Polarwirbel-Winter-Ausblick

Ein Schwächeln mit Winterchancen, dann dreht er auf

von Oliver Hantke

Der Polarwirbel wird jetzt immer wichtiger für unser Wetter. Denn gerade in der kälteren Jahreszeit kann er Mitteleuropa und damit auch Deutschland eiskalte Temperaturen mit Frost und Schnee bringen. Bringt er uns dieses Jahr sogar einen frühen Wintereinbruch?

Ausgangslage: Erst noch bis 20 Grad warm

Mit Tief Pepe über den Britischen Inseln wird in einer südwestlichen Strömung derzeit sehr milde Meeresluft nach Deutschland herangeführt, die unter Hochdruckeinfluss gelangt. Das bedeutet im Laufe der Woche sehr milde Temperaturen mit Werten um die 20 Grad. Ab Freitag wird es dann spannend bei uns. Denn von Norden wird kalte Polarluft herangeführt, die ab dem Wochenende auch Winter-Optionen mit sich bringt.

Polarwirbel bricht kurz zusammen - Kälte macht sich auf den Weg

Polarwirbel-Berechnungen
Zu Beginn des letzten Monatsdrittels bricht der Polarwirbel zusammen. Das ist gut an den negativen Werten der Windgeschwindigkeit in 30 Kilometern Höhe zu erkennen. Negativ bedeutet dabei Ostwind, positiv dann Westwind. Zum Monatswechsel wird dann ein Erstarken des Polarwirbels berechnet.

Einen ersten Schritt in Richtung Winter gehen wir im Laufe des Wochenendes und zu Beginn der nächsten Woche. Deutlich kühlere Luft macht sich auf den Weg zu uns. Viel spannender wird aber die Entwicklung in Richtung viertes Novemberwochenende (22./23.11.), also ein Woche später. Denn dann soll es zu einem markanten Zusammenbruch des gerade erstarkten Polarwirbels kommen. Somit könnte unter bestimmten meteorologischen Voraussetzungen noch kältere Luft zu uns strömen und uns auch im Flachland den ersten Schnee bringen. Aber bis dahin sind die Unsicherheiten noch sehr groß. Und der Zusammenbruch des Polarwirbels soll auch nicht lange anhalten und innerhalb weniger Tage wieder sehr stabil sein. Das könnte auch ein Zeichen dafür sein, dass es die Eiseskälte gar nicht bis zu uns schafft. Aber spannend bleibt diese Prognose schon. Auch ob sich der Zick-Zack-Kurs in den nächsten Wochen weiter fortsetzt, der ja zumindest die Tore für einige (kurze) Wintereinbrüche offen lässt.

Winter mit Stippvisite - aber wohl nicht im Flachland

14-Tage-Prognose für Hamburg
Ab dem Wochenende wird es auch im Flachland deutlich kälter. Hier das Beispiel für Hamburg, wo die Temperaturen um gut 10 Grad nach unten abfallen.

Die Polarluft, die uns Richtung Wochenende erreicht, hat noch nicht viel mit dem Polarwirbel zu tun. Ein richtiger Wintereinbruch bis ins Flachland ist auch noch wirklich nicht zu erkennen. Aber es wird von Norden her deutlich kälter. Und in der nächsten Woche könnten die Temperaturen auch im Flachland im einstelligen Bereich liegen. In den Mittelgebirgen und in den Alpen kann dann Schnee und Frost ein Thema werden.

Verwendete Quellen: wetter.de