Wie am laufenden Band!

Tosender Atlantik schickt Sturm- und Orkantiefs nach Europa

von Martin Pscherer & Björn Alexander

Ruhe sieht anders aus - nach einem teils stürmischen Wochenende rollt kommende Woche bereits das nächste Orkantief über den Atlantik heran.
Ruhe sieht anders aus - nach einem teils stürmischen Wochenende rollt kommende Woche bereits das nächste Orkantief über den Atlantik heran.


Während sich mit Ellinor hierzulande ein Hoch fürs Wetter stark macht, sieht die Lage im Westen und Norden Europas ganz anders aus. Denn in der atlantischen Wetterküche geben sich die Sturmtiefs die Klinke in die Hand.

Nach Helmut ist jetzt Ikarus dran

Zum Wochenanfang hat Orkantief Helmut (international Name Bram) die Britischen Inseln und Irland mit voller Wucht und Orkanböen jenseits der 150 km/h getroffen. Doch ruhiger will es im Anschluss nicht werden. Jetzt ist nämlich mit Ikarus bereits das nächste Sturmtief am Drücker und bringt diesmal den Menschen auf Island Böen um die 80 bis 120 km/h oder darüber. In exponierten Lagen drohen - je nach Wettermodell - volle Orkanböen bis um die 130 bis 150 km/h.

West- und Nordeuropa erneut im Fokus

Am Wochenende legt der Wind dann erst im Norden der Britischen Inseln und Irlands weiter zu, bevor das Hauptsturmfeld mit der Gefahr von Orkanböen über den Nordatlantik entlang der norwegischen Küste weiterzieht. Und auch kommende Woche dürfte spätestens am Mittwoch das nächste Sturm- und Orkantief den Westen Europas erreichen. Eine eingefahrene Wetterlage zwischen blockierendem Hoch bei uns und der wettersteuernden Strömung, dem sogenannten Jetstream, über dem Atlantik - und das bekommen wir auch in Deutschland zu spüren.

Milde Südwestströmung macht Winter zum Totalausfall

Für Winterfreunde ist der Dezember bislang ein Totalausfall. Auf der Vorderseite des atlantischen Tiefdruckkarussells liegt Deutschland nämlich wiederholt im Bereich einer südwestlichen (Höhen-)Strömung. Zum Wochenanfang zum Teil mit 15 Grad und mehr, jetzt - am dritten Adventswochenende - zwar mit etwas Glühwein-tauglichen Temperaturen. Aber dennoch sind Spitzen von bis zu 11 Grad natürlich eher frühlingshaft als winterlich.

Bleibt der Winter damit chancenlos?

Im letzten Monatsdrittel könnte der Winter ein Comeback starten.
Im letzten Monatsdrittel könnte der Winter ein Comeback starten.

Die Wettercomputer spekulieren im letzten Monatsdrittel auf eine Umstellung der Lage. Immer wieder sehen wir dabei auch Ansätze für ein Hoch bei den Britischen Inseln oder über Skandinavien. Sollte es dazu kommen, dann wäre auch der Winter hierzulande wieder im Rennen. So zeigt es beispielsweise die experimentelle Langfristvorhersage im wetter.de-Trend basierend auf dem europäischen Wettermodell. Schnee wäre zwar bei dieser Entwicklung nicht allzu viel in Sicht, aber winterliche Temperaturen auf jeden Fall.

Verwendete Quellen: wetter.de