Heiße Jahre kommen erst noch
2023 wird ein El Niño Jahr - die Folgen für Deutschland
Beim Wetter hängt alles miteinander zusammen. Auch unser Klima in Deutschland ist das Ergebnis einer komplexen Gemengelage aus unterschiedlichsten Wetterphänomenen. Wie aber sieht es mit dem allseits bekannten El Niño aus, der alle paar Jahre das Wetter auf der Südhalbkugel durcheinanderbringt? Mischt er auch in unserer Wetterküche mit?
El Niño und La Niña kurz erklärt
Vielleicht ist Ihnen das Prinzip längst bekannt: Die Oberflächentemperatur der Ozeane ist nicht gleichbleibend, sondern wechselt regelmäßig zwischen überdurchschnittlich kalten und warmen Phasen. Und das hat oft dramatische Folgen für die Wettersysteme. Eines der bekanntesten Wetterphänomene ist in diesen Zusammenhang El Niño und La Niña, verkürzt auch ENSO (“El Niño Southern Oscillation“) genannt. El Niño steht dabei für eine Phase, in der eine bestimmte Region im Pazifischen Ozean besonders warme Wassertemperaturen aufweist, La Niña für die besonders kalte Phase. Die beiden Zyklen wechseln sich durchschnittlich alle drei Jahre ab.
Wie das "Christkind" die globale Wetterküche durchmischt

Der Name El Niño ist Teil der Legendenbildung und stammt aus Peru. Denn die dort lebenden Fischer merkten alle paar Jahre, dass das Meer wärmer wurde und sie somit auch weniger Fische fingen. Da das Phänomen in der Zeit vor Weihnachten besonders krass bemerkbar war, entstand der Name „El Niño de Navidad“ – kurz: Christkind. Allerdings scheint ein schlechter Fischfang noch eine relativ harmlose Folge von El Niño zu sein. Denn durch die warme Wassertemperatur wird auch die Bildung von Starkregen, Stürmen und sogar Orkanen in Südamerika extrem begünstigt. Gleichzeitig spielt sich in Australien das umgekehrte Phänomen ab: Dort sorgt El Niño für hohe Temperaturen und damit auch für extreme Dürre, Waldbrände und Hitzetote.
Was El Nino für Deutschlands Wetter bedeutet

Viele Experten sehen für 2023 wieder ein El-Niño-Jahr kommen, das Phänomen macht sich aber erst in den Herbst- und Wintermonaten bemerkbar, in diesem Fall in der Saison 2023/2024. Betroffen ist vor allem die Südhalbkugel, auf der Deutschland natürlich nicht liegt. Daher kann man davon ausgehen, dass sich der Einfluss des „Christkinds“ bei uns eher in Grenzen halten wird, sicher ist das aber nicht. Denn El Niño hat Einfluss auf das Wetter weltweit, weil er Hoch- und Tiefdrucksysteme, Winde und Niederschläge beeinflusst. Manche Experten gehen beispielsweise von einem extrem heißen Sommer 2023 aus, der auch die Hitzerekorde von 2003 noch toppt. Das hätte dann verheerende Folgen für unsere Pflanzen- und Tierwelt. Und damit nicht genug: Aufgrund der größeren Energiemenge, die El Niño weltweit liefert, sind leider auch neue und extremere Hitzerekorde und möglichrweise krasse Starkregenereignisse wahrscheinlich.
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(eve)