Straßenverkehr im Herbst

Nebel, Nässe, Dunkelheit – die gefährlichste Jahreszeit für Autofahrer

von Karim Belbachir

Wenn der Herbst Einzug hält, steigt das Unfallrisiko auf Deutschlands Straßen deutlich. Nebel, Nässe und Dunkelheit fordern volle Aufmerksamkeit – und ein Auto, das auf die Saison vorbereitet ist. Ein paar Tipps dürften bekannt sein, aber habt ihr auch noch alle Abstandsregeln parat?

Schwierige Bedingungen, hohe Risiken

Der Herbst stellt Autofahrer jedes Jahr auf die Probe. Morgendlicher Nebel, feuchte Fahrbahnen und immer frühere Dämmerung schränken Sicht und Reaktionszeit erheblich ein. Hinzu kommt eine Zunahme von Wildunfällen, besonders in der Dämmerung. Wer jetzt sicher ans Ziel kommen will, braucht sowohl eine angepasste Fahrweise als auch eine technisch einwandfreie Ausrüstung.

Feature zum Thema Autofahren im Herbst, Nebel auf der Autobahn A45 bei Siegen Herbstliche Stimmung im Siegerland am 08.
Bei Nebel verändern sich die Abstandsregeln.

Sicht im Nebel: Klar denken, ruhig fahren

Dichter Nebel gehört zu den gefährlichsten Wettersituationen. Blendendes Fernlicht verschlechtert die Sicht, weil es sich im Nebel streut. Abblendlicht und Nebelscheinwerfer sind die bessere Wahl. Wichtig: Bei Nebelpassagen sollte die Lichtautomatik ausgeschaltet werden, damit die Scheinwerfer dauerhaft aktiv bleiben. Die Nebelschlussleuchte darf nur bei Sichtweiten unter 50 Metern eingeschaltet werden – dann gilt auch eine maximale Geschwindigkeit von 50 km/h. Der Abstand zum Vordermann sollte in Metern etwa so groß sein wie die eigene Geschwindigkeit. Orientierung bieten die rechten Fahrbahnmarkierungen.

Rutschgefahr bei Nässe und Laub

Feuchtes Laub, Regen und sinkende Temperaturen machen Straßen spiegelglatt. Schon wenige Millimeter Wasserfilm genügen, um Aquaplaning auszulösen. Wichtig sind ausreichend tiefe Reifenprofile – empfohlen werden mindestens vier Millimeter – sowie ein großzügiger Sicherheitsabstand. Gerät das Fahrzeug ins Schleudern, heißt es: Gaspedal loslassen, auskuppeln und sanft gegenlenken, bis die Reifen wieder greifen.

Dunkelheit: Sehen und gesehen werden

Mit der Zeitumstellung im Oktober beginnt die Phase, in der viele Pendler im Dunkeln fahren. Ein Check der Beleuchtung ist jetzt Pflicht: Scheinwerfer, Rücklichter und Kennzeichenbeleuchtung müssen funktionieren und korrekt eingestellt sein. Auch eine saubere Windschutzscheibe ist entscheidend, um Blendungen durch entgegenkommende Fahrzeuge zu vermeiden. Fußgänger und Radfahrer erhöhen ihre Sicherheit mit reflektierender Kleidung und Warnwesten.

vb m k+ Wildwechsel in der Nacht
Gerade in den letzten Monaten des Jahres ist viel mehr Wild auf den Straßen unterwegs.

Wildwechsel in der Dämmerung

Zwischen Oktober und Dezember steigt die Zahl der Wildunfälle spürbar. Rehe, Hirsche oder Wildschweine kreuzen oft unerwartet die Fahrbahn – besonders auf Wald- und Feldwegen. In bekannten Wildwechselzonen hilft nur vorsichtiges Fahren mit reduzierter Geschwindigkeit. Taucht Wild auf, ist Lichthupe erlaubt, aber nicht Hupen. Kommt es zum Zusammenstoß, gilt: Warnblinker einschalten, Warnweste anlegen, Polizei verständigen und das Tier keinesfalls anfassen.

Technik-Check für den Herbst

Bevor Frost und Dunkelheit endgültig übernehmen, lohnt ein kurzer Rundum-Check: Reifen auf Winter- oder Ganzjahresprofil wechseln, Bremsbeläge kontrollieren, Batterie prüfen und Scheibenwaschflüssigkeit mit Frostschutz auffüllen. Auch die Wischerblätter sollten keine Schlieren ziehen. Wer regelmäßig in die Werkstatt schaut, verhindert unangenehme Überraschungen.

Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche, ADAC