Wie weit breitet sich der strenge Frost aus?
Skandikälte bis -30 Grad: Hier ist es noch viel kälter als bei uns

Es ist kalt geworden in Deutschland. Es folgen eisige Nächte mit Temperaturen bis -15 Grad oder noch weniger. Es geht aber noch kälter in Europa. Auf der Suche nach dem aktuellen Kälte-Pol.
Eisige Nächte kommen mit Hochdruck

Deutschland ist gerade echt ein Kälteloch. Feuchte Polarluft ist eingeflossen und hat schon mal erste schöne Schneelandschaften und nicht so schöne Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr verursacht.
Es wird noch heftiger. Am Wochenende sieht es zwar für weite Teile des Landes mit Hoch Zuleika nach freundlichem und zeitweise sonnigem Wetter aus, doch die Temperaturen kommen tagsüber nicht großartig über Werte um Null heraus. Die Nächte werden vor allem über den schneebedeckten Regionen eisig kalt. Oft rauschen die Temperaturen weit in den Frost auf -5 bis -10 Grad. Sonntagmorgen werden in den Alpentälern um -15 Grad, nach manchen Modellen sogar um -20 Grad erwartet. Die bislang tiefste November-Temperatur in Oberstdorf gab es am 22.11.1998 mit -22,4 Grad.
Über Schnee bis zu -20 Grad: Temperaturen krachen Richtung Rekordwerte
So kommt die Skandinavien-Kälte nach Deutschland

Doch es geht freilich noch kälter. Nämlich dort, von wo die arktische Skandinavien-Kälte nach Deutschland kommt. Im Norden Schwedens, in Lappland beispielsweise. Dort herrschte am Donnerstagmorgen mörderische Kälte im sehr strengen Frost-Bereich.
Die Top 5 der Tiefsttemperaturen liegen alle in Lappland:
- -31 Grad Gielas in Norrbotten (Schweden)
- -29 Grad Pajala in Norrbotten (Schweden)
- -29 Grad Buresjon in Västerbotten (Schweden)
- -29 Grad Nattavaara und Nikkaluokta gehören zur Großgemeinde Gällivare in Norrbotten (Schweden)

Stichwort Arctic Outbreak - geht da was?
Kommt diese Mega-Kälte auch noch nach Deutschland? Droht gar ein Arctic Outbreak, also ein Kaltluftausbruch aus der Arktis? So etwas kann passieren, wenn der Polarwirbel schwächelt. Seltener mit Auswirkungen für Deutschland, öfter für Nordamerika.
Und auch jetzt sieht es nicht danach aus. Zunächst einmal ist der Tiefpunkt der Kälte auch im Eishaus Lappland erreicht. Warm werden die Nächte dort trotzdem nicht, sondern bleiben im strengen Frost hängen. Sie würden also durchaus taugen, Deutschland weiter abzukühlen. Aber die Wetterlage stellt sich um. Die Strömung erwischt Deutschland dann nicht mehr schnurstracks aus dem hohen Norden, sondern in einer typischen Westwetterlage, die milder ausfällt. Ein Tief scheint sich zwischen den Britischen Inseln und Deutschland festzusetzen und hält die Kälte aus dem hohen Norden auf Abstand.

Allerdings kann es dann zu neuem Schneefall kommen. Am Sonntag geht es wohl im Westen und Südwesten los. Noch ist die Lage unsicher. Frühwinterlich bleibt es jedenfalls auch zu Beginn der neuen Woche.
Der Strömungsfilm: Die Kälte kommt und dann die Westlage
Verwendete Quellen: Eigene wetter.de-Recherche