Nachricht an E.T.
Früheste Antwort von Aliens in ein paar Jahrzehnten
Von Karim Belbachir
Haben wir bald Kontakt zu E.T.? Neben der Erkundung des Weltraums sitzen Wissenschaftler auch daran, Kontakt zu anderen Lebewesen in den Weiten des Universums aufzunehmen. Außer der berühmten goldenen Schallplatte soll nun die neuste Technologie genutzt werden, um große Distanzen schneller zu überbrücken. Doch wann können wir mit einer Antwort rechnen?
Im Video: Forscher rätseln um den Himmelskörper Oumuamua
Pro aktiv auf der Suche nach Außerirdischen

Die Suche nach außerirdischem Leben ist mindestens so alt wie die Raumfahrt selber. So verwundert es auch nicht, dass die Menschheit mit diversen Mitteln nach intelligentem Leben im Weltall sucht oder auf sich aufmerksam macht. Ein Beispiel sind die goldenen Schallplatten, die mit den Raumfähren Voyager 1 und 2 in den interstellaren Raum gesendet wurden. Auf ihr befinden sich unter anderem Angaben zur Menschheit, Grüße in 55 Sprachen sowie Geräuschen von der Erde.
Obwohl auch eine Beschreibung über die Nutzung der Platte mit an Bord ist, ist das einigen Wissenschaftlern noch zu wenig. Während das SETI-Team (Search for Extraterrestrial Intelligence) bei ihrer Suche nach intelligentem außerirdischen Leben bisher nicht erfolgreich war, wollen zwei andere Wissenschaftsteams nun pro aktiv Aliens auf sich aufmerksam machen. Sie gehören dem Projekt METI (Messaging Extraterrestrial Intelligence) an, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, eine Nachricht an ein nahes Sternensystem zu senden. Statt nur herum zu sitzen und auf ein außerirdisches Lebenszeichen zu warten, gehen sie in die Offensive.
Trappist 1 als Ziel einer Nachricht

Der Plan ist, eine Funknachricht mit Hilfe des Radioteleskops FAST in China. Das 500 Meter im Durchmesser große „Himmelsauge“ (chin. Tianyan) soll im Jahr 2023 mehrere Funkimpulse über einen breiten Himmelsstreifen Richtung Zentrum unserer Milchstraße senden. Die Nachricht soll Aufschluss über das Leben geben, den Standort der Erde und einen Zeitstempel. Sterne in bis zu 20.000 Lichtjahren Entfernung sollen damit erreicht werden. Allerdings ist so nicht mit einer schnellen Antwort zu rechnen, denn dieselbe Zeit für den Hinweg, braucht die Antwort auch für den Rückweg.
Vielleicht ist dann bereits eine Antwort beim zweiten Team eingetroffen. Das zielt darauf ab, eine Funknachricht von der in England ansässigen Goonhilly Satellite Earth Station an das relativ nahe Sternensystem Trappist 1 zu schicken. Dieses ist „nur“ 39 Lichtjahre entfernt und hat nachweislich drei Exoplaneten, die flüssiges Wasser und somit auch Leben beherbergen könnten. Sie haben einen Roten Zwerg als Stern. Die haben eine längere Lebenserwartung als die Sonne und damit sind die Planeten darum älter. Leben dort hätte also mehr Zeit gehabt, sich zu entwickeln. Gute Chancen somit, erfolgreich zu sein. Aber trotzdem bräuchte es 78 Jahre bis wir von dort eine Antwort erhalten.
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Chinesische Astronomen gehen von 400.000 Jahren Wartezeit aus

Weitaus mehr Zeit vermuten die beiden Wissenschaftler Wenjie Song und He Gao der Universität in Peking. 400.000 Jahre kontinuierlicher Arbeit prognostizieren die beiden Astronomen, bis wir etwas von E.T. zu hören bekommen. Wobei man dazu sagen muss, dass ihre Schlussfolgerung ein paar Annahmen zu Rate zieht, die sehr theoretisch sind. Song und Gao beziehen sich beispielsweise auf ein Studie aus dem Jahr 2020, die versucht hat, CETIs (Communicating Extraterrestrial Intelligent Civilizations) – also kommunizierende intelligente Außerirdische – innerhalb unserer Milchstraße zu errechnen.
Dabei wurden Faktoren wie die Sternengeschichte, die Wahrscheinlichkeit von erdähnlichen Planeten in einer habitablen Zone und die Verteilung der Mettalizität einberechnet. Die Studie von 2020 kam zu dem Schluss, dass es etwa 36 Alienzivilisationen in unserer Milchstraße gibt. Gao und Song entwickelten diese Studie weiter und erstellten eine optimistische Schätzung nach der es in unserer Galaxie 42.000 außerirdische Zivilisationen gäbe. Dann würde es 2.000 Jahre dauern bis die Menschheit eine Antwort auf ihre Frage hat. Die pessimistische Schätzung geht von „lediglich“ 111 Zivilisationen aus und 400.000 Jahren Wartezeit auf die Antwort.
Alles sehr im Bereich der Spekulation
Das ist natürlich alles sehr spekulativ, hindert die Forscher aber trotzdem nicht daran, sich mit dem Thema zu beschäftigen. In beiden Szenarien dauert es allerdings unglaublich lang. Da setzen wir doch lieber unsere Hoffnung auf METI und ihren Funkspruch zu Trappist 1. Denn wer weiß wo die Menschheit in 2.000 Jahren, geschweige denn 400.000 Jahren steht. Vielleicht haben wir dann die Erde längst verlassen und rauschen schneller als die bisherige Funktechnik selbst zu weit entfernten Sternensystemen. Aber auch das ist natürlich alles nur Spekulation.
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(kfb)