Warum viele Bäume schon jetzt ihre Blätter verlieren

Schuld ist vor allem der extrem trockene Sommer. Das Stichwort lautet: Trockenstress. Viele Bäume leiden unter Wassermangel, ziehen deshalb ihre Ressourcen zusammen und werfen lieber früher Blätter ab, als diese noch zu versorgen. Die Hitze tut ihr übriges, denn vorhandenes Wasser verdunstet schneller und steht so auch nicht mehr den Bäumen zur Verfügung.

Das gleiche Phänomen ließ sich auch schon in vergangenen trockenen Sommern, wie 2018 und 2019, beobachten.

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Vor allem in der Stadt lässt sich derzeit schon viel Laub finden. Der Grund: In den Städten haben die Bäume oft weniger Platz für ihre Wurzeln. Im Boden können sie deswegen Wasser schlechter aufnehmen als im Wald.

Gleichzeitig bekommen sie zu viel Sonne ab, da sie häufig isoliert an den Straßen stehen. „Je stärker ein Baum von allen Seiten besonnt wird, desto mehr Wasser verliert er auch“, erklärt Christian Ammer, Professor für Forstwissenschaften und Waldökologie an der Universität Göttingen

Gleichzeitig sind sie in Bodennähe besonders starker Hitze ausgesetzt. Um gegen den Trockenstress anzukämpfen, rollen viele Bäume deswegen ihre Blätter ein – oder werfen sie eben ganz ab. Das hat auch Folgen für das gesamte Stadtklima, denn in der Folge spenden diese Bäume weniger Schatten.

Ein weiteres Problem: Geschwächte Bäume können sich schlechter gegen Schädlingsbefall oder Baumkrankheiten wehren und werden oft zum Beispiel von Pilzen befallen.

Viele der Bäume, die derzeit in deutschen Städten zu finden sind, sind für solche Verhältnisse nicht geeignet. Standard-Bäume wie Ahorn und Linde bekommen teils nicht mehr genug Wasser. Der Klimawandel macht ihnen zu schaffen. Fachleute fordern deshalb, andere Bäume an deutschen Straßenrändern zu pflanzen, wie zum Beispiel den Amberbaum oder den Zürgelbaum.

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(vdö/dpa)