Entspannung erst ab dem Wochenende
Unwetter haben noch nicht fertig: Tief Annelie lässt Hochwassergefahr erneut steigen
Die Hochwasserlage in weiten Teilen Nord- und Mitteldeutschlands nimmt kein Ende und steht nun sogar nochmal vor einer kurzfristigen Verschärfung. Die langersehnte Entspannung ist wohl erst ab dem Wochenende in Sicht – hat allerdings Dauerfrost im Gepäck.
Live-Ticker aus den Flutgebieten im Norden
Der Höhepunkt ist wohl noch nicht erreicht

In weiten Teilen Niedersachsens ist die Lage bereits angespannt: Vor allem an der Aller, Leine und Oker sowie Hase und Hunte sind die Wasserstände teils bedrohlich hoch und liegen über der höchsten Meldestufe 3. Mit den Dauerregenfällen der letzten Stunden mit Spitzen von 66 Litern pro Quadratmeter in Kirchberg-Zell in Niederbayern, 59 Litern in Grebenhain (Hessen) und 53 Litern in Neuhaus am Rennweg (Thüringen) werden die Wasserstände noch einmal steigen. Und auch bis zum Wochenende kommen leider noch einmal weitere Niederschläge obendrauf.
Zwar gibt es keinen langanhaltenden Dauerregen mehr und die Niederschlagsmengen gehen etwas zurück, doch vor allem im Bergland und in NRW sowie im südlichen Niedersachsen kann es bis zum Samstag noch einmal mehr als 20 oder sogar 30 Liter Regen zusätzlich geben, was vor allem in Niedersachsen die angespannte Lage noch einmal empfindlich verschlimmern kann. Im Sauerland sind auch noch einmal deutlich über 50 Liter drin, allerdings fließt zumindest hier der Großteil in Richtung Rhein ab.
Entspannung lässt auf sich warten - Gefährliche Wälder wegen durchweichter Böden

Eine weiterhin angespannte Hochwasserlage gibt es außerdem im Saarland und Rheinland-Pfalz an Saar und Mosel sowie Sauer, Lahn, Sieg, Nahe und Glan. Auch in Hessen gibt es vielerorts Hochwasser, vor allem an der Fulda, Eder und Kinzig, teils mit der höchsten Meldestufe. In Franken, der Oberpfalz und dem nördlichen Niederbayern, Sachsen-Anhalt, dem westlichen Brandenburg und in Teilen Schleswig-Holsteins ist die Lage ebenfalls noch angespannt. In der Mitte und in Bayern ist zumindest keine weitere Verschlimmerung wahrscheinlich. Echte Entspannung gibt es aber auch hier wohl erst ab dem Wochenende.
Mit dem Durchzug von Tief Annelie kann sich die Lage vor allem in Nord- und Westdeutschland kurzfristig noch einmal verschärfen. Zu bedenken ist dabei auch, dass Bäume wegen der anhaltend hohen Wasserstände in ihrer Standsicherheit gefährdet sein können. Der noch verbreitet stürmische Wind kann so deutlich eher zur Gefahr werden als sonst. So ist wie in der Gemeinde Lilienthal bei Bremen das Betreten einzelner Wälder bereits untersagt worden.
Entspannung zieht sich, aber sie kommt!

Am Freitag schiebt ein neues Tief namens Brigitta von Westen noch einmal teils kräftige Niederschläge nach Deutschland. Erst im Anschluss macht sich dann Hoch Hannelore von Norden her breit und lässt vor allem im Norden und Nordosten die letzten Niederschläge in Schnee übergehen. Zwar wird es danach dann endlich deutlich trockener und freundlicher, doch der anschließende Dauerfrost könnte in den Hochwassergebieten dann für andere Probleme sorgen.
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(ukr)



