Pollenflug fast das ganze Jahr

Biowetter: Die Heuschnupfenzeit wird mit dem Klimawandel immer länger und gefährlicher

von Christian Häckl & Oliver Hantke

Die Nase läuft, der Hals kratzt, die Augen jucken. Die Heuschnupfenzeit ist wieder da. Und die leidige Zeit für Allergiker wird immer länger. Denn mit dem Klimawandel startet die Vegetation immer früher und endet immer später. Die Pollensaison zieht sich fast das ganze Jahr hindurch. Und eine Polle ist im Sommer äußerst gefährlich.
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Pollenflugkalender: Welche Pollen sind wann im Jahr unterwegs?

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Gemeinsam mit dem gewöhnlichen Beifuß zählt die Ambrosia-Pflanze zu den letzten Allergie-Pollen-Blühern des Sommers.

Wie erkenne ich, ob ich eine Allergie habe?

Viele Allergiker werden es schon wissen und haben ihre Mittel - wie Nasensprays und Augentropfen - sicherlich griffbereit. Doch Heuschnupfen ist eben auch ein Problem, das recht spontan auftreten kann. Und nicht nur, wenn die Nase läuft, der Hals kratzt oder die Augen jucken, könnte eine Allergie dahinter stecken.

Das alles können Hinweise auf eine Allergie sein:

  • Nase: Niesanfälle, laufende Nasen, saisonaler Schnupfen
  • Augen: Rote, empfindliche, juckende Augen, Anschwellen der Bindehaut oder Augenlider
  • Atemwege: Atembeschwerden, Asthma
  • Haut: Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Rötungen der Haut
  • Verdauung: Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen

Allergiker-Albtraum Ambrosia: So erkennen Sie die gefährliche Pflanze

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Links auf dem Bild ist die Blattunterseite und rechts die Blattoberseite.

Die „Ambrosia artemisiifolia“, so ihr lateinischer Name, blüht vom Sommer bis in den Oktober hinein. Selbst im Herbst kommen dadurch häufig noch Atemwegserkrankungen vor.

Die „Aufrechte Ambrosie“, auch „Traubenkraut“ genannt, stammt ursprünglich aus Amerika. Von dort wurde sie vor etwa 150 Jahren nach Europa importiert und verbreitet sich auch in unseren Breitengraden immer weiter. Für Allergiker aufgrund ihrer hochgradig reizenden Pollen ein Horror!

Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Gewächs erkennen – damit Sie einen großen Bogen um den Allergiker-Albtraum machen können.

Etwa ab Mitte Juli werden die ersten Blütenstände der männlichen Blüten sichtbar, die sich an den Enden der Triebe in traubenartiger Anordnung befinden. Daher auch der Name Traubenkraut. Die Hauptblütezeit liegt relativ spät in den Monaten August und September. Ein einzige Pflanze kann bis zu eine Milliarde Pollen bilden!

  • Die doppelt fiederteiligen Blätter sind beidseitig grün.
  • Der stark behaarte Stängel ist zuerst grün und färbt sich im Laufe der Vegetationsperiode rötlich.
  • Der traubenförmige männliche Blütenstand befindet sich an der Triebspitze. Blühbeginn ist ab Mitte Juli.
  • Einzelpflanzen können stark verzweigen und je nach Konkurrenzsituation bis zu 1,5 m hoch werden.

Achtung Verwechslungsgefahr! Wie sie Beifuß und Ambrosia unterscheiden

ARCHIV - Beifuß-Ambrosiapflanzen (Ambrosia artemisifolia), aufgenommen am 12.07.2016 in einem Sonnenblumenfeld nahe Vetschau (Brandenburg).    (zu dpa «Allergiepflanze Ambrosia» vom 22.07.2017) Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Der Stängel der Ambrosia ist behaart (hier zu sehen). Beifuß hat hingegen einen glatten Stängel.

Verwechslungsgefahr besteht mit dem Gemeinen Beifuß (Artemisia vulgaris). Der Unterschied: Beifuß ist eine alte Gewürzpflanze, die durch ihre Bitterstoffe verdauungsfördernd wirkt und aromatisch duftet. Artemisia hat diese Eigenschaft nicht. Wer genauer hinschaut, sieht: Beifuß hat, im Gegensatz zur Ambrosia, weißlich-silbrig gefärbte Blattunterseiten und einen unbehaarten, glatten Stängel. Beifuß blüht zudem bereits im Juni.

Wegen des Risikos einer Kontaktallergie, sollten Sie aber nicht zu enge Fühlung mit einer verdächtigen Pflanze aufnehmen. Sobald die Blüte der Ambrosia begonnen hat, können Sie sich beim Hantieren mit der Pflanze eine extrem hohe Pollendosis einfangen. Also: Finger weg!

Melden Sie den Standort verdächtiger Pflanzen stattdessen besser telefonisch dem Ordnungsamt Ihrer Stadt oder Ihres Landkreises.

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