Kartoffel-Knowhow für den Herbst
Kartoffelernte: Wann und wie müssen die Knollen aus der Erde und in den Keller?
von Claudia Träger
Home-Farming ist angesagt. Immer mehr Hobby-Gärtnerinnen und -Gärtner versuchen sich am Gemüseanbau. Auch der Anbau von Kartoffeln ist nicht schwierig. Wie weiß ich denn, wann die Kartoffeln reif sind? Und wo hebe ich sie auf, damit sie lange frisch bleiben? Hier ein bisschen Kartoffel-Knowhow für den Herbst.
Video-Tipp: Warum Kartoffeln keine Dickmacher, sondern Gesundmacher sind
Kartoffeln beliebt und gesund

Früher galten Kartoffeln als das beliebteste Gemüse der Deutschen. So ganz freiwillig war diese Liebe vermutlich nicht. Die Knolle konnte sich auf eine jahrhundertelange Tradition stützen und hatte wenig Konkurrenz als gesunder Sattmacher.
Ihre Vorzüge: Sie sind reich an
- Kohlenhydraten
- B- und C-Vitaminen
- Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Magnesium und Eisen
- Ballaststoffen
- hochwertigem Eiweiß.
Fett enthalten sie dagegen kaum. Deswegen sind Kartoffeln auch keine Dickmacher – mit fetter Bratensoße drüber, im frittierten oder gebratenen Zustand allerdings schon.
Ihr größter Bestandteil ist im Übrigen Wasser.
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Pro-Kopf-Konsum von Kartoffeln in Deutschland

Wann sind Kartoffeln reif für die Ernte?
Der Zeitpunkt der Ernte hängt von einigen Faktoren ab.
- Wann wurden die Kartoffeln gesetzt?
- Welche Kartoffelsorte steckt da im wie beschaffenen Boden?
- Wie war der Witterungsverlauf?
Die sogenannten Saat-Kartoffeln, also vorgekeimte Kartoffeln, müssen ab Mitte April bis Anfang Juni in den Boden. Es gibt sehr frühe, mittelfrühe, mittelspäte und späte Kartoffelorten. Über einen entsprechend langen Zeitraum erstreckt sich so auch die Erntezeit.
- Frühkartoffeln können ab Mitte Juni geerntet werden.
- Mittelfrühe Kartoffeln sind meistens bis Mitte August reif.
- Die späten Kartoffelsorten können bis Ende Oktober in der Erde bleiben.
Die frühen Sorten haben übrigens den Nachteil, dass sie nicht für die Lagerung geeignet sind.
Das hört sich ziemlich kompliziert an. Glücklicherweise gibt es einen Pi-mal-Daumen-Hinweis für Hobbygärtnerinnen und -gärtner.
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Der richtige Erntezeitpunkt: Der Kniff mit dem Kartoffellaub

So lange das überirdische Kraut der Kartoffelpflanzen grün ist, wachsen die Kartoffelknollen im Erdreich noch. Wenn Blätter und Stiele aber welk, dürr und braun werden, ist der Zeitpunkt gekommen, um die Kartoffeln aus der Erde zu graben. Zu lange warten sollte man nicht. Denn wenn die Pilzkrankheit Krautfäule, die im Herbst oft einsetzt, sich ausbreitet, kann sie auch auf die Knollen übergehen und sie verderben.
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Kartoffeln richtig ernten: Mit Grabegabel und Händen

Es ist sinnvoll, erstmal an einer Pflanze eine Kartoffel-Probe zu nehmen, bevor womöglich unreife Kartoffeln geerntet werden. Eine Grabegabel ist hierfür gut geeignet. Zunächst das Kraut nah am Boden abschneiden, mit einem Stich in den Boden die Erde lockern, gleichzeitig am verbliebenen Stengel ziehen, und so das Wurzelgeflecht mitsamt den Knollen anheben. Jetzt folgen zwei Tests zum Reifecheck:
- Die Kartoffelknollen lösen sich wie von selbst vom Wurzelgeflecht.
- Die Kartoffelschale ist fest und lässt sich nicht verreiben.
Wenn dem so ist, kann das ganze Beet abgeerntet werden. Die Kartoffeln einfach mit den Händen auflesen und einige Zeit an der Luft trocknen, bis die Schale nicht mehr feucht ist.
Kartoffeln richtig lagern

Beschädigte oder faule Exemplare müssen vor der Einlagerung aussortiert werden. Die anderen werden in Körben, Kisten, Stiegen aufbewahrt und dunkel, kühl und luftig gelagert. Der Lagerraum darf gerne feucht und sollte idealerweise 4 bis 6 Grad warm und frostfrei sein – dann bleibt das Wurzelgemüse lange frisch. Die Dunkelheit ist wichtig, damit die Kartoffeln kein Solanin entwickeln (zeigt sich an grüner Verfärbung), das in größeren Mengen giftig ist. Auch die Keimung wird so hinausgezögert.
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(ctr)