Der Wetter-Tag bei wetter.de

Vier Tote und viele Verletzte - Hunderte Unfälle und weiter Warnungen vor Glatteis

von Oliver Scheel

Wetter in Baden-Württemberg - Glatteis sorgt für Unfälle
Viele Unfälle durch Glätte

Guten Tag liebe Wetter-Freundinnen und -Freunde! Das sind unsere Wetter- und Klima-News des Tages:

Bei einem Unfall auf der Autobahn 93 nahe Maxhütte-Haidhof in der Oberpfalz sind mindestens drei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Nach bisherigen Polizeierkenntnissen waren zwei Lastwagen und ein Auto in den Unfall am frühen Morgen verwickelt. Die Unfallursache war zunächst unklar, laut Polizei war es auf der Autobahn wetterbedingt glatt.

Ein Polizeisprecher berichtete am Morgen von zwei lebensgefährlich Verletzten. Zudem gebe es mehrere leicht bis mittelschwer verletzte Menschen. Zur Identität der Unfallopfer konnte er zunächst nichts sagen. Ein Gutachter sei zur Klärung der Unfallursache vor Ort.

Auch ein Unfall auf glatter Fahrbahn der Autobahn 81 bei Geisingen in Baden-Württemberg hatte tödliche Folgen. Ein Mensch kam ums Leben. Die Fahrbahn war am Morgen in Richtung Singen gesperrt, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Welche Rolle Glatteis bei dem Unfall gespielt hatte, war zunächst unklar.

Das Wetter heute

Regen, Schnee, etwas Sonne, aber auch wieder Glätte im Süden. Das ist die Zusammenfassung des Wetters am Montag.

Ein Einzelnen: Während sich im Westen Deutschlands bereits die mildere Luft bemerkbar macht (6 bis 7 Grad am Oberrhein), hält sich im Osten oft noch kalte Luft. Aktuell messen wir -3 Grad in Berlin und in Regensburg, -5 im Erzgebirge. Durch Schneefall im Osten des Landes bzw. allmählich eintreffenden Regen, der auf den gefrorenen Boden trifft, ist oft mit Glätte, im Südosten mit starker Glatteisgefahr zu rechnen.

Heute fällt in der Osthälfte anfangs noch etwas Schnee, im Südosten besteht Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Von Westen her fällt Regen, nur im Norden lockert es zeitweise ein wenig auf. Der Wind weht an den Küsten frisch aus Südwest, die Temperaturen liegen zwischen 1 und 8 Grad.

In der Osthälfte fällt zu Beginn oft noch Schnee, der im Tagesverlauf dann abzieht. Im Südosten besteht Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Von Westen her setzt Regen ein, nur im Norden lockert es zeitweise ein wenig auf. An der Nordsee sowie im Erzgebirge und im Thüringer Wald weht frischer bis starker Südwestwind. Die Temperaturen erreichen 1 bis 8 Grad.

Die bisherigen Auswirkungen der Glätte

Wetter in Baden-Württemberg - Glatteis sorgt für Unfälle
Glätteunfall bei Aalen.

Es ist noch nicht vorbei - auch heute bestehen Warnungen vor weiterem Schneefall, gefrierendem Regen und anhaltenden Verkehrsbehinderungen, besonders im Süden und Südosten.

Glätte im Süden, Schnee im Norden

Für die Regionen Stuttgart und Tübingen galt in den frühen Morgenstunden eine amtliche Unwetterwarnung vor extremem Glatteis. In Baden-Württemberg blieb es bei mehreren Glätteunfällen auf der A7 bei Blechschäden. Am Flughafen Köln/Bonn musste der Flugbetrieb wegen Blitzeises für 45 Minuten pausieren. In Würzburg stellte der Nahverkehr den gesamten Busbetrieb für die Nacht ein; die Straßenbahnen fuhren weiter. In Hamburg fährt die S-Bahn wegen des Wetters mit einer niedrigeren Taktung. Dort lag am Morgen richtig viel Schnee, wie unser Bild beweist.

Wetter in Hamburg
So viel Schnee in Hamburg ist im November sehr selten.

Mehrere Glatteisunfälle auf der A7 im Landkreis Heidenheim sind am Abend glimpflich ausgegangen. Verletzte gab es nicht, sagte ein Polizist in der Leitstelle in Ulm. „Es hat ein paar Mal gescheppert. Die sind alle in die Leitplanken gerauscht”, erklärte er. Bis 22.30 Uhr habe es vier Unfälle gegeben, bei denen jeweils nur ein Fahrzeug beteiligt gewesen sei. Es sei bei Blechschäden geblieben. Die Autobahnpolizei habe die Geschwindigkeit auf der A7 wegen der Glätte vorsorglich auf 60 Kilometer pro Stunde reduziert. „Es ist Winter. Bei uns hier im Süden schockt uns so ein Wetter nicht”, erklärte der Polizist.

Viele Unfälle im Norden und in Hessen

Der Schnee-Einbruch hat in der Nacht zu Montag für zahlreiche Glätteunfälle vor allem im Nordwesten gesorgt. Das berichten die Polizeidienststellen. Allein im Bereich zwischen Cuxhaven, Jever und Diepholz gab es 42 Glätteunfälle. Das berichtet die dort zuständige Polizeidirektion Oldenburg. Dabei seien aber keine schwer verletzten Personen zu beklagen gewesen. Die größten Auswirkungen habe ein Lkw gehabt, der sich auf der A1 am Bremer Kreuz aufgrund der Glätte gedreht hatte. Die Strecke habe in Fahrtrichtung Hamburg für mehrere Stunden gesperrt werden müssen.

In Mittelhessen sind in der Nacht neun Menschen bei Dutzenden von Unfällen durch Glätte und Schnee verletzt worden. Davon gelte eine Frau als schwer verletzt, weil sie in ein Krankenhaus gekommen sei, sagte eine Polizeisprecherin. Zuvor hatte hessenschau.de darüber berichtet. Insgesamt habe es im Gebiet der Polizei Mittelhessen zwischen Sonntagabend 18 Uhr und Montagmorgen 38 Glätte-Unfälle gegeben, sagte sie. Die meisten davon seien auf Schneefall und daraus resultierende Glätte zurückzuführen.

Heftiger Regen im Schwarzwald

Große Regenmengen im Schwarzwald, auf den Höhen schneit es allerdings ordentlich
Große Regenmengen im Schwarzwald, auf den Höhen schneit es allerdings ordentlich

Milderung setzt sich nicht bis in die Berge durch

Die Milderung erreicht eigentlich nur wirklich die Rheinschiene. Schon am Dienstag wird es abseits des Rheins wieder kalt, ungemütlich und winterlich. Im Süden schneit es dann auch wieder. Im Schwarzwald setzen sogar massive Schneefälle ein, die auch lange anhalten können. Da kann ein halber Meter Neuschnee auf dem Feldberg landen, denn die Schneefallgrenze liegt zwischen 800 und 1.000 Metern.

Die Niederschläge der kommenden Tage auf dem Feldberg im Schwarzwald.
Die Niederschläge der kommenden Tage auf dem Feldberg im Schwarzwald.

Zum ersten Adventswochenende setzt sich aber auch hier mildere Luft durch. Dennoch bleiben die Optionen auf Winterwetter erhöht. Denn der Polarwirbel ist aktuell ungewöhnlich schwach und kommt erstmal auch nicht so richtig in Fahrt. Die Kanadier und Teile der USA dürften das nächste Woche zu spüren bekommen. Hier breiten sich zum Ende der Woche arktische Luftmassen aus. Der erste Arctic Outbreak der Saison steht also bevor.

Die Wetterlage: Tief Ulf sorgt zum Wochenstart für teils erhebliche Glätte

Es sind die Tage von Tief Ulf
Es sind die Tage von Tief Ulf

Mit Tief Ulf über der Nordsee strömt feucht-milde Meeresluft ins Land und sorgt für nasskaltes, unbeständiges Wetter. Durch den gefrierenden Regen im Südosten und den Schneefall im Osten des Landes ist heute Vormittag oft auch mit Glätte zu rechnen.

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Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche mit dpa, Reuters, AFP