Zwischen Sturm und Glut

Risiko von Tornados trifft auf Temperaturen bis 38 Grad

von Karim Belbachir

Zwischen Unwettergefahr mit möglicher Tornadobildung und sengender Hitze zeigt sich Europa gespalten. Während im Westen Gewitter für Gefahr sorgen könnten, ächzen Teile des Kontinents unter Temperaturen bis 38 Grad.

Unwetterzone über Westeuropa

Mit Tief Volkhard geraten Nordfrankreich, Belgien, die Niederlande und Teile Großbritanniens unter massiven Wetterdruck. Meteorologen sehen Bedingungen, die Tornados und schwere Sturmböen begünstigen können. Ab dem Mittag könnten sich über Nordfrankreich Gewitterzellen bilden, die Richtung Benelux und Südengland ziehen. Vor allem in Verbindung mit Superzellen wären dann Böen von mehr als 100 Kilometern pro Stunde und Hagel möglich. Auch im Westen Deutschlands und in Dänemark könnten Gewitter auftreten, wenn auch mit geringerer Intensität.

Oberlausitz - Gewitterzellen überqueren Ostsachsen 11.07.2021 - 19:30 - 20:30 Uhr Oberlausitz, Bautzen und Umgebung Foto
Der Westen Europas steht im Fokus der Gewitter.

Gefahr auch in Südosteuropa

Während der Westen unseres Kontinents mit Sturmrisiken konfrontiert ist, könnten im Südosten ebenfalls gefährliche Wetterlagen auftreten. In Serbien rechnen Meteorologen mit großem Hagel, starken Böen und heftigem Regen. Auch von Nordgriechenland über Rumänien bis in die Slowakei und Polen besteht erhöhte Unwettergefahr. In der Türkei und im Kaukasus sind weitere Starkregenlagen möglich, teils ebenfalls begleitet von Hagel. Damit spannt sich ein Wetterbogen voller Risiken von Südosteuropa bis nach Russland.

Gegensätze bei den Temperaturen

Während es im Westen teils frisch bleibt – in Irland und Norwegen oft nur 14 bis 19 Grad – stöhnen andere Länder unter extremer Hitze. In Ungarn, Rumänien und Bulgarien sind 29 bis 34 Grad möglich. Ähnlich heiß wird es in Griechenland und der Türkei, wo verbreitet 30 bis 34 Grad erreicht werden, an der Ägäis rund um Izmir bis Marmaris sogar bis zu 38 Grad. Auch der Süden Spaniens und Portugals meldet Spitzenwerte bis 35 Grad, während Südfrankreich mit 23 bis 28 Grad vergleichsweise angenehm bleibt.

Europa erlebt derzeit zwei Extreme: Während der Westen unter möglicher Tornadogefahr und Sturmfronten steht, bringt der Südosten Gluthitze mit zusätzlichen Gewitterrisiken. Für Millionen Menschen bedeutet das: wachsam bleiben – ob im Schutz vor Sturm oder im Kampf gegen die Hitze.