Nach verpatztem Oktober
Kann der Herbst noch etwas rausreißen?

Zu nass und zu dunkel: Dieser Oktober war alles andere als golden. Aber noch ist der Herbst nicht vorbei. Ein paar freundliche und bunte Tage wird es im November noch geben.
Normale Temperaturen und ein paar Frostnächte
Im Hinblick auf die Temperaturen war der Oktober 2025 wenig auffällig: Mit einer mittleren Abweichung von etwa 0,8 Grad gegenüber dem Oktobermonaten des Vergleichszeitraums 1961 bis 1990 war er insgesamt nur leicht zu warm. Dabei gab es innerhalb des Monats größere Temperaturunterschiede:
- Die höchste Temperatur am Tag wurde mit 23,4 Grad in Rheinfelden (Baden-Württemberg) am 4. Oktober gemessen.
- Die tiefste gemessene Temperatur in der Nacht im flachen Land lag bei -4,7 Grad (in Barth in Mecklenburg-Vorpommern am 19. Oktober)
Regen und ein bisschen Schnee im Oktober
Mit einem durchschnittlichen Niederschlag von etwa 78 Litern Regen pro Quadratmetern hat es im Oktober 2025 relativ viel geregnet. Der Wert liegt um 39 Prozent über dem Oktoberdurchschnitt der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Allerdings gab es große regionale Unterschiede: Im Nordwesten Deutschlands ist deutliche mehr Regen gefallen als in Teilen des Ostens und des Südens.
In der Mitte der dritten Monatsdekade gab es bereits einige Schneeflocken in den Mittelgebirgen. In den höheren Lagen der Alpen gab es teils stärkere Schneefälle.
Deutlich zu wenig Sonnenschein
Besonders markant war die dichte Wolkendecke: Im Deutschlandschnitt kamen nur 78 Sonnenstunden zusammen. Das sind etwa 28 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum der Jahre 1961 bis 1990. Besonders dunkel war es im Westen und in der Mitte Deutschlands. Relativ viel Sonnenschein gab es dafür im Südwesten und auf Rügen.
Wie geht es weiter?
Oktobermonate mit derart wenig Sonnenschein hat es bereits gegeben, aber nicht allzu viele seit Beginn der Wetterstatistik des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Auf die letzten drei dunklen Oktobermonate (67,8 Sonnenstunden im Oktober 2020, 61,6 Sonnenstunden im Oktober 2016 und 58,7 Sonnenstunden im Oktober 1998) folgten relativ durchschnittliche Winter (mit Temperaturabweichungen von 1,6 Grad, 0,7 Grad und 1,1 Grad im Vergleich mit der Referenzperiode 1961 bis 1990). Allerdings muss das nichts heißen, zumal es in der Vergangenheit auch Gegenbeispiele gab:
- Der Oktober 1981 war mit etwa 79 Sonnenstunden ähnlich dunkel wie der Oktober 2025. Es folgte ein kalter Winter mit einer Abweichung von -1,8 Grad.
- Im Oktober 1974 gab es im Schnitt sogar nur 44,4 Sonnenstunden. Der folgende Winter war dann mit +3,4 Grad auffallend mild.
Für das Wetter im Winter sind also noch keine verlässliche Aussagen möglich. Dafür lassen sich einige mögliche Tendenzen für die verbleibenden Herbstwochen aus der Großwetterlage ableiten.
Unruhe durch Tiefdruckgebiete
Am 1. Dezember beginnt der Winter gemäß der meteorologischen Definition. Bis dahin kann es noch einige Überraschungen geben. Hochdruck hatte sich über längere Zeit im Oktober über Deutschland ausgebreitet, aber das ist bereits vorbei. Seit der letzten Oktoberdekade klopfen wieder mehr Tiefdruckgebiete an. Das bedeutet, dass das Wetter unruhig bleiben kann.
In der aktuellen Wochen dürfte das Wetter noch ein bisschen von dem verpassten goldenen Oktoberwetter nachholen. Es wird freundlich und wärmer. Aber das wird voraussichtlich nicht allzu lange anhalten. Der nächste Wetterwechsel lässt sich schon erahnen. Etwa am Wochenende dürften die Temperaturen wieder sinken.

Der nächste Wetterumschwung muss allerdings nicht viel Regen bringen. Aktuelle Berechnungen zeigen relativ wenig Niederschlag in Deutschland aber dafür teils mehr in unseren Nachbarländern. Doch wenn sich die Prognosen nur ein bisschen verschieben, dann kann auch in Deutschland mehr Regen (und in höheren Lagen gegebenenfalls auch Schnee) fallen.
Deshalb bleibt es spannend wie der Abstieg in den Winter weitergeht. Zumal es größere regionale Unterschiede geben dürfte.
Fazit: November kann uns wohl nur teilweise für verpatztes Oktoberwetter entschädigen
Bis der Winter so richtig über uns hereinbricht, bleiben wohl noch ein paar mehr oder wenige bunte Herbsttage. Aber die Prognosen zeigen auch, dass der November wechselhaft mit vielen Wolken und gegebenenfalls auch Regen werden kann, und dass die Temperaturkurve naturgemäß nach unten sinken wird. Hinzu kommt, dass die Tage kürzer werden. Der Oktober ist eben vorbei.
Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche und Informationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD)