Nährstoffe und Rezepte - und wo man sie findet

So gut sind Pilze für unsere Gesundheit

von Ingo Jacobs

ARCHIV - In einem Waldstück nahe dem brandenburgischen Müllrose steht am 03.08.2003 ein mit Pilzen gefüllter Korb. Der Regen in diesem Sommer lässt die Pilze prächtig sprießen. «Wie es aussieht, wird es ein gutes Pilzjahr», kündigte Deutschlands einziger Landespilzsachverständige in einem dpa-Gespräch an. Foto: Patrick Pleul dpa/lmv (zu dpa-Gespräch «Regen lässt die Pilze sprießen» vom 30.07.2011)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Regen lässt die Pilze sprießen - und das ist gut für die Natur und unsere Gesundheit.

Der Herbst hat viele schöne Seiten. Eine davon ist sicherlich, dass jetzt die Hauptsaison für Pilze ist. Viele der beliebtesten Sorten gibt es auch in der freien Natur zu finden. Und viele herbstliche Gerichte enthalten Pilze. Gut so – denn Pilze sind enorm gesund.

Pilze sind reich an wichtigen Nährstoffen

Pilze sind faszinierende Lebewesen, die weder Pflanzen noch Tiere sind. Sie bilden eine eigene Gattung und sind nicht nur eine schmackhafte Ergänzung zu vielen Gerichten, sondern auch wahre Gesundheitsbooster. Reich an wichtigen Nährstoffen wie Proteinen, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien und dabei kalorienarm, sind Pilze eine Bereicherung für jeden Speiseplan. Im Folgenden stellen wir einige der gesündesten Speisepilze vor und zeigen auf, warum sie so gut für uns sind.

Champignons: Der Champion auf der Wiese

Zum Themendienst-Bericht "Ernährung/Champignons" von Heidemarie Pütz vom 23. Februar: Der Champignon wird bis zu acht Zentimeter hoch - besonders große Exemplare sprießen aus feuchten Wiesenböden.
Der Champignon wird bis zu acht Zentimeter hoch - besonders große Exemplare sprießen aus feuchten Wiesenböden.

Champignons sind die wohl bekanntesten und beliebtesten Speisepilze. Sie sind das ganze Jahr über in fast jedem Supermarkt erhältlich und können zwischen Juli und Oktober als Wiesenchampignons in gemäßigten Klimazonen im Freien gefunden werden. Natürlich, wie ihr Name schon sagt, insbesondere auf Wiesen und Weiden und das am besten nach längeren Regenfällen.

Nährstoffe: Champignons sind reich an B-Vitaminen, insbesondere B2, B3 und B5, die für den Energiestoffwechsel, die Nervenfunktion und die Hautgesundheit wichtig sind. Sie enthalten außerdem das Antioxidans Selen, das die Zellen vor Schäden schützt und das Immunsystem stärkt. Kalium ist ebenfalls in nennenswerten Mengen enthalten und trägt zur Regulierung des Blutdrucks bei.

Klassische Rezepte mit Champignons: Champignon-Risotto, gefüllte Champignons, Champignon-Creme-Suppe.

Shiitake: Der edle Pilz aus Ostasien

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Shiitake-Pilze sind in der ostasiatischen Küche sehr beliebt - schon länger auch hierzulande.

Shiitake-Pilze stammen ursprünglich aus Ostasien und werden aufgrund ihres intensiven, würzigen Aromas geschätzt. Sie werden zunehmend auch in Europa angebaut und sind in gut sortierten Supermärkten oder Asia-Läden erhältlich. In der freien Natur sind sie hierzulande eigentlich nicht zu finden.

Nährstoffe: Shiitake-Pilze sind reich an Kupfer, das für die Bildung von roten Blutkörperchen und die Eisenaufnahme wichtig ist. Sie enthalten außerdem Vitamin B5 (Pantothensäure), das bei der Energieproduktion und der Synthese von Hormonen und Cholesterin hilft. Zudem enthalten sie Lentinan, ein Polysaccharid, das das Immunsystem stimuliert und sogar eine krebshemmende Wirkung haben soll.

Klassische Rezepte mit Shiitake-Pilzen: Shiitake-Pilz-Stir-Fry, Shiitake-Pilz-Ramen, gebratener Reis mit Shiitake-Pilzen.

Steinpilze: Die nussige Delikatesse

16.09.2022, Brandenburg, Kersdorf: Zwei Steinpilze wachen in einem Wald im Landkreis Oder-Spree. Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Steinpilze gehören zu den gängigsten Pilzarten, die im Herbst in unseren Wäldern zu finden sind.

Steinpilze sind besonders in Europa beliebt und gelten als Delikatesse. Sie haben einen nussigen Geschmack und ein festes Fleisch. In der Saison, also Spätsommer bis Herbst, können sie vor allem in Nadel- und Mischwäldern gefunden werden.

Nährstoffe: Steinpilze sind reich an Proteinen und enthalten alle essenziellen Aminosäuren. Sie sind außerdem eine gute Quelle für Vitamin D, das für die Kalziumaufnahme und den Knochenaufbau wichtig ist. Zudem enthalten sie Kalium, das den Blutdruck reguliert, und Selen, das antioxidativ wirkt.

Klassische Rezepte mit Steinpilzen: Steinpilz-Risotto, Steinpilz-Pasta, Steinpilz-Suppe.

Austernpilze: Der Anisartige

Austernpilze auf weissem Acryl. Nahaufnahme von den Membranen.
Der Austernseitling (Pleurotus ostreatus) ist ein Pilz aus der Gattung der Seitlinge (Pleurotus).
Der Austernseitling ist ein Saprobiont oder Schwcheparasit hauptschlich an Laubhlzern, dabei wird in Deutschland die Rotbuche als Substrat bevorzugt, daneben werden andere Laubhlzer, seltener Nadelholz besiedelt. Er besiedelt hauptschlich das Stammholz und dickere ste, an stehenden Bumen knnen die Fruchtkrper in mehreren Metern Hhe erscheinen. In Kultur ist der Austernseitling in der Lage diverse unterschiedliche Substrate zu nutzen (Stroh, Papier, Kaffeesatz, Fruchtfleisch von Kaffeebohnen, Weizenkrner und anderes). Mitteleuropische Stmme des Austernseitlings fruktifizieren erst bei niedrigen Temperaturen, Bresinsky fand, dass als Auslsereiz fr die Fruchtkrperbildung Temperaturen von unter 11 ¡C notwendig sind. Die Fruchtkrper des Austernseitlings sind in der Lage, Frostperioden zu berdauern und sporulieren noch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt (nach Bresinsky bis zu -2,8 ¡ C). Entsprechend ist der Austernseitling in Mitteleuropa ein "Winterpilz". In Kultur sind aus Florida stammende Formen, die als cv. "Florida" bezeichnet werden, diese Formen sind zur Fruktifikation nicht auf den Kltereiz angewiesen, sie sind heller als die mitteleuropische Wildform.
Auf totem Laubholz wachsen Austernpilze besonders gut.

Austernpilze haben einen milden, leicht anisartigen Geschmack und eine zarte, fleischige Konsistenz. Sie sind das ganze Jahr über erhältlich und wachsen in der Natur auf totem Laubholz.

Nährstoffe: Austernpilze sind eine gute Quelle für Riboflavin (Vitamin B2) und Niacin (Vitamin B3), die für den Energiestoffwechsel, die Nervenfunktion und die Hautgesundheit wichtig sind. Sie enthalten außerdem Ballaststoffe, die die Verdauung fördern, und Beta-Glucane, die das Immunsystem stärken und den Cholesterinspiegel senken können.

Klassische Rezepte mit Austernpilzen: Gebratene Austernpilze, Austernpilz-Tofu-Stir-Fry, Austernpilz-Pizza.

Pfifferlinge: Das Gold des Waldes

ARCHIV - 01.08.2023, Baden-Württemberg, Badenweiler: Der leicht pfefferartige Geschmack gibt den Pfifferlingen den Namen. Hier zu sehen ein «Amethystschuppiger Pfifferling» (l) und ein «Aprikosen-Pfifferling». (zu dpa: «Gute Bedingungen für Pilze in diesem Herbst im Norden») Foto: Silas Stein/dpa/dpa-tmn +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Pilzcoach hält Pfifferlinge in den Händen - nach Champignons wohl eine der beliebtesten Pilzsorten in Deutschland.

Pfifferlinge sind in Europa weitverbreitet und haben eine leuchtend gelbe Farbe und einen leicht pfeffrigen Geschmack. Sie sind in der Saison, von Sommer bis Herbst, in Laub- und Nadelwäldern zu finden.

Nährstoffe: Pfifferlinge sind reich an Vitamin C, das das Immunsystem stärkt und als Antioxidans wirkt. Sie enthalten außerdem Kalium für die Herzgesundheit und Eisen für die Blutbildung.

Klassische Rezepte mit Pfifferlingen: Pfifferling-Risotto, Pfifferling-Creme-Suppe, Pfifferling-Pasta.

Pilze sollten in keiner Küche fehlen

Ihr seht: Pilze sind nicht nur eine schmackhafte, sondern auch eine äußerst gesunde Zutat, die in keiner Küche fehlen sollte. Sie bieten eine Fülle von Nährstoffen und gesundheitlichen Vorteilen und können auf vielfältige Weise zubereitet werden. Ob frisch vom Markt, aus dem Supermarkt oder – für erfahrene Sammler – direkt aus dem Wald, es lohnt sich, diese vielseitigen Speisepilze regelmäßig in den Speiseplan zu integrieren. Viel Spaß beim Sammeln und beim Kochen!