Wetterchaos in Europa

Unwetter könnten Hagel, Sturzfluten und Tornados bringen

von Karim Belbachir

Low section of a man walking down the wet street with reflection in the water
Regenschauer, Blitz und Donner bestimmen das Wetter in vielen Ländern Europas.

Von Spanien bis England wüten Gewitter mit voller Wucht: Hagelkörner prasseln herab, Regenmassen drohen und selbst Tornados sind nicht ausgeschlossen.

Gewaltige Gewitterfront über dem Kontinent

Über weite Teile Europas könnte sich am Mittwoch eine Unwetterlage entladen, die es in sich hat. Besonders rund um das Mittelmeer bis hinein nach Mitteleuropa könnten sich Gewitter zu gefährlichen Stürmen auswachsen. Binnen Minuten könnten enorme Regenmengen fallen, Hagel wäre möglich und Sturmböen könnten für Schäden sorgen. Meteorologen sprechen von einer der brisantesten Wetterlagen dieses Spätsommers.

Hagel, Sturm und Überflutungen

Im Nordosten Spaniens, im Süden Frankreichs und im Nordwesten Italiens könnten sich Gewitterzellen zu regelrechten Unwettermaschinen entwickeln. Dort wäre großkörniger Hagel ebenso denkbar wie stürmische Böen und sintflutartiger Regen. Vor allem im Norden Italiens könnte die Gefahr von Überflutungen und Erdrutschen bestehen, sollten tatsächlich Regenmengen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter zusammenkommen. Auch Frankreich und die Schweiz könnten bis tief in die Nacht von kräftigen Gewitterlinien erfasst werden.

Die Kaltfront, die sich nach Nordwesten ausbreitet, könnte auch die Britischen Inseln erreichen. Vor allem im Süden Englands wären kräftige Gewitter denkbar. Fachleute halten dort sogar Tornados für möglich – eine Seltenheit, die in dieser Wetterlage aber nicht ausgeschlossen werden kann.

Tropische Energie als Zündstoff

Der Grund für die extreme Lage liegt im Aufeinandertreffen feuchtwarmer Mittelmeerluft mit einem kräftigen Atlantiktief, das ursprünglich als Hurrikan über dem Atlantik unterwegs war. Diese tropische Energie könnte die Gewitter zusätzlich anheizen. Laut der europäischen Plattform Estofex gilt für mehrere Regionen bereits die zweithöchste Warnstufe – wegen Hagel, Sturm und sintflutartigen Regenfällen.

Während sich die Lage in Westeuropa zum Wochenende allmählich beruhigen dürfte, könnte sich die Unwettergefahr nach Südosteuropa verlagern. Dort wären ebenfalls heftige Gewitter mit Starkregen und Sturmböen möglich.