Der Wetter-Tag bei wetter.de
Zweites Todesopfer nach Unwettern in Frankreich und Spanien - Teile von Mailand unter Wasser

Guten Tag liebe Wetter-Freundinnen und -Freunde! Das sind unsere Wetter und Klima-News des Tages:
Die schweren Regenfälle in Süd- und Westeuropa haben ein weiteres Todesopfer gefordert. In der Bretagne starb am Montag eine 55 Jahre alte Frau, die mit ihrem Auto auf einer überfluteten Straße von den Wassermassen eingeschlossen wurde. Bereits am Sonntag war in der Nähe von Barcelona eine Leiche in einem Fluss gefunden worden. In Frankreich fielen stellenweise mehr als 100 Millimeter Regen in 24 Stunden, Straßen wurden gesperrt, in Marseille mussten Hunderte Menschen gerettet werden. Auch in Spanien kam es zu Erdrutschen, blockierten Bahnstrecken und gestrichenen Flügen.
Nicht viel besser sieht es in Italien aus. Der Seveso-Fluss in Mailand ist derart über die Ufer getreten, dass mehrere Straßenzüge im nördlichen Stadtteil Niguarda tief unter Wasser stehen.
Unwetterserie im Mittelmeerraum: Calvin treibt die Gewitter nach Italien und Nordafrika
Wetter bleibt wechselhaft mit deutlichem Nord-Süd-Gefälle

Am Dienstag zeigt sich das Wetter zweigeteilt: Während es im Südwesten regnet und in Bayern unter dichten Wolken meist trocken bleibt, gibt es von Norddeutschland bis in den Osten viel Sonnenschein bei 15 bis 18 Grad. Im Süden werden nur 12 bis 15 Grad erreicht. Am Mittwoch zieht kräftiger Regen in den Süden, während Norden und Osten bis zu elf Sonnenstunden bekommen. Dazu frischt der Wind über der Mitte und in Ostbayern stürmisch auf. Donnerstag und Freitag setzt sich das Muster fort: Im Süden wechselhaft mit Regen, im Norden sonnig und trocken bei 12 bis 18 Grad.
Rosskastanien leiden unter Miniermotte und Klima

In Mainz sind fast 900 Rosskastanien im Stadtgebiet registriert – viele von ihnen werden in diesem Jahr deutlich früher braun. Ursache ist vor allem die Miniermotte, deren Larven die Blätter zerstören. «Die Miniermotte reduziert die Fotosyntheseleistung der Bäume», erklärt Chris Dlouhy von der Stiftung Natur und Umwelt in Rheinland-Pfalz. Doch auch Klimawandel mit Hitze und Trockenheit schwächt die Bäume zusätzlich. Am 9. November ruft die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald wieder zum gemeinsamen Laubsammeln auf, um die Schädlinge einzudämmen.
Studie warnt vor fossiler Expansion trotz Paris-Abkommen

Die Pläne vieler Staaten zur Förderung von Kohle, Öl und Gas stehen weiterhin im Widerspruch zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens. Laut einer am Montag veröffentlichten Studie von mehr als 50 Forschern, darunter das Stockholmer Umweltinstitut SEI, übersteigt die bis 2030 geplante Produktion die mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbare Menge um mehr als 120 Prozent. Selbst die Zwei-Grad-Marke würde mit den aktuellen Plänen um 77 Prozent überschritten. Besonders kritisch: 17 der 20 größten Produzenten – darunter die USA, Saudi-Arabien und Russland – wollen ihre Förderung bis 2030 sogar noch ausweiten.
Super-Taifun Ragasa trifft auf die Philippinen

Wegen des heraufziehenden Super-Taifuns Ragasa sind auf den Philippinen bereits über 10.000 Menschen in Notunterkünfte geflüchtet. Erste Ausläufer mit Regen und Sturmböen trafen am Montagmorgen den Norden des Landes, das Sturmzentrum soll am Mittag über den Babuyan-Inseln auf Land treffen. Mit Windgeschwindigkeiten von 215 Kilometern pro Stunde und Böen bis 265 drohen Überschwemmungen und Erdrutsche. In Manila und 29 Provinzen blieben Schulen und Behörden geschlossen. Auch Taiwan warnte vor extremem Regen, in Hongkong fallen ab Dienstagabend mehr als 500 Flüge aus.
Hochwasserwarnung für Teile Südbadens

Die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg hat am Montag, 22. September 2025, für die Zuflüsse Möhlin, Dreisam und Elz eine amtliche Warnung herausgegeben. Es besteht eine mäßige Gefährdung mit kleineren Ausuferungen und örtlichen Überflutungen auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Betroffen sind vor allem die Landkreise Emmendingen, Ortenaukreis und Breisgau-Hochschwarzwald. Für Kander und Wiese war bereits Anfang September Entwarnung gegeben worden. Überregional bleibt die Lage in Baden-Württemberg entspannt, größere Überschwemmungen sind derzeit nicht zu erwarten.
Unwetter in Katalonien und Südfrankreich

Heftige Regenfälle haben im Nordosten Spaniens mindestens ein Todesopfer gefordert. In Sant Pere de Riudebitlles bei Barcelona entdeckten Einsatzkräfte am Sonntag eine Leiche in einem Fluss. Zuvor waren in nur 30 Minuten bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Die Feuerwehr rettete 27 Menschen nach einem Erdrutsch an der Standseilbahn Montserrat. In Barcelona kam es zu massiven Störungen im Bahn- und Flugverkehr.
Auch im Süden Frankreichs richtete der Starkregen große Schäden an. Rund 10.000 Haushalte waren ohne Strom, am Flughafen Marseille mussten etwa ein Dutzend Flüge umgeleitet werden. Zudem wurde das Fußballspiel zwischen Olympique Marseille und Paris Saint-Germain wegen der Unwetterlage auf Montag verschoben.
Tropenstürme rund um den Globus
Mehrere starke Wirbelstürme sind derzeit weltweit aktiv. Der Hurrikan Gabrielle liegt südlich der Bermudas, zieht in der Nacht darüber hinweg und bringt Orkanböen sowie heftige Regenfälle, bevor er Richtung Nordostatlantik abdreht. Im Westpazifik gibt es gleich zwei Taifune: Neoguri bleibt weitgehend stationär und trifft nur wenige Inselgruppen. Dagegen zieht der Super-Taifun Ragasa mit Böen von über 270 km/h Richtung Südchina und bedroht auch Hong Kong. Am Donnerstag dürfte er den Norden Vietnams erreichen.
Spanien meldet Rekordsommer 2025
Spanien hat den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt. Nach Angaben des Wetterdienstes lag die Durchschnittstemperatur zwischen dem 1. Juni und dem 31. August bei 24,2 Grad – ein neuer Höchstwert seit 1961. Der alte Rekord von 24,1 Grad aus dem Jahr 2022 wurde knapp übertroffen. Am 17. August wurden in Jerez de la Frontera im Süden Spaniens 45,8 Grad gemessen.
Regen im Süden, Sonne im Norden
Heute fällt von der Niederlausitz bis zum Hochrhein und Saarland teils länger anhaltender schauerartiger Regen. In Bayern sind später Gewitter möglich, dort kann im Südosten auch etwas die Sonne scheinen. Im Norden überwiegt freundliches Wetter. In Ostfriesland treten einzelne Schauer auf, die sich am Nachmittag bis zum Münsterland ausdehnen. Die Höchstwerte liegen zwischen 10 Grad bei Regen im Südwesten und 18 Grad in der Altmark. Dazu weht schwacher bis mäßiger Wind aus nördlichen Richtungen, der im Bergland und an der See frisch, teils böig ausfällt.

Temperatursturz um bis zu 15 Grad
Nach einem letzten Sommertag mit über 30 Grad sind die Temperaturen in der Südosthälfte um bis zu 15 Grad gefallen. Am Sonntag wurden in Coswig bei Dresden 31,0 Grad und in Guteborn in der Niederlausitz 30,9 Grad gemessen. Nun kündigt sich ein deutlicher Kälteeinbruch an: Ab der Nacht zum Mittwoch ist im Norddeutschen Tiefland bei klarem Himmel erstmals Bodenfrost mit Werten knapp unter 0 Grad möglich.
Herbststart bringt Regen im Süden und Wind im Osten
Nach einem letzten spätsommerlichen Samstag setzt sich pünktlich zum kalendarischen Herbstanfang kühleres Wetter durch. Tief Calvin sorgt in Süddeutschland für Regen und dichte Wolken, während im Norden häufiger die Sonne scheint.
Am Montag lässt der Dauerregen im Südwesten zwar nach, doch bis Dienstag verstärken sich die Niederschläge in Baden-Württemberg erneut. Auch am Mittwoch bleibt es in der Südhälfte regnerisch und teils gewittrig. Nördlich der Mittelgebirge ist es dagegen meist trocken und sonnig. Auffällig ist ein kräftiger Ostwind, der besonders im Bergland und im Osten für herbstliches Gefühl sorgt.

Die Temperaturen liegen meist zwischen 10 Grad im Regen und bis zu 17 oder 18 Grad mit Sonne. Zum Wochenende beruhigt sich das Wetter: Am Samstag gibt es noch Schauer im Süden, der Sonntag könnte sogar landesweit trocken und freundlich werden.
Im Video: So breitet sich die Herbstluft bei uns aus
Die Wetterlage: Wetter dreht sich

Deutschland steht zwischen den Stühlen: Hoch „Petralilly” dominiert das Wettergeschehen im Norden und führt kühle Luftmassen nach Deutschland, wobei einzelne Schauer möglich sind. Auf der anderen Seite liegt Tief „Calvin” über Norditalien und bringt heute und in den nächsten Tagen vor allem in Süddeutschland Regenfälle, die zum Teil länger anhalten und ergiebig ausfallen können. In den Nächten kann es vor allem in Norddeutschland bei Aufklaren Bodenfrost geben.
(mit dpa)