selbstverteidigung und nicht für einen grundlosen Angriff. Auch die weiblichen Schweine haben hervorstehende Eckzähne. Aber bei weitem nicht so lang. Dafür neigen die Bachen bei Gefahr im Verzug zu beißen. Das kann ebenfalls zu Verletzungen führen.

Markanter Geruch - jetzt besser wieder umkehren

Die jungen Wildschweine haben nur während der ersten Lebensmonate ihr typisches Streifenfell. In den Laub- und Mischwäldern des Weserberglandes fühlen die Frischlinge sich pudelwohl.
Junge Wildschweine werden Frischlinge genannt und sind anfangs gestreift

Besonders brisant ist die Lage im Frühjahr und im Sommer. Nämlich dann, wenn die Bachen Nachwuchs haben. Die Frischlinge bedürfen noch dem intensiven Schutz. Dabei hat Mutter Natur weniger an den Menschen gedacht, sondern vielmehr an Fressfeinde wie den Wolf. Dennoch kann es auch für uns gefährlich werden, wenn es zu zufälligen und ungewollten Begegnungen kommt – vor allem in den Abend-, Nacht- und Morgenstunden.

Wenn der Wind gut steht, dann können wir diesen Situationen aber aus dem Wege gehen. Und das liegt am kräftigen Maggi-Geruch, den die Schwarzkittel absondern. Steigt uns dieser in die Nase, dann sollten wir besser umkehren. Geraten wir dagegen zwischen Bache und Frischlinge, dann drohen körperliche Blessuren bis hin zu schweren Verletzungen.

Warum riechen Wildschweine nach Maggi?

Dass Wildschweine nach Maggi riechen, hat nichts mit dem Liebstöckel zu tun. Ein Kraut, das den Geruch zwar versprüht, aber das eben nicht der Grund für die Duftmarke ist. Vielmehr liegt es am Stoffwechsel. Übrigens ist die Wahrscheinlichkeit einer schmerzvollen Begegnung zu entgehen deutlich geringer, wenn wir uns an die Etikette des Waldes halten: Auf den Wegen bleiben und nicht ins Unterholz, dort ruht das Wild. Und wer hätte es schon gerne, wenn im Gegenzug die Wildschweine im heimischen Schlaf-, Wohn- oder gar im Kinderzimmer vorbei schauen. Da kann man schon mal grantig werden.

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(bal, kfb)