Lenz startet auch kalendarisch
Typisch Frühling! Was macht den Frühling zum Frühling?
Endlich! Jetzt wird’s grün und bunt und wärmer. Die Vögel zwitschern zum immer früheren Sonnenaufgang, manche Wildtiere erwachen aus dem Winterschlaf. Und wir Menschen verspüren Energie und Lust, nach draußen zu gehen. Raus in die Natur. Denn der Frühling ist da. Oder beginnt. Oder breitet sich aus. Was denn jetzt? Frühling ist nicht gleich Frühling. wetter.de erklärt die Unterschiede.
19., 20. oder 21 März: Der kalendarische oder astronomische Frühlingsanfang
Der kalendarische Frühlingsbeginn richtet sich nach dem Stand der Sonne, also nach den Beobachtungen der Astronomie. Deswegen ist der kalendarische gleichzeitig der astronomische Frühlingsanfang. Die Sonne steht zu Beginn des kalendarischen Frühlings senkrecht über dem Äquator. Tag und Nacht sind genau gleich lang. Das Datum variiert leicht. Der Frühlingsbeginn kann auf den 19., 20. oder konnte früher auf den 21. März fallen. Im Jahr 2024 beginnt der Frühling auf der Nordhalbkugel der Erde am 20. März. Auf der Südhalbkugel beginnt dann der Winter.
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Frühling auf Platz 2 der beliebtesten Jahreszeiten

1. März: Der meteorologische Frühlingsanfang
In der Meteorologie, also in der Wissenschaft, die sich mit dem Wetter, besonders seiner Vorhersage befasst, beginnen die Jahreszeiten am Anfang eines Monat. Der Frühling beginnt am 1. März und umfasst die drei Monate März, April und Mai. Grund: Es ist für statistische Zwecke praktischer, drei ganze Monate zu betrachten, als mit „krummen“ Daten zu hantieren.
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Der phänologische Frühlingsanfang
Die Natur richtet sich nicht nach Kalenderdaten. Für sie ist die Unterteilung in die vier Jahreszeiten außerdem zu grob. So wurden für die Natur – oder eigentlich für die Landwirtschaft – Vor-, Erst-, und Vollfrühling als Kategorien hinzugefügt. Sie nehmen Bezug auf die Entwicklungsstadien bestimmter Pflanzen und können so erst im Nachhinein bestimmt werden. So beginnt der Vorfrühling meist Ende Februar oder Anfang März. Hier sagen zum Beispiel das Schneeglöckchen und die Haselnuss mit ihrer Blüte Bescheid, wenn es so weit ist.
Das Eintreten der phänologischen Jahreszeiten ist lokal unterschiedlich und wechselt von Jahr zu Jahr. Außerdem verschieben sie sich mit dem Klimawandel. Der Frühling beginnt in Deutschland immer früher.

Der gefühlte Frühlingsanfang
Zu guter Letzt empfindet sicher jede und jeder den Frühlingsanfang anders. Für die einen mag die erste Fahrradtour den Frühling einläuten, für den anderen das Angrillen. Und auch Tiere kommen mit dem Frühling auf Touren. Sie erwachen aus dem Winterschlaf wie der Igel oder beenden endgültig ihre Winterruhe wie Eichhörnchen. Jetzt ist Fortpflanzung angesagt.
Anders als für einen Sommertag, der mit dem Wert von 25 Grad definiert ist, gibt es keine Temperatur, die den Frühling markiert. Schon 10 Grad in der Sonne können sich nach einem langen Winter warm und frühlingshaft anfühlen. Meteorologen sprechen intern gerne von einer Frühlingsmarke von 15 Grad. Für das Picknick auf der wieder ergrünten Wiese dürfen es für viele aber eher 20 Grad sein.
Welche Gefühle weckt der Frühling?

Mit dem Frühling erwacht auch der Igel
Wenn auch nachts die Temperaturen nicht unter 10 Grad sinken, werden Igel langsam wach. Zwischen März und April heißt es für die Stacheltiere „Aufstehen!“ und sie beenden ihren erstaunlichen Winterschlaf. Für 5 bis 6 Monate waren sie dann ohne Futter und Wasser abgetaucht. Stoffwechsel und Atmung waren auf ein Minimum reduziert, die Körpertemperatur abgesenkt auf Werte der Umgebungsluft. Erst wenn es Frost gibt, erzeugt der Igel Wärme, um nicht zu erfrieren. Wer einen Igel im Winterschlaf findet, denkt oft, das Tier sei tot.

Frühlingserwachen ist für Igel harte Arbeit
Das Aufwachen dauert mehrere Stunden und verbraucht jede Menge Energie. Herzschlag und Atem sind beschleunigt, die Durchblutung ist um ein Vielfaches erhöht. Jetzt beginnt die aktive Jahreshälfte für das Stacheltier, d.h. Nahrung suchen, um sich neue Fettreserven für den nächsten Winterschlaf anzufressen, und einen Partner oder eine Partnerin für die Fortpflanzung finden. Die Hauptfortpflanzungszeit liegt aber erst zwischen Juni und August. Da können Igel-Frau und Igel-Mann jetzt einfach den Frühling genießen und reichlich Spinnen, Schnecken, Würmer und Käfer schnabulieren.

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(ctr)