Auch im Süden steigt das Wasser wieder
Ende der Hochwassergefahr noch nicht in Sicht - neue starke Regenfälle bis ins neue Jahr
Die Hochwassergefahr bleibt in vielen Regionen ernst. Zwar sinken zahlreiche Flusspegel allmählich, aber die Frage bleibt: Wie lange halten die Dämme? Außerdem zeigen Wetterprognosen neuen Regen, der die Lage noch verschärfen und potenziell zusätzlich in Regionen Süddeutschlands zu Überschwemmungen führen könnte.
Wie viel Regen kommt da noch?
Bis Neujahr sind die Regenprognosen relativ klar: Im Norden und Westen kommen 10 bis 20, im Bergland bis zu 30 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Im Süden und Osten ist es deutlich weniger mit 5 bis 10 Litern, nur im Schwarzwald sind 10 bis 20 Liter möglich.
Diese Mengen sind nach unserer Einschätzung ungünstig für die betroffenen Regionen, aber für sich genommen nicht notwendigerweise dramatisch, solange die Dämme halten.
Ab Dienstag gehen die Wetter-Berechnungen aber deutlich auseinander:
- Das europäische Prognosemodell ECMWF erwartet den Schwerpunkt der Niederschläge im Südwesten. Von Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg bis nach Hessen und Nordbayern können bis Sonntagabend (7. Januar 2024) 25 bis 50, in Staulagen des Schwarzwaldes auch bis zu 100 Liter Regen zusammenkommen. Die Hochwassergefahr könnte dort ansteigen, denn die Böden gesättigt und die Flüsse relativ gut gefüllt.
- Das amerikanische Wettermodell GFS prognostiziert weiterhin im Norden von Deutschland (NRW, Südniedersachsen bis Berlin) erhebliche Niederschläge mit 25 bis 50 Litern. Das könnte die Hochwasserlage in Niedersachsen wieder verschärfen. Aber auch nach GFS wären in den Staulagen der westlichen Mittelgebirge sowie im Schwarzwald neue Regenschwerpunkte mit 40 bis 70 Liter zu erwarten.
Welche der beiden Berechnungen richtig sind, lässt sich im Moment schlicht nicht sagen. Unter dem Strich deutet sich an, dass im Süden Deutschlands zusätzliche Hochwassergefahr aufkommen könnte und dass ein Ende der Hochwasserlage im Norden noch nicht in Sicht ist.
Wann hört die Hochwassergefahr endlich auf?
Den betroffnen Anwohnern, sowie zahlreichen Helfern und Einsatzkräften wäre eine Entspannung der Hochwasserlage zu wünschen. Dafür müsste sich vor allem die Wetterlage ändern. Derzeit ziehen nämlich immer neue Tiefdruckgebiete von Westen über Deutschland und bringen neuen Regen. Unser Strömungsfilm zeigt, dass diese unruhige, westliche Strömung auch in den nächsten Tagen weitergeht.
Berechnungen, die weiter in die Zukunft schauen, deuten an, dass sich die Wetterlage möglicherweise zum ersten Januarwochenende umstellen könnte. Wenn dieser Fall eintreten sollte, könnte es ruhiger, aber auch kälter in Deutschland werden. Das ist im Moment allerdings nur eine Möglichkeit und noch keine verlässliche Prognose.
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(cli, apf)



