Prognosen zeigen ungestüme Wetterlage

Schneechaos an der Wettergrenze?

von Björn Alexander & Henning Liss

Eiskalte Polarluft trifft auf feuchte und milde Luft – genau über Deutschland. Nächste Woche wird es wieder spannend: Dann strömen zwei gegensätzliche Luftmassen aufeinander. Das kann zu größeren Regenmengen führen – oder zu viel Schnee.

Neuer Schwall Polarluft verschärft Kälte

In Skandinavien war der Winter bisher auffallend kalt. Die nördliche Ostsee ist so stark zugefroren wie seit Jahren nicht mehr. Und aus diesen nördlichen Regionen strömt zu Beginn der kommenden Woche wieder kalte Luft nach Deutschland. Von Westen führen Atlantiktiefs eine Strömung mit ganz anderem Charakter heran: milde Luftmassen mit viel Feuchtigkeit.

Über Deutschland treffen diese Luftmassen aufeinander, man spricht von einer Grenzwetterlage. Und das kann unangenehme Folgen haben.

Größere Schneefälle sind möglich

231223Wetterchaos News ID: EN 2023-12-23 Wetterkapriolen im Erzgebirge: Zahlreiche Feuerwehren im Dauereinsatz  Bahnverkehr im Erzgebirge eingestellt Zwönitz. Heftige Wetterkapriolen sorgen im Erzgebirge aktuell für zahlreiche Probleme. Kräftige Schneefälle seit vergangene Nacht sorgten dafür dass zahlreiche Bäume umstürzen. Hinzu kommen nun steigende Temperaturen und einsetzendes Tauwetter, was die Gefahr von umstürzenden Bäumen weiter verschärft. So kommt es immer wieder zu blockierten Straßen. Zahlreiche Feuerwehren sind im Dauereinsatz um umgestürzte Bäume zu beseitigen. So stürzte zum Beispiel in Zwönitz auf der Goethestraße Ecke Bahnhofstraße ein Baum durch die Schneelast um. Die Besatzung eines HLF der Feuerwehr Zwönitz rückte
Wetterkapriolen im Erzgebirge: Zahlreiche Feuerwehren waren in den vergangenen Wochen im Dauereinsatz.

Solche Grenzwetterlagen können kräftige Niederschläge bringen. Aktuelle Wetterberechnungen deuten darauf hin, dass die Kaltluft aus dem hohen Norden standhaft bleibt, während aus Süden und Südwesten die milde Luft dagegen arbeitet. Wenn es so kommt, dann könnte Deutschland besonders entlang der breiten Landesmitte einschneien. Vor allem die Regionen der Mittelgebirge wären betroffen. Aber auch das Flachland wäre ab Mitte nächster Woche zunehmend weiß mit winterlichen Straßenverhältnissen. Je nach Region könnte ein kleines Schnee- oder Verkehrschaos drohen.

Kräftige Regengüsse sind ebenfalls denkbar

PRODUKTION - 10.01.2024, Niedersachsen, Lilienthal: Häuser und Wiesen im Hochwassergebiet, aufgenommen mit einer Drohne. Die Gemeinde Lilienthal nahe Bremen war seit den Weihnachtstagen stark von Überflutungen betroffen. Dutzende Häuser und Wohnungen wurden evakuiert, in weiteren Häusern gab es vorübergehend weder Strom noch Gas. Inzwischen geht das Hochwasser zurück, die Lage entspannt sich. Viele Bewohnerinnen und Bewohner haben mit den Aufräumarbeiten begonnen. (zu dpa-KORR "Aufräumen nach dem Hochwasser - «Wie sollen wir das bloß schaffen?»") Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Hochwasserlage ist zum Beispiel in Lilienthal noch nicht vorbei (Foto vom 10. Januar)

Wenn die mildere Luft sich weiter nordwärts ausbreiten kann, würden die Niederschläge eher als Regen fallen. Das könnte ungünstige Folgen für die Hochwasserlage haben. Immerhin gibt es nach wie vor Flüsse, die noch im Bereich der höchsten Meldestufen liegen. Außerdem sind die Wassermassen der letzten Wochen auf den Wiesen und Feldern natürlich jetzt gefrorenen, aber sie sind eben noch nicht weg. Sprich: Die Ausgangslage ist nach wie vor sehr angespannt.

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(bal, cli)