Winter-Halbzeit mit Ausblick

Schnee, Frost oder Glatteis - Das haben die nächsten Wochen noch zu bieten

von Amelie von Kruedener

Der Winter ist zur Hälfte vorbei und hat jetzt schon rekorde eingeheimst in Sachen Niederschlag. Die Hochwasserlage hat mit enormen Regenmengen viele Regionen bis an ihre Grenzen gebracht. Es gab milde Temperaturen und eisige Frostnächte. Ähnlich chaotisch könnte es weitergehen. Hier die Aussichten und Rückblicke auf den Winter 2023/2024.
Im Video: So entwickeln sich die Temperaturen in den kommenden zwei Wochen

Januar: Erst Winterchaos, dann deutlich mildere Luft

januarprognose Deutschland
Im Januar werden wir noch zu spüren bekommen, was Winter heißt.

Der Jet lenkt einige Tiefs zu uns, die besonders kräftig ausfallen könnten. Das werden wir in den kommenden Tagen mit Frost, Kälte und viel Schnee zu spüren bekommen.

Im letzten Drittel des Januars verstärken sich die Höhenwinde über Europa und der Jetstream nimmt einen sehr nördlichen Verlauf. Dadurch wird milde Luft bis nach Skandinavien getrieben. Auch in unserer Region steigen die Temperaturen deutlich an, es wird windig und regional sehr nass. Die Hochwassersituation sich könnte erneut brisant zuspitzen.

Februar-Ausblick mit harschem Winter-Comeback

wetterprognose Februar
Der Februar hat noch Einiges zu bieten in Sachen Wintertemperaturen.

Laut unseren neuesten Langfristtrends sieht es so aus, als würde der Winter im Februar ein krachendes Comeback feiern. Die Temperaturen fallen. Gepaart mit den sichtbaren Niederschlagsausbrüchen in der Graphik der Februar-Prognose prohezeit uns das eine neue Winterzeit. Für Deutschland könnte das mehr als nur eine kühlere Phase bedeuten – es steht eventuell ein echter Arctic Outbreak bevor. Dies ist ein Wetterphänomen, bei dem sehr kalte arktische Luftmassen in gemäßigtere Breiten, wie beispielsweise nach Mitteleuropa, vordringen, was zu einem plötzlichen und starken Temperaturabfall führt.

März ist noch unschlüssig, ob er Winter oder Frühling werden will

Wetterprognose für März 2024
Im März ist nichts mehr eindeutig. Hier geht es nach oben und unten, fast schon wie ein launiger April.

Die letzten Wochen des Winters im März zeigen eine eher kühle, aber nicht mehr winterliche Phase an. Zwischen 0 und 10 Grad sind zu vermelden, meist aber eher ein Hin und Her ohne konstante Linie. Die Niederschläge sind da, alerdings nicht sehr zahlreich und wahrscheinlich auch nicht als Schnee. Auf einen späten Winter oder einen verfrühten Frühling brauchen wir noch nicht zu hoffen. Es wird irgendetwas dazwischen sein.

Rückblick auf den Dezember und die ersten Wochen im Januar

Ein besonders niederschlagsreicher Ort im Dezember 2023 war Braunlage in Niedersachsen, wo mit einer Niederschlagsmenge von 392 Liter pro Quadratmeter glatte 261 Prozent des Durchschnitts gefallen sind. Auch in Nordrhein-Westfalen gab es mit 260 Prozent vom langjährigen Mittel Nässe ohne Ende. Bis in den Januar 2024 haben sich die Niederschläge summiert und die Hochwasserlage verschärft.

In Rheinland-Pfalz gab es hingegen Orte, die trockener als der Durchschnitt waren. In Haßloch wurden lediglich 76 Prozent des langjährigen Mittels an Niederschlägen erreicht.

Wo gab es Sonne, wo nicht?

Sonnengewinner war Bayern: In Rosenheim beispielsweise konnten 83 Stunden Vitamin D getankt werden. Das sind 177 Prozent, also kräftig mehr als normalerweise der Januar hergibt. An Sonne ausgehungert ging besonders Niedersachsen und Bremen durch den Dezember. In Soltau gab es lausige 7 Stunde Sonne, in Bremen 9 Stunden, eine sehr dürftige Ausbeute, die normalerweise 4 mal höher liegt.

So kalt war der Dezember 2023

Übersurchschnittlich kalt war der Dezember nicht. die Durchschnittstemperatur lag in NRW bei 6 bis 7 Grad, das sind fast 4 Grad mehr als das langjährige Mittel. Platz 1 der kältesten Orte belegte im Dezember Reit im Winkl in Bayern mit einer durchschnittlichen Temperatur von -0,2 Grad, obwohl das immer noch +2,8 Grad Abweichung vom langjährigen Mittel (1961 - 1990) sind.

Januar 2024 macht Ernst mit Regen, Frost und Schnee

Der Januar 2024 hat uns dann knackige Temperaturen gebracht, besonders nachts sank das Thermometer in eisige Bereiche bis auf -20 Grad. Gepaart mit einigen Schneefällen haben fast alle Regionen in Deutschland den Winter gespürt oder gesehen. Schleswig Holstein konnte bis zu 15 Zentimeter Schneehöhe bislang im Januar verzeichnen. In Bayern lächelt man darüber, dort ist man weißen Winter gewohnt und dementsprechend fiel auch einiges an schnee. Auf der Zugspitze waren es über 3 Meter Neuschnee im Januar.

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(avo)