Feiner Spätsommer oder Regenwetter?

Hurrikan Erin und seine Folgen für unsere Wetterküche

von Björn Alexander

Hurrikan Erin ist in vielerlei Hinsicht ein sehr bemerkenswerter Sturm und könnte nächste Woche auch Auswirkungen auf unser Wettergeschehen haben. Allerdings sind die Unsicherheiten in den Prognosen noch sehr groß.

Das macht Erin so außergewöhnlich

Bis Hurrikan Erin erschien, verlief die Hurrikansaison 2025 verhältnismäßig ruhig. Umso mehr überrascht Erin - und das direkt in vielerlei Hinsicht. Besonders sticht der Tropensturm durch seine rasante Intensivierung auf Kategorie 5, die höchste Hurrikanstufe, hervor. Innerhalb von nur neun Stunden entwickelte sich Erin zu einem Hurrikan der stärksten Kategorie mit Windgeschwindigkeiten von über 250 km/h. Diese Intensivierung zählt zu den schnellsten, die seit Beginn der Aufzeichnungen verzeichnet wurden.
Zudem ist Erin der früheste Kategorie-5-Hurrikan, der jemals im offenen Atlantik registriert wurde.

Was macht Erin jetzt?

Erin befindet sich aktuell nahe den Bahamas-Inseln, die sich auf heftige Regenfälle, Überschwemmungen und hohe Windgeschwindigkeiten vorbereiten. Auch wenn der Hurrikan größtenteils über dem Atlantik weiterzieht, sind die Küstenstreifen von North Carolina bezüglich Sturm und gefährlichen Wellengangs vorgewarnt. Bis zum Sonntag zieht Erin parallel zur nordamerikanischen Ostküste und schwenkt anschließend raus auf den offenen Atlantik - mit Kurs Richtung Europa.

Welche Auswirkungen hat der Sturm auf unser Wetter?

Die Überreste von Erin werden sich nächste Woche als Sturm- beziehungsweise Orkantief in die atlantische Wetterküche einreihen. Das passiert durchaus häufig und kann die Tiefdruck-Aktivität auf dem Atlantik beeinflussen.

In diesem Fall könnte sich das Druckmuster derart verändern, dass die Tiefdruckaktivität über Westeuropa verstärkt wird. Die Folge wäre dann, dass warme Luft aus südlichen Breiten gen Deutschland geführt wird und dass es somit einen ordentlichen Sommernachschlag in Deutschland geben könnte.

Auch andere Szenarien möglich

Da die genaue Zugbahn von Erin sowie die Transformation auf dem Atlantik schwer vorherzusagen sind, wäre auch ein ganz anderes Szenario denkbar. Die Tiefdruckaktivität verlagert sich weiter Richtung Deutschland, was uns anstelle eines Wärmeschubs eine eher wechselhafte, vielleicht sogar teilweise nasse Phase bringen könnte.

So oder so dürfte Erin noch für Bewegung auf dem Atlantik sorgen und wir halten die Entwicklung natürlich für euch im Blick.