Die kälteste Wetterlage seit Jahren lauert
Der Polarwirbel kollabiert: Schnee und Eis mit open end?
Jetzt findet die Weichenstellung für die zweite Hälfte des Winter 2020/2021 statt. Der Polarwirbel, der entscheidend für das Winterwetter auf der Nordhalbkugel ist, steht kurz vor dem endgültigen Kollaps. Und das lässt bei uns die Chancen auf Schnee und Eis bis runter ins Flachland erneut deutlich ansteigen. Selbst richtig eiskalte Wetterlagen mit Sibirienkälte sind im Rennen.
Wir sprechen mit dem RTL-Meteorologen Björn Alexander über den kollabierenden Polarwirbel und die Auswirkungen.
Was ist ein Polarwirbelsplit?

Wie viel Winter bringen uns die Wettervorhersagen in nächster Zeit?
RTL-Meteorologe Björn Alexander:Es ist eine extrem spannende Lage, die uns die Wettercomputer derzeit ab der Monatsmitte berechnen. Der Polarwirbel kollabiert und damit bestehen Chancen auf richtigen Winter mit trockenkalter Luft aus östlichen bis nordöstlichen Richtungen.

Mit wie viel Kälte müssen wir rechnen?
Björn Alexander:Hier sind sogar extrem eisige Lagen mit Kaltluft aus Sibirien mit im Rennen. Das ist allerdings ein Szenario, das uns erst im Laufe der nächsten Woche blühen könnte. Aber wenn es tatsächlich so kommt, dann wäre es eine der kältesten Wetterlagen seit Jahren.
Kommt die sibirische Kälte denn sicher zu uns?
Björn Alexander:Da verfolgen die Wettercomputer vorerst noch unterschiedliche Ansätze. Alles in allem überwiegen aber auf jeden Fall die winterlichen Ansätze. Das spüren wir ebenfalls in dieser Woche. Denn nach einer kleinen Milderung meldet sich der Winter eindrucksvoll zurück.
Mehr dazu erfahren Sie in unserem 7 Tage-Wettertrend.
Winter der eiskalten Art - In Sibirien kein Problem

Winterchaos in Spanien: Liegt auch das am kaputten Polarwirbel?
Björn Alexander:Auch hier hat der schwächelnde und gestörte Polarwirbel seine Finger im Spiel. Wenn der Wirbel nämlich stark ist, dann überwiegen bei uns in Europa westliche Winde. Ist der Polarwirbel hingegen gestört, dann gibt es immer häufiger Winde von Nord nach Süd. So wie zuletzt in Spanien, als die Polarluft von Norden sehr weit südwärts vorangekommen ist und so viel Schnee wie seit 50 Jahren nicht mehr gebracht hat.
Auch bei uns in Deutschland sorgt eben diese gestörte Zirkulation für hohe Chancen auf winterliche Aussichten bis in den Februar hinein
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Unsere Wettertrends und Langfristprognosen
Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-Themen haben, so können wir Ihnen den 7-Tage-Wettertrend ans Herz legen mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt. Vielleicht brauchen Sie aber auch unsere Langfristprognose von ECMWF und CFS.
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