Krise heißt auch Wendepunkt
In der Klimakrise steckt eine riesengroße Chance: Wirtschaftswachstum
In der Klimakrise steckt auch eine riesengroße Chance. In manchen Sprachen hat das Wort Krise tatsächlich sogar doppeldeutige Bedeutungen. Wie zum Beispiel im Griechischen. Da bedeutet das Wort Krisis nicht nur die hoffnungslose Situation, sondern auch den Wendepunkt. Und daran ist auch im wahren Leben was dran, zeigt Bernd Fuchs im Klima Update.
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Win-Win-Situation für Klima und Wirtschaft
Der russische Angriff auf die Ukraine hat eine Energiekrise hervorgebracht, die Gefahr lief, die Klimakrise in den Hintergrund zu verdrängen. Die Angst geht seitdem um, dass Wirtschaft und damit einhergehend der Wohlstand in Deutschland und Europa ruiniert werden könnten. Außerdem drohten bereits erzielte Erfolge im Kampf gegen die Erderwärmung aufgeweicht zu werden. Eine Studie unter Mitwirkung des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) kommt ganz im Gegenteil zu einem positiven Ergebnis: Die Energiekrise könnte für Klima und Wirtschaft doppelt günstig ausgehen.
Das Forschungsteam rechnete rückwirkend für das Jahr 2022 durch, wie sich der Rückgang russischer Energielieferungen in die EU
- auf die Emissionen von CO2
und
- auf die im Bruttoinlandsprodukt gemessene Wirtschaftsleistung
auswirkt.
Teures Öl und Gas, Nachfrage sinkt

Szenario 1:
Eine erste Simulation fällt zunächst nicht so günstig für die Wirtschaft aus: 1,5 Prozent niedriger liegt die Wirtschaftsleistung als in einem Szenario ohne Ukraine-Krieg und Energiekrise. Denn die knapper werdenden Güter Öl und Gas werden teurer, die Nachfrage sinkt. Das Klima profitiert. Die CO2-Emissionen liegen um 12,3 Prozent niedriger.
Mit Energiespar-Aktion noch weniger CO2-Ausstoß und Wirtschaftswachstum

Szenario 2:
Bei einer zweiten Berechnung legten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Annahme zugrunde, dass in der EU eine besonders große Energiespar-Aktion stattfand. Daraufhin wären der Spritverbrauch von Pkw und der Energieverbrauch in Gebäuden von privaten Haushalten und Dienstleistungsbetrieben jeweils um 10 Prozent zurückgegangen, so die Annahme. In einem solchen Szenario wäre der EU-weite CO2-Ausstoß im Jahr 2022 sogar um 14,8 Prozent niedriger gelegen als ohne Ukraine-Krieg und Energiekrise.
Durch die geringere Nachfrage von Gas und Öl gehen die Preise wieder zurück – sogar überproportional im Vergleich zu den Höchstpreisen. Das wiederum mache es energieintensiven Industrien leichter, ihre Prozesse aufrechtzuerhalten oder sogar zu steigern.
Mit Investitionen in beispielsweise den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Installation von Wärmepumpen in Gebäuden würde die Wirtschaft zusätzich angekurbelt. Die Wirtschaftsleistung würde nur 0,8 Prozent zurückgehen. Durch die Investitionen wären bis 2025 sogar Zuwächse um 0,3 Prozent erreichbar.
Gut für den Green Deal
Fazit von Ottmar Edenhofer, Direktor des MCC und ebenfalls ein Co-Autor der Studie: „In der von Moskau provozierten Abkopplung steckt bei richtiger Ausgestaltung durchaus die Chance, den Europäischen Green Deal und den Weg hin zu Klimaneutralität zu beschleunigen. Die EU sollte dies aktiv vorantreiben.“
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(bfu.ctr)