Wilder Wetter-Wechsel

Nach Hitze, Dürre, Unwettern: Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?

von Martin Pscherer & Silvia Soyter

Also so haben wir uns den Sommer nun wirklich nicht vorgestellt! Hitzewelle und Dürre wurden abgelöst von Gewittern. Während der Osten weiterhin Angst vor Waldbränden haben muss, steigt das Thermometer im Westen nur auf frühlingshafte 20 – 25 Grad. Bleibt die Frage: Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?

Sommer oder doch nicht: Wie wird die Woche?

Was das Wetter betrifft ist Deutschland am Montag gespalten: Vom Allgäu bis nach Schleswig-Holstein muss mit teils kräftigem Regen und Gewittern mit Hagel und Sturmböen gerechnet werden. Im Osten bleibt es vorerst heiß und sonnig. Ungemütlich wird es dann vor allem in der Nacht weiß wetter.de Meteorologe Martin Pscherer: „Vor allem vom Alpenrand bis nach Sachsen, denn hier drohen erneut teils kräftige Gewitter, die Regengüsse, Sturmböen und Hagel mit sich bringen können. Sogar Tornados sind nicht auszuschließen.“

Da ist Wetter-technisch einiges geboten und das am Siebenschläfertag. Also müssen wir jetzt mit sieben Wochen wildem Wettermix rechnen:

Im Video: wetter.de Meteorologe Paul Heger erklärt was dran ist am Siebenschläfer-Mythos.

Durchatmen und Sonnetanken am Dienstag

Und wie steht es um den Rest der Woche? „Kurz zusammengefasst: Es bleibt eher durchwachsen und gewittrig, mit teilweise großer Unwettergefahr. Zwischendurch haben wir aber auch mal längere Phasen zum Durchatmen und Sonne tanken. Morgen beruhigt sich das Wetter vorübergehend, bevor ein neues Gewittertief bis einschließlich Mittwoch wieder für steigende Unwettergefahr sorgt. Der Donnerstag zeigt sich lange Zeit wieder freundlicher, doch auch diesmal nur für kurze Zeit, von Westen kommen schon bald wieder neu Gewitter“, sagt der Meteorologe.

Hoffnung macht ihm vor allem der Blick auf das Wochenende: Das verspricht recht schön zu werden mit viel Sonne bei sommerlich warmen Temperaturen.

Wann wird der Sommer normal?

Nordrhein-Westfalen ist schon in die Sommerferien gestartet, die anderen Bundesländer folgen in den kommenden Wochen, doch ein Blick aus dem Fenster in Köln verrät, so richtig nach Sommer, Sonne, Sommerferien sieht das nicht aus!

Doch so ungewöhnlich ist der Wetter-Mix gar nicht, sagt der wetter.de Meteorologe Pscherer: „Eigentlich ist der Sommer relativ normal. Wir haben uns in den letzten Jahren an Sommer mit stabilen Hochdrucklagen und langen sonnigen, trockenen und sehr heißen Phasen gewöhnt. Typischer sind aber eher abwechslungsreiche Sommer mit Sonne und Hitze, die von gewittrigen und kühleren Tagen unterbrochen werden.“

Abgesehen davon fällt der Sommer bis jetzt überdurchschnittlich warm aus. An extrem heißen Tagen im Juni wurden mit Temperaturen bis 39,2 Grad einige Temperatur-Rekorde gebrochen.“

Blitze zucken während eines Gewitters über dem Dreiländereck (Deutschland, Österreich, Schweiz) des Bodensees.
Auch in dieser Woche braut sich wieder etwas zusammen.

Wie lange müssen wir mit den Unwettern rechnen?

Auch wenn abwechslungsreiches Wetter im Sommer eher die Norm sein sollte – so ein perfekter Freibad-Sommer wäre uns lieber. Doch was sagt der Experte, lassen wir die Gewitter bald hinter uns? „In dieser Woche wird die Unwettergefahr auf jeden Fall noch häufiger erhöht sein. Zum Wochenende lässt mit einem Hoch, das vom Atlantik näher rückt, die Unwettergefahr vorübergehend nach. Wahrscheinlich wird auch die kommende Woche eher wechselhaftes Wetter mit sich bringen. Kräftigere Gewitter sehen die Wettermodelle am ehesten im Süden, während es im großen Rest eher ruhiger ablaufen sollte.“

Wie es danach weiter geht, ist laut Pscherer noch offen.

DEU/Deutschland/Brandenburg, ILLUSTRATION, 06.08.2018, Hitzewelle in Deutschland, Symbolfoto. Ein in der Waerme schmelzendes Eis (Eis am Stiel) ist vor der strahlenden Sonne und dem wolkenlosen blauen Himmel zu sehen.
Das wünschen wir uns für den Sommer 2022: Sonnenschein, Schwimmbadwetter und viel, viel Eis!

Wie kann der Juli aussehen?

Was kann uns der Meteorologe über den Juli verraten? Am Wochenende wird es ja schon sommerlich: „Bei der derzeitigen Großwetterlage sind genauere Prognosen schwierig. Im Laufe der Woche setzt sich wahrscheinlich von Norden wieder kühlere Luft mit ein paar Schauern durch. Im Süden bleibt es am längsten sommerlich, dafür aber auch am anfälligsten für Gewitter.“

Bedeutet das, dass der Ferienbeginn ins Wasser fällt? Martin Pscherer schaut für uns auf die Langzeitprognosen: „Was die Temperaturen als auch die Regenmengen betrifft, werden eher durchschnittliche Wochen auf uns zukommen. Das bedeutet sowohl sonnige und sehr warme Tage als auch kühlere und nasse. Auch wenn sich der ein oder andere wahrscheinlich mehr vom Sommer erhofft, die Natur wird sich nach den vielen Dürresommern in den letzten Jahren über diese Aussichten freuen.“

Na, da ist ja noch alles drin, im Sommer 2022!

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(mps, sso)