Luftmassengrenze quer über Deutschland
‘Novembersommer’ mit 20 Grad - aber wie lange noch?
Es ist November und wir reden über 20 Grad Wärme. Das kommt auch nicht alle Tage vor. Von Norden macht sich aber jetzt kühlere Luft auf den Weg zu uns. Damit bildet sich eine Luftmassengrenze genau über Deutschland aus.
Ausgangslage: Ungewöhnlich warme Luft bei uns
Zwischen Tief Pepe (international ist der Name Claudia) über dem Atlantik und Hoch Wencke über dem Balkan stellt sich eine Südwestströmung ein, die für Mitte November ungewöhnlich warme Luft aus Nordafrika zu uns bringt. Dabei kommt auch etwas Saharastaub mit. Auch am Freitag geht es mit dem freundlichen und sehr warmen Wetter in weiten Teilen Deutschlands weiter. Nur im äußersten Norden bringt ein Regenband schon deutlich kühlere Luft mit. Diese breitet sich am Wochenende allmählich auch in die Südhälfte aus.
November bisher fast 4 Grad zu warm

Irgendwie genießen wir natürlich die sehr milden Temperaturen im November in Deutschland. Aber ist das noch normal? Leider nicht. Denn nach den ersten 12 Tagen im November ist der Monat fast 4 Grad zu warm. Wenn es so weiter gehen würde, würde es der wärmste November seit 145 Jahren werden - sprich seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Da aber bald eine deutlich kältere Witterungsphase ansteht, wird diese Abweichung dementsprechend nach unten gehen.
Im Süden hält der ‘Novembersommer’ am längsten

Im Süden von Deutschland wird es bis Freitag am wärmsten. Teilweise sind um oder über 20 Grad möglich. In Freiburg geht der mögliche Höchstwert am Freitag sogar bis auf 24 Grad rauf. Das wäre dann auch im Bereich der absoluten Rekorde. Denn der liegt bei 23,7 Grad und wurde am 16.11.2016 in Bad Reichenhall gemessen. Dahinter kommt am gleichen Tag Rosenheim auf Platz 2 mit 23,1 Grad.
Im Süden wird sich die milde Luft auch am Wochenende noch halten. Doch auch hier bleibt es nicht mehr ganz so warm. Immerhin bleiben wir noch zweistellig mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad. Im Norden ist es dann mit 4 bis 8 Grad schon deutlich kälter. Hier mischen sich am Sonntag die ersten Schneeflocken unter den Regen.
Hier die Rekordwerte für Mitte November (11. - 20.11.)
- Bad Reichenhall 23,7 Grad (16.11.2002)
- Rosenheim 23,1 Grad (16.11.2002)
- Garmisch-Partenkirchen (Bayern) 21,5 Grad (1967)
- Freiburg (BaWü) 21,5 Grad (1986)
- Oberstdorf (Bayern) 21,3 Grad (2010)
- Andernach (Rheinland-Pfalz) 20,6 Grad (2018)
- Cottbus 19,6 Grad (Brandenburg) (2006)
- Berlin-Tempelhof 18,5 Grad (2010)
- Eschwege (Hessen) 19,6 Grad (2006)
- Bad Harzburg (Niedersachsen) 19,4 Grad (2009)
- Hagen-Fley (NRW) 20,4 Grad (1995)
- Köln-Stammheim 19,6 Grad (2018)
- Bad Lippspringe (Ostwestfalen, NRW) 18,1 Grad (2018)
- Boizenburg (Meck.-Pomm.) 16,2 Grad (2006)
Luftmassengrenze zwischen warm und kalt sorgt für richtig mieses Wetter

Am Freitag baut sich die Luftmassengrenze auf und bringt dem Norden anhaltenden Regen. Im Nordwesten Niedersachsens können bis Mitternacht bis zu 30 Liter Regen fallen. Im und nördlich des Regens werden es nur 8 bis 10 Grad. In der Mitte und im Süden ist es noch mild und je weiter nach Süden, desto freundlicher wird es. Im Süden sind nochmals bis 21 Grad im Breisgau und am föhnigen Alpenrand möglich.
Wetterkarte der Regenmengen
Am Samstag halten sich meist viele Wolken und es ist unbeständig. Oft fällt zeitweise Regen oder es fallen Schauer. Es ist insgesamt sehr ungemütlich. Im Südosten sowie an den Küsten sind weniger Schauer unterwegs und gelegentlich scheint die Sonne. Die Höchstwerte liegen in der Nordosthälfte bei 6 bis 9 Grad, in der Südwesthälfte bei 10 bis 16 Grad. Im Nordwesten wird es zudem windig.
Auch am Sonntag gibt es viele Wolken und irgendwie bleibt es unbeständig, aber noch ohne richtigen Schnee mit einem Wintereinbruch. Aber der kommt - versprochen. Die dichtesten Wolken wird es weiterhin in einem breiten Streifen um die Mitte geben. Nördlich und südlich davon zeigen sich neben Schauern auch Auflockerungen. Die Höchstwerte gehen etwas zurück auf 4 Grad in der Uckermark und immerhin noch bis 14 Grad am Oberrhein und im Stuttgarter Raum.
Verwendete Quellen: wetter.de



