Regenfluten am Mittelmeer

Extremwetter Europa: Unwetter in Italien und Spanien, Waldbrände in Portugal

von Carlo Pfaff & Oliver Hantke

Das extreme Wetter mit Unwettergefahren ist am Mittelmeer noch nicht vorbei. Besonders betroffen sind Italien und Spanien. In Portugal ist der Notstand ausgerufen worden wegen der vielen Waldbrände. Hier die Einzelheiten:

Wetterlage: Am Mittelmeer tummeln sich viel Tiefs - Unwettergefahr

Die Wetterlage für Europa am Freitag, 20.09.2024
Auch am Freitag bleibt die Wetterlage im Mittelmeerraum noch unruhig, da sich einige Tiefs dort tummeln

Hoch Serkan erstreckt sich weiterhin über Südskandinavien hinweg und bestimmt das Wetter in Deutschland. Südlich der Alpen und eigentlich fast am gesamten Mittelmeer treibt tiefer Luftdruck sein Unwesen. Betroffen sind vor allem das westliche Mittelmeer und die Gebiete rund um die Adria. Gewitter und große Regenmengen bringen Unwettergefahr.

Unwetterschwerpunkt in Italien und Spanien

Die Grafik zeigt die Niederschlagsmengen am Donnerstag, 19.09.2024
Auch am Donnerstag kann noch viel Regen rund um Italien runterkommen.

Die Unwetter im Bereich Bologna und Florenz lassen am Donnerstag im Tagesverlauf deutlich nach. Der Schwerpunkt verlagert sich südostwärts Richtung Adria in den Bereich Rimini und Pesaro und weiter südlich bis in den Bereich von Ancona. Hier sind etwa 50 bis 80 Liter pro Quadratmeter bis Donnerstagabend möglich. Deutlich höhere Mengen mit 150 bis 250 Liter werden über der offenen Adria berechnet.

Auch im Bereich um Valencia bis nach Murcia sind heftige Gewitter zu erwarten. Hier liegen die Mengen bei bis zu 100 Liter pro Quadratmeter. Die Balearen sind wohl nicht betroffen.

Notstand in Portugal: Waldbrände lodern außer Kontrolle

Waldbrände über Portugal aus dem All fotografiert
Selbst aus dem Weltraum sind die Waldbrände in Portugal deutlich zu sehen.

Mehr als 100 Waldbrände halten in Portugal Tausende Feuerwehrleute in Atem. Die Löschkräfte kamen am Mittwoch an ihre Grenzen. Seitdem die schlimmste Brandwelle der vergangenen Jahre am Wochenende außer Kontrolle geriet, kamen mindestens sieben Menschen ums Leben.

In den am schwersten getroffenen Gebieten rief Ministerpräsident Luís Montenegro am Dienstagabend einen Notstand aus, um weitere Kräfte für die Brandbekämpfung mobilisieren zu können. Er rief zudem die Polizei dazu auf, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, die Verantwortlichen für die Brände zu finden. Jenen, die ihre Häuser verloren oder von Evakuierungen betroffen waren, versprach er Hilfe.

Das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus erklärte, mehr als 15 000 Hektar Land sind verbrannt worden. Bis Dienstagabend sind Feuerfronten von einer Gesamtlänge von 13 Kilometern entdeckt worden. Ein Gebiet, in dem 210.000 Menschen beheimatet sind, ist einem Brandrisiko ausgesetzt.

(oha,apf)