Wetterwende zum Jahreswechsel

Polarluft nimmt Kurs auf Deutschland

von Karim Belbachir

Zum Jahreswechsel stellt sich die Wetterlage in Deutschland grundlegend um. Nach vergleichsweise ruhigen und teils milden Tagen deutet vieles auf eine nachhaltige Abkühlung mit zunehmendem Wintercharakter hin.

Hochdruckbrücke spannt sich quer über Europa

Aktuell wird das Wettergeschehen in Europa von einer markanten Hochdruckbrücke geprägt. Die Hochs Inka, Hella und das neu etablierte Island-Hoch Jasmin verbinden sich von Nordwest- bis Südosteuropa. Diese stabile Achse wird flankiert von mehreren kräftigen Tiefdruckgebieten: Orlando am westlichen Mittelmeer, einem Schneetief über Osteuropa sowie Tief Peda über dem Nordmeer nahe Jan Mayen. Während Peda Skandinavien zuletzt noch einmal ungewöhnlich milde Luft brachte, ist über Island bereits die nächste Polarluft auf dem Vormarsch. Diese Konstellation legt den Grundstein für die Wetterumstellung auch in Mitteleuropa.

Winterwetter im Erzgebirge
Zum Jahreswechsel dreht das Wetter in Deutschland auf kalt.

Unbeständiger Übergang mit Wind und Niederschlägen

Deutschland gerät zunächst in den Einfluss nördlicher Ausläufer der Tiefdruckgebiete. Damit wird es in den kommenden Tagen wieder unbeständiger. Eine ausgeprägte Feuchtigkeitsrutsche erstreckt sich von Nordwest nach Südost über das Land. In diesem breiten Streifen dominieren graue Wolken und wiederholte Niederschläge. Während im Nordwesten überwiegend Regen fällt, geht der Niederschlag im Südosten häufiger in Schnee über. Begleitet wird diese Phase von auffrischendem Wind, der an den Küsten und im Bergland zeitweise stürmische Böen erreicht.

Kälte setzt sich nach Neujahr durch

Mit der nördlichen Strömung wird schrittweise kältere Luft nach Deutschland geführt. In vielen Regionen rutschen die Temperaturen wieder unter den Gefrierpunkt, teils auch tagsüber. Vor allem in den östlichen Landesteilen und im Bergland sind winterlich weiße Verhältnisse möglich. Schnee fällt nicht flächendeckend, kann sich aber regional festsetzen, insbesondere dort, wo Niederschläge mit der kälteren Luft zusammentreffen. Der Wind verstärkt den winterlichen Eindruck zusätzlich und sorgt vielerorts für ein deutlich kälteres Temperaturempfinden.

Wie ausgeprägt und dauerhaft die Kältewelle ausfällt, ist im Detail noch offen. Sicher scheint jedoch, dass Deutschland nach dem Jahreswechsel in eine deutlich kühlere Wetterphase übergeht, die zumindest zeitweise auch winterliche Bedingungen mit sich bringt. Ob daraus eine längere frostige Episode oder eher ein wechselhaft-kalter Abschnitt wird, entscheidet sich in den ersten Tagen des neuen Jahres.

Verwendete Quellen: wetter.de