Kosmischer Frühjahrsregen

Lyriden kehren zurück – und liefern Höhepunkt am Aprilhimmel

von Karim Belbachir

In der zweiten Aprilhälfte lohnt sich der Blick nach oben: Die Lyriden bringen Bewegung in den Nachthimmel. Wann du die meisten Sternschnuppen siehst – und was sie so besonders macht.

Höhepunkt zur Monatsmitte

Zwischen dem 14. und 25. April sind die Lyriden aktiv – ihr Maximum erreichen sie in der Nacht vom 21. auf den 22. April. Mit etwa 10 bis 20 Meteoren pro Stunde zählt der Strom zwar nicht zu den spektakulärsten des Jahres, doch dafür ist er einer der ältesten: Schon vor mehr als 2.600 Jahren wurden seine Sternschnuppen in chinesischen Aufzeichnungen beschrieben.

Die Lyriden tauchen im Sternbild Leier (Lyra) auf, etwa ab etwa 22 Uhr am Osthimmel. Die beste Zeit zur Beobachtung beginnt nach Mitternacht, wenn das Sternbild höher steht. Empfehlenswert ist ein Standort abseits künstlicher Lichtquellen – auch wenn die Bedingungen 2025 erschwert sind: Der Vollmond vom 20. April überstrahlt viele der schwächeren Meteore.

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Was diesen Meteorstrom besonders macht

Die Lyriden stammen vom Kometen C/1861 G1 (Thatcher), dessen Staubteilchen Jahr für Jahr auf die Erdatmosphäre treffen. Mit einer Geschwindigkeit von rund 49 Kilometern pro Sekunde (das sind rund 177.000 Kilometer pro Stunde!) verglühen sie dort und erzeugen helle Leuchtspuren – teils sogar mit Nachleuchten. In einzelnen Jahren wurden zudem Ausbrüche mit deutlich höheren Raten beobachtet.

Wie Sternschnuppen entstehen

Familie beobachtet Sternschnuppen am Himmelszelt
Ab dem 14. April sind die Lyriden am Nachthimmel zu sehen. Ihr Maximum erreichen die Sternschnuppen in der Nacht zum 22. April.

Meteorströme wie die Lyriden entstehen, wenn die Erde eine Bahn aus Kometenstaub durchquert. Die Partikel, meist nur millimetergroß, verglühen in rund 80 bis 100 Kilometern Höhe. Ihre hohe Geschwindigkeit sorgt für die auffällige Leuchterscheinung – besonders bei Meteoren wie denen der Lyriden, die rasch und gerade durch den Nachthimmel ziehen.

Neben den Lyriden sind im April auch die April-Alpha-Capricorniden aktiv, die allerdings nur sehr wenige Meteore erzeugen. Interessanter wird es Anfang Mai: Dann erreichen die Eta-Aquariiden ihr Maximum – ein schneller Meteorstrom aus den Trümmern des Halleyschen Kometen. Mit etwas Glück lassen sich gegen Monatsende schon erste Vorläufer am Himmel entdecken.

Ist der Himmel auch sternenklar bei mir? Unsere Wolkenbedeckungskart es gibt Aufschluss.

(kfb)