Sternenhimmel im April
Lyriden, glänzende Venus und der kleinste Vollmond des Jahres
Am Himmel des April tut sich einiges: Ein Planet wird besonders hell, ein anderer verliert an Strahlkraft. Ein seltener Vollmond steht bevor – und am Nachthimmel könnten bald wieder Sternschnuppen aufflammen.
Venus in Hochform, Mars vor Sternhaufen
Die Venus wechselt endgültig in ihre Rolle als Morgenstern und ist nun vor Sonnenaufgang zu sehen. Am 27. April erreicht sie ihren maximalen Glanz – ein Highlight für Frühaufsteher: Kurz nach halb fünf Uhr taucht sie am Osthimmel auf und überstrahlt alle Sterne in ihrer Nähe. Mars hingegen zieht sich langsam vom Morgenhimmel zurück und wandert ab Mitte April durch das Sternbild Krebs. Dort nähert er sich dem offenen Sternhaufen Praesepe (Krippe), den man mit einem Fernglas gut erkennen kann. Je näher Mars dem Haufen kommt, desto spannender wird die Beobachtung – auch wenn seine Helligkeit langsam abnimmt.
Jupiter abends, Saturn morgens

Jupiter bleibt die dominierende Figur des Abendhimmels. Er wandert weiter rechtläufig – also in Bewegungsrichtung der Sternbilder – durch den östlichen Teil des Stiers. Saturn ist noch ein Fall für Frühaufsteher mit Teleskop: Zwar steht er wieder am Morgenhimmel, aber sein berühmter Ring zeigt sich aktuell von der unbeleuchteten Seite – optisch also ein eher unspektakulärer Anblick.
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Kleinster Vollmond des Jahres

Der Vollmond erreicht am 13. April um 2:22 Uhr seine maximale Phase – und nur drei Stunden später auch seine größte Entfernung zur Erde (406.295 km). Das macht ihn zum kleinsten Vollmond des Jahres, manchmal auch „Micromoon“ genannt. Mit bloßem Auge fällt der Unterschied kaum auf, im Vergleich zum Supermond wirkt er aber leicht verkleinert. Der Neumond am 27. April steht im Gegensatz dazu besonders erdnah – das kann Springfluten und tektonische Spannungen begünstigen, wie manche Geowissenschaftler vermuten.
Lyriden: Der Meteorschwarm im Frühling

Zwischen dem 14. und 24. April flammen die Lyriden am Himmel auf. In der Spitze, in der Nacht vom 22. auf den 23., sind etwa 20 Meteore pro Stunde möglich. Sie scheinen dem Sternbild Leier zu entspringen und stammen vom langperiodischen Kometen Thatcher. Die beste Beobachtungszeit liegt in den dunklen Stunden nach Mitternacht. Lyriden sind oft schnell und können helle Spuren hinterlassen – ein Meteorschwarm, der auch für Einsteiger gut zu beobachten ist.
Frühlingssterne und Orientierung
Der Frühlingshimmel löst nun endgültig die Wintersternbilder ab. Der Orion verabschiedet sich im Westen, während der Große Wagen hoch im Norden steht – perfekt, um den Polarstern zu finden: Einfach die Linie der hinteren beiden Kastensterne fünfmal verlängern. Im Süden dominiert das Sternbild Löwe, dessen hellster Stern Regulus das Frühlingsdreieck mit Spica (Jungfrau) und dem orangefarbenen Arktur (Bootes) bildet. Dieses Trio weist den Weg durch den Frühlingshimmel und ist ein guter Einstieg für alle, die den Sternenhimmel besser kennenlernen wollen.
(kfb)



